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Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Titel: Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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stand. Ein leises Klicken, das so klang, als sei ein verborgener Mechanismus eingerastet, sagte ihr, dass sie etwas gefunden hatte.
    Der gesamte vordere Teil der Uhr rückte zur Seite und legte den Eingang in die Wand frei. Ihr stockte der Atem. Ohne große Mühe fand und öffnete sie die Tür, betrat den engen Raum und starrte die Wände an. Von hier aus ging es nicht wirklich weiter. Lily sah mit gerunzelter Stirn die Wände an, ließ ihre Hände über die Täfelung gleiten und tastete nach etwas Verborgenem. Nichts. »Natürlich nicht. Die Uhr. Es ist in der Uhr.« Sie drehte sich wieder um und sah die Tür der Uhr an. Das Sonnensystem, das in den verspiegelten Hintergrund geritzt war. Die Sonne, die so hell strahlte und so klar zu sehen war. Mit ihrem Daumen drückte sie fest auf die Sonne.

    Der Fußboden zwischen den Wänden glitt zur Seite und legte die steilen, schmalen Treppenstufen unter dem Boden frei. Lily starrte in die undurchdringliche Dunkelheit hinunter. Ihr Mund schien ihr plötzlich ausgetrocknet, und ihr Herz schlug alarmiert. »Sei kein Feigling, Lily«, flüsterte sie laut. Peter Whitney war ihr geliebter Vater gewesen, und doch graute ihr plötzlich vor den Geheimnissen, die sie in seinem verborgenen Labor entdecken könnte.
    Sie holte tief Atem und stieg die Treppe hinunter. Als sie auf die vierte Stufe trat, glitt zu ihrem Entsetzen der Fußboden über ihrem Kopf zurück, und es herrschte eine gespenstische Stille, die sie erschreckend fand. Augenblicklich schimmerte ein schwacher Lichtschein an den Rändern der Treppe und gab ihr beim Abstieg Licht. Sie wurde sofort klaustrophobisch, und das Gefühl, lebendig begraben zu sein, wurde übermächtig. Die Treppe war extrem steil und schmal, offenbar, um es noch schwieriger zu machen, sie zu finden, zwischen den Kellermauern eingekeilt.
    Lily? Die Stimme schwirrte durch ihren Kopf. Lily, sprich mit mir. Du fürchtest dich. Ich kann es fühlen, und ich sitze in diesem verdammten Käfig fest. Bist du in Gefahr?
    Sie blieb auf einer der oberen Stufen stehen, verblüfft über die Klarheit von Ryland Millers Stimme in ihrem Kopf. Er war so stark. Lily konnte jetzt verstehen, warum Colonel Higgens vor ihm graute. Ryland Miller könnte durchaus in der Lage sein, jemanden zu beeinflussen und ihn dazu zu bringen, dass er einen anderen Menschen tötete. Er könnte auch in der Lage sein, jemanden dazu zu bringen, dass er Selbstmord beging.
    Ryland fluchte und machte seiner Frustration in einem barschen, grimmigen Wortschwall Luft. Verdammt
noch mal, Lily, ich schwöre es dir, wenn du mir nicht antwortest, reiße ich diesen Käfig in Stücke. Du bringst mich um. Ist dir das überhaupt klar? Du nimmst ein Messer und bohrst es durch mein Herz. Ich muss zu dir. Ich muss dich unbedingt beschützen. Gegen dieses Gefühl kann ich nicht an. Ich habe keinerlei Kontrolle darüber.
    Die Verzweiflung, die sie in ihm wahrnahm, drang trotz aller Furcht zu ihr vor. Sie konnte die Stärke und die Wildheit seiner Emotionen fühlen. Captain Ryland Miller, der sich bei allen anderen derart zusammenreißen konnte und kaltblieb, wenn er unter Druck gesetzt wurde, verlor bei ihr jegliche Beherrschung und brannte wie ein Lauffeuer, das einzudämmen keiner von beiden hoffen konnte. Lily stieß langsam ihren angehaltenen Atem aus und strengte sich nach Kräften an, ihre Aversion gegen beengte Räumlichkeiten zu bezwingen.
    Während sie dort auf den Stufen stand, beschlich sie eine Ahnung. Dann wurde es ihr bewusst. Das Stimmengemurmel war plötzlich abgerissen. Rylands Stimme hatte es verstummen lassen. Sie umklammerte das Treppengeländer und fragte sich, wovor sie sich mehr fürchtete – davor, herauszufinden, worauf sich ihr Vater eingelassen hatte, oder vor dem Umstand, dass die Verbindung zwischen Ryland und ihr von Stunde zu Stunde stärker wurde. Sie konnte dem heiseren Flehen in seiner Stimme nicht widerstehen. Er schien entsetzlich aufgerieben und angespannt zu sein und musste dringend wissen, dass ihr nichts zugestoßen war.
    Die meisten Leute schlafen mitten in der Nacht. Hast du mit deinen Freunden am Buchstabenbrett gespielt? Du bist laut und deutlich zu verstehen. Ich frage mich, wer dich sonst noch hört.
    Sie ahnte, dass er tief ausatmete. Und spürte, wie die Anspannung
aus seinen verkrampften Muskeln wich. Was hat dir Angst eingejagt?
    Stimmen. Eure Stimmen. Sie … Sie suchte nach Worten, um es ihm zu erklären. Es ist wie tausend Bienen …
    … die in dein

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