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Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Titel: Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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unter Mönchen gelebt haben, bei denen er sich in Bezug auf Gut und Böse ein regelrechtes Schwarz-Weiß-Denken angeeignet hat: Die Menschen wurden von Gott erschaffen und sind damit von Natur aus gut. Alles andere ist demzufolge böse und muss vernichtet werden. Er begann, sich für dich zu interessieren, weil du das Böse schlechthin zu verkörpern scheinst. Als Nachtwandler, der Macht über das Feuer hat - also als Mensch, der sich von Gott abgewendet hat -, stehst du in einer Reihe mit dem Satan und allem, was böse ist. Du bist unter deinesgleichen eine Art mythische Gestalt. Er hat fast ein Jahrzehnt gebraucht, um deinen Vornamen herauszufinden. Die meisten kennen dich nur als Feuermacherin."
    ,„Mira' ist nicht so furchterregend", sagte ich achselzuckend. „Danaus war anfangs entschlossen, dich aufzuspüren und zu vernichten ..." Ryan sah mich durchdringend an. Abermals schien ein dunkler Schatten über sein Gesicht zu huschen, als er mich mit scharfem Blick taxierte, und mir lief es kalt über den Rücken. Plötzlich wäre es mir lieber gewesen, diesem Magier nicht so nah zu sein. „Doch dann hat sich etwas verändert. Im Laufe seiner Nachforschungen ist ihm nicht einmal ein Hinweis darauf untergekommen, dass du einen Menschen getötet hättest. Demgegenüber gibt es zahlreiche Geschichten darüber, wie du deine eigenen Leute abgeschlachtet hast, besonders diejenigen, die zuvor rücksichtslos Menschen getötet hatten."
    „Aber er dachte, ich töte diejenigen, von deren Blut ich trinke", warf ich ein. „Das stimmt, aber ich glaube, auch an diesem alten Mythos hat er bereits Zweifel gehegt. Bevor wir von dem Opfer der Naturi Kenntnis erhalten haben, hatte er die Suche nach dir schon eingestellt. Die Beschäftigung mit dir warf unbequeme Fragen auf ... Ich glaube, er hat sogar darüber nachgedacht, Themis zu verlassen. Als ich ihn dann in die Staaten geschickt habe, um nach dir zu suchen, war er jedoch wieder fest entschlossen, dich zu vernichten." Ryan hielt nachdenklich inne. Er hatte Danaus bestimmt einen guten Grund dafür gegeben, Jagd auf mich zu machen. „Aber trotzdem hat sich etwas bei ihm verändert", fügte er nach einer Weile leise hinzu, als dächte er laut nach. Ich konnte seine Gedanken erraten. Er wunderte sich über diese Veränderung. Danaus hatte zahlreiche Möglichkeiten gehabt, mich zu töten, aber er hatte es nicht getan und mich sogar mehr als einmal beschützt.
    „Er hat gelernt, dass nicht alles wahr ist, was Themis sagt", entgegnete ich steif. „Momentan ist er nicht gerade begeistert von eurem kleinen Verein. Er wurde irregeführt und benutzt. Du hast ihn belogen." „Ich habe Danaus noch nie belogen", erwiderte Ryan und sah mich mürrisch an, während er sein Gewicht von einem Bein auf das andere verlagerte. „Hätte er gefragt, hätte ich ihm alles gesagt, was ich über deine Spezies weiß. Seine Einstellung zu Nachtwandlern stand fest, lange bevor ich geboren wurde."
    „Du hättest ihn aufklären können." „Er musste es selbst herausfinden." „Hübsche Ausrede", bemerkte ich abfällig. „Du hattest deine Pläne, und es war moralisch kein Problem für dich, seine auf falschen Informationen basierende Einstellung zu deinem Vorteil zu nutzen!" Ich lehnte mich nach vorn und krallte meine Finger in die Armlehnen des Sessels. „Und?" Er zuckte mit den Schultern. „Ich wünschte, du würdest nicht so schlecht von mir denken, Mira. Wir haben dasselbe Ziel."
    Ich erhob mich mit einem grimmigen Lächeln. „Das bezweifle ich." „Du hast dabei vermutlich mehr Spaß als ich, aber unser Ziel ist dasselbe: unser Geheimnis so lange wie möglich zu wahren." „Ist das dein Ziel?" „Ich bin nicht der Bösewicht, für den du mich hältst. Wir tun beide, was wir können, damit die Menschen nicht merken, was rings um sie vorgeht. Du hast zahlreiche Nachtwandler getötet, die das Geheimnis gefährdet haben, und ich bin mit den Jägern genauso verfahren. Wir sind beide Hüter, die über die dünne Wand wachen, die unsere Welt von der Welt der Menschen trennt."
    Ryan kam einen Schritt auf mich zu, sodass er höchstens noch einen halben Meter von mir entfernt war. Dann streckte er langsam die Hand aus und hielt kurz vor meiner Wange inne. „Darf ich?", fragte er leise. „Was?" Ich sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. Magier hin oder her - ich konnte auf der anderen Seite des Zimmers sein, bevor er auch nur zuckte. „Ich würde einfach gern dein Gesicht berühren."
    Ich starrte ihn

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