Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker
Symbole entdeckt und fotografiert. Er dachte, es wäre ein Hinweis auf einen neuen Wicca-Ableger. Danach habe ich alle verfügbaren Kräfte losgeschickt und nach weiteren Symbole suchen lassen."
„Wie viele habt ihr gefunden?" „Zwölf." „Weißt du, was sie bedeuten? Kannst du die Schrift lesen?" „Leider nicht", entgegnete er seufzend. „Die Symbole an den Baumstämmen sagen mir gar nichts, aber in Bezug auf die blutigen Zeichen rings um das Opfer in Konark kann ich ein paar fundierte Vermutungen äußern." „Meinst du, ihr habt alle Baumsymbole gefunden?" „Ja. Ich habe es seit dem ersten Opfer täglich kontrolliert, aber keine weiteren Orte gefunden, an denen sich solche Symbole befinden könnten. Weißt du, was sie bedeuten?"
„Nein", antwortete ich kopfschüttelnd. „Es ist nicht das erste Mal, dass sie versuchen, das Siegel zu brechen, aber solche Symbole habe ich noch nie gesehen." „Ich dachte, sie könnten vielleicht die zwölf heiligen Stätten aktivieren", sagte Ryan und nahm einen Briefbeschwerer aus Kristallglas von der Größe eines Baseballs in die Hand. Er sah aus wie eine Kristallkugel, doch er war nicht durchsichtig, sondern von roten Adern durchzogen. Ryan rollte ihn zwischen seinen Händen hin und her, eine nervöse Geste, die im Gegensatz zu seinem kontrollierten Mienenspiel verriet, wie besorgt er in Wahrheit war.
„Nein, dazu war das erste Opfer da. Die Symbole haben eine andere Bedeutung", sagte ich und strich mir die Haare aus dem Gesicht. „Dann warten wir jetzt also auf das zweite Opfer." „Es wird bald so weit sein, sehr bald", sagte ich leise. Ryan legte den Briefbeschwerer wieder aus der Hand und richtete sich auf. „Bist du sicher? Woher weißt du das?" „Sie haben angefangen, die anderen elf Stätten zu überprüfen. Sobald sie die richtige gefunden haben, bleibt ihnen nur ein kleines Zeitfenster, um sie zu benutzen. Die Machtquelle ist ständig in Bewegung. Ich kenne niemanden, der vorhersagen könnte, wann sie sich bewegt oder wohin. Vielleicht kann Aurora es, keine Ahnung."
„Aber der nächste Neumond ist erst in fünf Nächten", wandte Ryan kopfschüttelnd ein. „Die Naturi sind nicht an die Mondphasen gebunden, auch wenn sie ihnen vermutlich eine Hilfe sind", entgegnete ich und musste gegen den Drang ankämpfen, aufzustehen und im Raum auf und ab zu gehen. Ich zwang mich zu einem Lächeln, als ich zu Ryan aufsah. „Du kennst dich doch mit Magie aus. Wie du weißt, geht es nicht nur um den Mond, die Jahreszeiten und die Konstellation der Himmelskörper."
„In der Magie geht es auch um Kreisläufe und Gleichgewicht", stellte Ryan fest und legte nachdenklich die Stirn in Falten.
„Und morgen ist der Jahrestag der Anfertigung des letzten Siegels", murmelte ich. Dieser Gedanke war mir zum ersten Mal in den Sinn gekommen, als ich in der vergangenen Nacht mit James gesprochen hatte. Auch ich hatte angenommen, dass die Naturi sich an die Mondphasen hielten, um möglichst viel Macht zum Brechen des Siegels zur Verfügung zu haben. Aber wenn sie das, was die Nachtwandler geschaffen hatten, genau am Jahrestag der Anfertigung zerstörten, war dies nicht nur in magischer Hinsicht ein großer Coup, sondern ein schwerer Schlag für die Moral meiner Leute. „Die Naturi werden es heute oder morgen Nacht versuchen."
„Und wenn es ihnen gelingt ..." „... dann sind sie in der Lage, das Tor in fünf Nächten, bei Neumond, zu öffnen." „Der Tag des heidnischen Erntefestes." „Wir haben nicht mehr genug Zeit", sagte ich frustriert, stand auf und ging mit vor dem Bauch verschränkten Armen zu der Bücherwand zu meiner Linken und wieder zurück. „Aber du hast doch schon alles, was du brauchst", entgegnete Ryan und sah mich verwirrt an.
„Nein, habe ich nicht", erwiderte ich und marschierte wieder auf das Bücherregal zu. „Vor fünfhundert Jahren hat eine Nachtwandler-Triade den Naturi Einhalt geboten. Einer von den dreien, Tabor, wurde vor einigen Jahren von den Naturi getötet, deshalb müssen wir die Triade neu formieren. Unglücklicherweise wurde der Ersatzmann, den ich gefunden hatte, vor meinen Augen getötet." „Aber die Triade wurde doch schon neu formiert", sagte der Magier mit sanfter Stimme.
Ich fuhr ruckartig zu ihm herum, während mein Magen Anstalten machte, sein Inneres nach außen zu kehren. „Was?" „Ich habe es gespürt, sobald du das Haus betreten hast. Es ist alles da, was nötig ist, um das Tor wieder zu versiegeln", sagte er im Brustton der
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