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Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Titel: Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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übertönen, die sie nicht vollständig abblocken konnte. Sie würde wieder nicht schlafen können. Sie wollte noch nicht einmal schlafen. Im Schlaf konnte sie sich nicht sicher fühlen. Die Stimmen nahmen sie in Anspruch, leise und einschmeichelnd, Stimmen, die von Gefahr und taktischen Manövern flüsterten.
    Sie setzte sich inmitten der flauschigen Kissen auf, die entlang dem Kopfteil ihres Bettes mit den kunstvollen Schnitzereien verstreut lagen. Woher war das gekommen? Taktische Manöver erforderten eine gründliche Ausbildung, vielleicht sogar militärischen Drill. Hörte sie etwa
Ryland und seine Männer, die ihre telepathischen Fähigkeiten einsetzten, um ihre Flucht zu planen? War das möglich? Sie waren meilenweit von ihrem Haus entfernt, tief unter dem Erdboden und in ihren Käfigen durch gläserne Schranken von der Außenwelt abgeschirmt. Die Hausmauern waren dick. Waren sie etwa derart eng miteinander verbunden, dass sie auf eben diese Frequenz eingestellt war? Auf eine Trägerwelle, einen Sendebereich, den exakten Kanal? »Was hast du getan, Dad?«, fragte sie laut.
    Sie konnte nur dasitzen, in ihrem tröstlich vertrauten Schlafzimmer, während die Fakten der Trainingsbänder, die sie sich angesehen, und der vertraulichen Berichte, die sie durchgelesen hatte, noch einmal vor ihrem inneren Auge vorüberzogen. Es ging über ihren Verstand, wie ihr Vater damit durchgekommen war, Berichte zu schreiben, in denen das, was er getan hatte, derart unvollständig geschildert wurde. Warum um Himmels willen hatte er sich überhaupt erst die Mühe gemacht, seine Datenbank in den Computern der Donovans Corporation mit komplettem Blödsinn zu füllen? Die Datei trug das Etikett »vertraulich«, und der Zugriff darauf war angeblich nur mit seinem Passwort und seinen Sicherheitscodes möglich, und doch hatte Higgens sich ganz offensichtlich Zugang verschafft.
    Ihr Kopf hämmerte, und kleine weiße Pünktchen trieben in einer Schwärze, die reiner Schmerz war. Das zog der Einsatz von Telepathie nun mal nach sich. Sie dachte über Ryland nach. Litt er nach längerem Gebrauch seiner telepathischen Kräfte noch heute unter den schmerzhaften Nachwirkungen? In früheren Jahren war es mit Sicherheit so gewesen. Sie hatte die vertraulichen Berichte über das qualvolle Training gelesen, das die Männer absolviert hatten.
Sie alle hatten an entsetzlicher Migräne gelitten, der Folge des Einsatzes übersinnlicher Gaben.
    Lily warf resigniert ihre Bettdecke zurück, schlüpfte in ihren Morgenmantel und band den Gürtel lose um ihre Taille. Sie öffnete die Doppeltüren zu ihrem Balkon und trat in die kühle Nachtluft hinaus. Der Wind bauschte ihre wüste Mähne augenblicklich zu einer Wolke, die ihr Gesicht einhüllte und über ihren Rücken fiel. »Du fehlst mir, Dad«, flüsterte sie leise. »Ich könnte deinen Rat gebrauchen. «
    Ihr Haar war ihr lästig, da es ihr vor die Augen wehte. Daher packte sie es mit entschlossenem Griff und flocht es flink und gekonnt zu einem lockeren Zopf. Ihr Blick folgte den weißen Nebelfetzen, die etwa einen halben Meter über dem Rasen zwischen den Bäumen trieben. Am hinteren Rand der Blumenbeete bewegte sich etwas und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf einen Schatten, der in tiefere Schatten hineinglitt.
    Erschrocken wich Lily vom Geländer zurück und verzog sich in die Geborgenheit und das Dunkel ihres Zimmers. Das Anwesen war bestens gesichert, und doch hatte es sich bei dem Schatten nicht um ein Tier gehandelt – er schlich auf zwei Beinen durch die Nacht. Sie stand vollkommen still und strengte sich an, um durch die Dunkelheit und den Nebel auf das Anwesen unter sich zu spähen. Ihre Sinne schrien ihr lauthals eine Warnung zu, aber sie wurde von einer solchen Unmenge von Sinneswahrnehmungen bestürmt, und die Reizüberflutung war so groß, dass sie fürchtete, ihre Ängste hätten mehr mit dem unablässigen Stimmengemurmel als mit einer tatsächlichen Bedrohung ihres Hauses zu tun. Es war möglich, dass Arly zusätzliche Sicherheitskräfte engagiert und ihr nichts davon gesagt
hatte. Es konnte gut sein, dass er das nach dem Verschwinden ihres Vaters getan hatte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte sie rund um die Uhr einen Leibwächter auf den Fersen gehabt, aber dagegen hatte sich Lily heftig verwahrt.
    Lily nahm den Telefonhörer ab und drückte die Taste, die sie automatisch mit Arly verband. Er nahm sofort ab, schon beim ersten Läuten, aber seine Stimme klang verschlafen. »Hast du

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