Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)
behutsam wieder auf das Laken sinken. »Was ist los? Was haben Sie gefunden? «, fragte Ian.
Ryland streckte seine Hand aus und löste vor den Augen all seiner Männer Lilys zur Faust geballte Finger. »Jeff hatte über heftige Kopfschmerzen geklagt, und vor ein paar Tagen haben sie ihn ins Krankenhaus gebracht und ihn dort angeblich behandelt. Jeff hat gesagt, die Kopfschmerzen seien hinterher noch schlimmer gewesen als vorher. Er hat jede Form von telepathischer Verständigung eingestellt. Wir haben ihn auf der Frequenz mitgetragen, um ihn weiterhin einzubeziehen, aber wir haben ihm gesagt, antworten solle er nur im äußersten Notfall.« Ryland führte
Lilys Hand an seinen Mund und hauchte warme Luft auf ihre Handfläche. »Was ist los, Lily? Was glaubst du, was passiert ist?«
Sie zog sich abrupt von ihm zurück und lief im Zimmer auf und ab. Anscheinend bemerkte sie gar nicht, dass die Männer zurückwichen, um ihr den Weg frei zu machen. Ryland wollte Einwände erheben, aber Arly schüttelte den Kopf, um ihn darauf hinzuweisen, dass sie Ruhe brauchte.
Ryland beobachtete sie, die flinken, unruhigen Bewegungen ihres Körpers und ihr finsteres Gesicht. Sie war weit weg von ihnen allen und verarbeitete Informationen. Während sie damit beschäftigt war, nutzte er die Zeit, um seine Männer zu untersuchen. Behutsam ließ er seine Fingerspitzen über jeden Kopf gleiten und suchte nach verräterischen Narben, sogar bei sich selbst. Als er feststellte, dass keiner der anderen ähnliche Narben aufwies, seufzte er erleichtert.
»Ich muss wissen, welche Gaben er besitzt. Was kann er tun?«, fragte Lily.
»Jeff kann Gegenstände von der Stelle bewegen. Wenn man Gefängnisschlüssel hat, sollte man sie also nicht rumliegen lassen, weil er sie nach Belieben durch die Gegend dirigieren kann«, sagte Tucker. »Und dann kann er auch noch diesen Voodookram.«
Lily blinzelte verblüfft und richtete ihren Blick auf Tucker. »Tut mir leid, aber das sagt mir in der Form nichts.«
Tucker zuckte die Achseln. »Er kann levitieren.« »Nein, das kann er nicht«, entgegnete Ian eilig. »Keiner kann das wirklich. Es ist ein Partytrick oder so was, und er gibt nun mal gern an.«
»Er kann levitieren?« Lily sah Ryland an, um es sich von
ihm bestätigen zu lassen. »Wie um alles in der Welt bringt er das fertig? Und wie verträgt sich das mit euren Fähigkeiten? « Sie hatte sich die älteren Videokassetten von den kleinen Mädchen angesehen. Keinem von ihnen war Derartiges jemals gelungen, und sie hatte diese Möglichkeit oder das, wofür sie sich unter Umständen einsetzen ließe, nie auch nur bedacht. »Soll das heißen, er schwebt frei in der Luft?«
»Ein paar Zentimeter über dem Boden. Wenn er höher aufsteigt, tut ihm der Kopf weh. Dann hat er tagelang Migräne«, erklärte Ryland. »Einige der Fähigkeiten sind die Mühe nicht wert, die es kostet, sie zu gebrauchen.«
»Wie viel praktisches Training habt ihr alle absolviert, um zu lernen, eure Gaben zu nutzen?«
Kaden war derjenige, der ihr antwortete. »Wir haben etliche Monate lang als eine militärische Einheit gemeinsam trainiert, während Dr. Whitney, Ihr Vater, zahllose Testreihen mit uns durchgeführt hat. Dann haben wir mit der Schulung als übersinnliches Team unter militärischen Bedingungen begonnen. Ich war ursprünglich bei den Sondereinheiten und habe die Ausbildung gemeinsam mit Ryland durchlaufen, und jetzt bin ich eigentlich Zivilist und Inspektor bei der Mordkommission, aber ich hatte den Kriterien entsprochen, und nachdem ich mich ausführlich mit Ryland unterhalten hatte, hatte ich beschlossen mitzumachen. Nachdem unsere Fähigkeiten verstärkt worden waren, haben wir eine Zeit lang gut zusammengearbeitet. « Er sah die anderen an, um es sich bestätigen zu lassen.
»Etwa drei bis vier Monate«, stimmte Ian ihm zu. »Es war ganz erstaunlich. Wir konnten die unwahrscheinlichsten Dinge hinkriegen. Es war total irre. Kaum zu fassen.«
»Aber sind Ihnen auch Übungen aufgetragen worden, um sich gegen unerwünschte Informationen und Gefühle abzuschirmen?«, hakte Lily beharrlich nach.
»Anfangs haben wir Unmengen von mentalem Training absolviert, aber dann hat Colonel Higgens schnellere Resultate verlangt. Er wollte uns ständig auf Übungseinsätze schicken und uns gegen Teams ohne übersinnliche Fähigkeiten antreten lassen«, erklärte Kaden.
»Bedauerlicherweise waren wir darauf versessen, uns ins Getümmel zu stürzen. Wir fanden es langweilig,
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