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Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Titel: Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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strömte durch ihre Adern und ließ ihr Blut rauschen. Der Regen lief ihr über das Gesicht und durchnässte ihre Kleidung bis auf die Haut. War es vielleicht doch besser, ins Gebäude zurückzukehren und sich nicht auf den Weg zu ihrem Wagen zu machen? Wo würde der Wächter am sichersten sein?
    Blitze äderten die Wolken, zischten und knisterten, zerrissen mit ihren Zickzackmustern die Dunkelheit, ließen die Erde unter ihren Füßen beben und erhellten von neuem das Firmengelände. Kaden war in der Nacht untergetaucht,
doch im grellen Schein des Blitzes sah sie ein anderes Gesicht. Zwei gnadenlose silberne Augen glitten über sie und richteten sich starr auf den Wächter, der sie immer noch an den Schultern hielt. Ryland war in greifbarer Nähe. Er stand so dicht neben ihnen, dass es ihr beinah möglich gewesen wäre, ihre Hand über die Schulter des Wächters zu strecken und ihn zu berühren. Es donnerte erneut, und sie waren wieder in das unvermeidliche Dunkel getaucht.
    Lily ließ sich an die Brust des Wächters sinken, denn das gespenstische Licht auf Rylands Gesicht hatte ihr einen gewaltigen Schrecken eingejagt. Er war bestens im Nahkampf und in den asiatischen Kampfsportarten ausgebildet. Seine großen Hände waren todbringend. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Wen sie vor wem beschützen sollte. Ob sie den Wächter von dem Geschehen ablenken und seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen oder ob sie ihn vor der äußerst realen Gefahr warnen sollte.
    Immer schön mit der Ruhe, meine Süße. Die schleppende Stimme in ihrem Kopf klang so lasziv, dass sie wie ein Samthandschuh über ihre Sinne strich. Ich werde deinem Helden nichts antun. Und sieh zu, dass du aus dem verdammten Regen rauskommst, ehe du dir eine Lungenentzündung holst.
    Erleichterung durchflutete sie. Sie hob ihr vom Regen überströmtes Gesicht zum Himmel und lächelte anscheinend grundlos. Von Regen bekommt man keine Lungenentzündung.
    »Wir müssen sofort sehen, wie wir aus diesem Unwetter herauskommen«, sagte der Wächter und zog an ihrem Arm, damit sie sich wieder in Bewegung setzte. »Ich bringe Sie ins Gebäude zurück. Hier draußen ist es zu gefährlich.«
    »Ich bin voll und ganz Ihrer Meinung«, antwortete sie ihm in aller Aufrichtigkeit.

    Zwei meiner Männer haben es noch nicht nach draußen geschafft. Halte ihn von den Laborräumen fern.
    »Aber ich bringe es nicht fertig, heute Nacht noch einmal ins Labor zu gehen. Die Betriebskantine wäre mir lieber«, improvisierte sie schleunigst.
    Der Wächter schlang einen Arm um Lilys Schultern, weil er versuchen wollte, wenigstens einen Teil des Regens von ihr abzuhalten, und gemeinsam sprinteten sie über den gepflasterten Hof zu der größten Gebäudereihe. Lily sah auf den Boden und strengte ihre Augen an, um zu sehen, wohin sie trat, als der nächste Blitz einschlug. Er war wesentlich näher und ließ Fensterscheiben klirren und Türme wackeln und einen der Wächter einen furchtsamen Ruf ausstoßen.
    »Diese Männer sollten von den Türmen verschwinden«, schrie sie in dem Moment, als der Donner krachte. Der Lärm war erstaunlich, so laut, dass er sie fast zu Boden warf. Ihre Ohren schmerzten.
    »Ihnen kann nichts passieren, die Türme sind mit Blitzableitern versehen«, beteuerte ihr der Wächter. Aber er lief schneller und zog sie mit sich.
    Direkt auf seine Worte folgte ein lauter Knall, als der Turm vom Blitz getroffen wurde. Ein Funkenregen fiel, und Feuer flammte am Himmel auf. Lily sah sich hektisch um und hielt sich die Hände schützend über die Augen, um einen letzten Blick zu erhaschen, doch die Schattengestalten waren verschwunden, und sie blieb allein in dem tosenden Unwetter zurück.
    Sie fühlte sich, als sei ihr etwas Wertvolles genommen worden. Dieser Verlust laugte sie aus, wie es nichts anderes gekonnt hätte.
    Der Arm des Wächters stieß sie in dem Moment ins
Hauptgebäude, als die Alarmanlage schrillte. »Wahrscheinlich hat das gar nichts zu bedeuten«, sagte er. »Die Sirene schaltet sich regelmäßig an, und es gibt keine Erklärung dafür – sie hat wohl eine Macke, aber vielleicht ist es auch das Gewitter. Ich muss jedenfalls trotzdem nachsehen. Sie bleiben hier und gehen nicht mehr in den Regen hinaus.« Er tätschelte tröstlich ihren Arm und ging.
    Lily starrte aus dem Fenster hinaus, ohne wahrzunehmen, dass sie vollständig durchnässt war. Sie konnte nur hoffen, dass sie das Richtige getan hatte. Ryland war verschwunden. Er hatte sich mit seinen

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