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Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Titel: Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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ihm vorbei zum Ausgang des Friedhofs. Ein paar Meter weiter blieb ich noch einmal stehen. Es wurmte mich kolossal, dass ich ihm diese Frage stellen musste, aber ich war am Ende meiner Kräfte und unbewaffnet.
    „Wie viele Naturi sind noch in der Stadt?" Ein paar Sekunden lang herrschte Schweigen, aber ich drehte mich nicht zu Danaus um. Warum sollte er mich jetzt töten, nachdem er so viel Kraft darauf verwendet hatte, mich zu retten? „Noch zwei", sagte er schließlich. „Sie sind am Fluss, unterwegs in nördlicher Richtung." Seine tiefe Stimme klang wie ein Donnergrollen. Mit etwas Glück konnte ich es also schaffen, Jabari aufzusuchen und mit meinen Engeln in die Stadt zurückzukehren, ohne Rowe und seinem Begleiter in die Arme zu laufen. „Wie weit hast du gesucht?" „In ganz Assuan, vom Hochdamm bis zu den Felsengräbern." „Kannst du .. Jabari spüren?", fragte ich und wartete angespannt auf seine Antwort. „Nein."
    Ich reagierte mit einem knappen Nicken, und ein Teil von mir war sehr erleichtert. Wenn ich den Alten nicht spüren konnte, dann wollte ich auch nicht, dass Danaus es konnte. „Ich müsste innerhalb von einer Stunde wieder zurück sein."

13
    Steine knirschten unter meinen Stiefeln, als ich den Friedhof verließ, um ins Stadtzentrum zurückzukehren.
    Jede Bewegung bereitete mir unglaubliche Schmerzen, während mein Körper damit rang, die von den vergifteten Naturi-Schwertern verursachten Wunden zu heilen. Nach ein paar Blocks erreichte ich die überfüllten Straßen im Herzen von Assuan. Ich wendete gerade so viel Energie auf, wie nötig war, um mich für die Pas-santen unsichtbar zu machen. Jabari hingegen sollte mein Nahen ruhig wahrnehmen. Ich spürte, dass Gabriel und Michael sich auf der Insel Elephantine befanden. Sie hielten sich also noch im Haus des Alten auf.
    Es war relativ früh am Abend, und der örtliche Basar war noch geöffnet. Bunte Stoffe flatterten in der von Gewürzaromen erfüllten Brise. Eine Horde schreiender Jungen rannte an mir vorbei. Der Anführer der Bande hatte einen alten, abgewetzten Fußball unter dem Arm.
    Schnell noch ein Spielchen, bevor es Zeit wurde, nach Hause zu gehen! Während ich den Basar durchquerte, genoss ich einmal mehr den prächtigen Anblick der sorgfältig in braunen Körben zu Pyramiden aufgestapelten und nach Farben sortierten Früchte. Überall prangten bunte Schilder in arabischer Sprache, mit denen die Händler Kunden anzulocken versuchten. Es gab auch einige wenige Frauen im Basar, aber sie wurden entweder von einem Mann begleitet oder blieben in Dreier- oder Vierergruppen dicht beieinander. Das Leben in diesem Land unterschied sich deutlich von dem, das ich in den vergangenen Jahrhunderten in Europa und Amerika geführt hatte.
    Ein Teil meiner Anspannung fiel in all dem Trubel von mir ab. Überall wurde lautstark gefeilscht und aufgeregt diskutiert, irgendwo zupfte jemand eine melancholische Melodie auf einem Saiteninstrument, und von der Straße schallte der Verkehrslärm herüber. Hier, an diesem Ort, wussten die Menschen noch nichts von den Naturi, und meinesgleichen waren nur ein alberner Mythos, an den im Grunde niemand mehr glaubte.
    Auf der Corniche el-Nil angekommen, brachte ich den Kapitän einer Feluke dazu, mich auf die Insel Elephantine überzusetzen. Der arme Mann sah mich überhaupt nicht. Ich drang in sein Bewusstsein ein, bevor ich das kleine weiße Boot betrat. Nachdem ich mich auf eine Bank am Bug gesetzt hatte, schloss ich die Augen und lauschte dem Knarren des hölzernen Boots und dem Geplätscher des Wassers, während wir den Nil überquerten. Der Wind, der mir von Süden her ins Gesicht wehte, kündete von den Geheimnissen des nubischen Königreichs und von alten Geschichten aus dem Herzen Afrikas. Ich hörte dem Wind und dem Wasser zu und wünschte, ich könnte sie verstehen. Ich wünschte, sie wüssten einen Ausweg aus meinem Dilemma.
    Als ich das Boot an der Anlegestelle verließ, wies ich den Kapitän an, die Blutflecken wegzuwischen, die ich auf dem weiß gestrichenen Holz hinterlassen hatte, und machte mich zu dem Dorf Koti auf, das in der Nähe der Ruinen von Abu an der Südspitze der Insel lag. Zu beiden Seiten der unbefestigten Straße wuchsen Bäume und breitblättrige Pflanzen. Ich spähte argwöhnisch in die Finsternis und fragte mich, ob die Naturi mir auf die Insel gefolgt waren.
    Als ich die zwei Meterhohe Mauer erreichte, die Koti umgab, wurde ich etwas ruhiger. Die Naturi konnten mir zwar

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