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Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Titel: Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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mich endlich mit meinem Kontaktmann im Offiziersclub am nördlichen Stadtrand treffen." Danaus sprach langsam und stockend, dann schaute er stirnrunzelnd zu Boden. Er spuckte die Informationen offenbar nur ungern aus, war sich aber darüber im Klaren, dass ich etwas mehr erfahren musste, wenn wir weiterkommen wollten. „Ich wusste nicht, dass sie jemanden herschicken würden. Mein Kontaktmann sagte mir, dass sie angenommen hatten, ich wäre gefangen genommen worden und würde gegen meinen Willen festgehalten.
    Es gibt Leute bei Themis, die nicht lange fackeln. Die Männer sollten mich retten und dich töten." „Und jetzt?" „Ich habe sie darüber informiert, dass wir .. zusammen-arbeiten." Ein trockenes, beinahe bitteres Lächeln spielte um seine Mundwinkel, und als er mir mit seinen blauen Augen kurz ins Gesicht sah, kam es mir vor, als verkneife er sich das Lachen. „Da werden sie sich aber freuen!", sagte ich, und ein kleines Glucksen entsprang seiner Kehle, das fast schon Ähnlichkeit mit einem Lachen hatte. Anscheinend war ich derzeit nicht die Einzige, die sich auf dünnem Eis bewegte. „Und mit diesen Männern hast du dich vorhin auf der Straße getroffen?"
    „Ja, ich habe sie erwischt, als sie gerade auf dem Rückweg waren." „Hat Themis seine Hunde denn inzwischen zurückgepfiffen?", fragte ich, hob einen kleinen Stein vom Boden auf und spielte damit herum. „Die Jäger verlassen Ägypten innerhalb der nächsten Stunde mit dem Flugzeug." „Das ging aber schnell!"
    Ich beschloss, Danaus vorerst noch nicht zu töten. Er hatte mit seinen Kräften nicht nur die Naturi vernichtet, die ihn angegriffen hatten, sondern auch Rowe in die Flucht geschlagen und dabei obendrein seine einzigartige Fähigkeit verraten und mich vor einem Schicksal bewahrt, das schlimmer war als der Tod. Denjenigen, die Michael verletzt hatten, hätte ich jedoch liebend gern das Fell gegerbt. Nichts machte mich so wütend wie die Vorstellung, im Schlaf angegriffen zu werden. Ich hatte nur Verachtung für Feiglinge übrig, die jemanden angriffen, wenn er sich nicht wehren konnte.
    Als ich aufstand, zuckte ich schmerzerfüllt zusammen und biss die Zähne zusammen. Mir tat der ganze Körper weh, und die Schmerzen würden nicht aufhören, bis ich mich gestärkt oder ordentlich ausgeschlafen hatte. Aber an beides war in diesem Moment leider noch nicht zu denken. „Wer war eigentlich dein Freund?", fragte Danaus und erhob sich ebenfalls. Ich schüttelte den Kopf und ließ den Blick über die Leichen der Naturi schweifen. „Rowe, der Naturi, von dem Nerian gesprochen hat." „Sie haben es schon wieder auf dich abgesehen?" „Anscheinend", entgegnete ich leise. Ich hätte gern eine bissige Bemerkung in der Richtung gemacht, dass ihnen das erste Mal eigentlich eine Lehre hätte sein sollen, aber ich brachte die Worte nicht heraus. Etwas in mir schrie vor Angst. Nicht noch einmal! Sie durften mich nicht noch einmal in die Finger bekommen.
    „Schaffen wir die Leichen in das Mausoleum da vorn", sagte ich und wies mit dem Kopf auf einen größeren Bau, dessen Kuppeldach noch intakt war. Der verwitterte Torbogen hingegen wies zahlreiche Sprünge auf. Die Jahre forderten ihren Tribut, hoffentlich bedeutete der verwahrloste Zustand des Grabmals auch, dass sich die Besitzer nicht mehr darum kümmerten. Ich packte den enthaupteten Naturi am Arm, hob den Kopf an den Haaren vom Boden auf und schleppte beides in das Mausoleum.
    Danaus folgte mir mit den Überresten der beiden Naturi, die er regelrecht zu Tode gesotten hatte, und nach einer Weile hatten wir die Leichenteile von sechs Naturi in der Gruft aufgestapelt. Beim Verlassen des Mausoleums wurde mir vor Erschöpfung schwindelig, und ich geriet ins Stolpern. Danaus packte mich rasch am Arm und stützte mich.
    „Du blutest immer noch", stellte er fest, als er mich losließ und das dunkle Blut an seinen Fingern bemerkte. „Vergiftete Waffen", sagte ich matt. „Die Wunden heilen langsamer." „Du musst dich stärken." „Bietest du dich freiwillig an?" Danaus trat einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall." Ich zuckte mit den Schultern und schaute über den Friedhof. Es war wieder Ruhe eingekehrt, und niemand war in der Nähe der Ruhestätte der Toten zu sehen. „Ich gehe zu Jabari. So lange halte ich es noch aus." „Ich besorge ein Auto", sagte Danaus und marschierte auf den Ausgang zu.
    „Hiergeblieben!" Ich schüttelte den Kopf, um wieder zu mir zu kommen. Jabari

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