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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Nächte passiert war, fühlte ich mich innerlich betäubt. Ich ging zur Fensterfront hinüber und lehnte mich mit leicht vor der Brust gekreuzten Armen dagegen. „So wie das letzte Nacht?" „Nein." „Allein?"
    Ich starrte zur Fensterfront hinaus und bewunderte die Farbpalette, die sich über den Himmel zog. Seit ich eine Nachtwandlerin geworden war, bestand der Himmel für mich nur noch aus Tintenschwärze und kränklichen Grautönen. Doch hier in Venedig hatte ich zweimal Gelegenheit gehabt, meinem Himmel etwas Farbe zu verleihen. Heute Nacht war der Himmel in tiefe Rot-und Orangetöne getaucht, während die Sonne immer tiefer hinter dem Horizont versank.
    „Nein", sagte ich, während ein überraschtes Lächeln über mein Gesicht huschte. Danaus wusste mittlerweile fast genauso viel wie ich. Warum sollte ich versuchen, dies vor ihm zu verbergen? Er war auch ein Teil der Triade. Wenn Macaire mit mir über die Naturi sprechen wollte, würde er auch Danaus alles verraten müssen.
    „Wir müssen heute Abend abreisen", erinnerte mich Danaus. Das war mir klar. Neumond war in zwei Nächten. Zugleich war Lughnassadh, das heidnische Erntefest. Gemäß alter Überlieferung wurde es zu Ehren der Heirat des Gottes Lugh mit der Erdmutter abgehalten. Obwohl ich nicht gerade viel auf alte heidnische Geschichten gab, wäre es nur allzu passend, wenn es den Naturi ausgerechnet in dieser Nacht gelingen würde, das Siegel zu brechen und damit das Einzige auszulöschen, was der Vereinigung beider Welten im Wege stand.
    „Weißt du, wo das nächste Opfer stattfinden wird?", fragte ich und drehte mich zu ihm herum. Er schüttelte den Kopf, während ein grimmiges Lächeln um seine Mundwinkel zuckte. „Dasselbe wollte ich dich fragen." „Toll", murmelte ich, ging zum Sofa und ließ mich daneben in einen Sessel fallen. „Die Zeit läuft uns davon." „Wir hätten nie hierherkommen sollen. Wir hätten nach dem nächsten Opferplatz suchen oder wenigstens Rowe aufspüren sollen", knurrte Danaus, aber zu meiner Überraschung schien er genauso unzufrieden mit sich selbst zu sein wie mit mir.
    „Soweit ich mich erinnere, hatten wir bei der Sache keine große Wahl", sagte ich und fixierte den Jäger mit meinem düsteren Blick. „Oder wenigstens hatte ich keine. Jabari hat verlangt, dass ich herkomme. Ich hätte nicht mit ihm kämpfen können. Ich bin eine Marionette, weißt du noch?" Danaus setzte sich wieder aufs Sofa und beugte sich vor, sodass er die Ellenbogen auf die Knie stützen konnte. Gedankenverloren starrte er ins Leere. Zanken brachte uns leider überhaupt nicht weiter.
    „Den Naturi sind noch zwei Nächte lang die Hände gebunden", sagte ich seufzend. „Wenn wir nicht hergekommen wären, wären wir wild durch die Gegend gerannt und hätten uns auf alles gestürzt, was irgendwie verdächtig aussieht. Es wäre die reine Zeitverschwendung gewesen, und noch dazu extrem gefährlich. Rowe hätte uns tagsüber jeden Moment angreifen können. Hier waren wir wenigstens in Sicherheit."
    Bei diesen Worten hob Danaus schließlich ruckartig den Kopf und verzog missmutig den Mund. In Sicherheit bedeutete in diesem Fall nur, dass wir vor den Naturi in Sicherheit waren, weil das Gebiet von Nachtwandlern kontrolliert wurde. Und anscheinend auch, weil der Konvent irgendeinen Pakt mit den Naturi geschlossen hatte. „Sieh's mal so: Wenn wir nicht hergekommen wären, dann wären Tristan und Nicolai jetzt höchstwahrscheinlich tot. Wir hätten keine Ahnung, dass der Konvent irgendetwas mit den Naturi ausgeklügelt hat, und wir wüssten auch nicht, dass Rowe von diesem Bündnis nicht die geringste Ahnung hat. Wenn wir erst mal wissen, was der Konvent im Schilde führt, ist es einfacher, ihn aufzuhalten", gab ich zu bedenken.
    „Aber trotzdem haben wir immer noch ein großes Problem", entgegnete Danaus. Der Jäger hob erneut die Kaffeetasse und trank den Rest, der noch darin war. Ich stemmte mich an den Armlehnen des Sessels hoch und richtete mich auf. „Ich schätze, wir haben mehr als eins, aber von welchem sprichst du gerade?" „Wo findet das nächste Opfer statt?" „Das müssten wir heute Nacht erfahren. Ich glaube, Macaire wird es uns verraten", sagte ich, woraufhin der Jäger verwirrt das Gesicht verzog.
    „Und warum, glaubst du, wird er das tun?" „Ich hab da so eine Ahnung." Ich zuckte die Schultern und lächelte den Jäger an. „Hast du in letzter Zeit mal mit Ryan gesprochen? Halten deine Leute auch Ausschau?"
    Der Zauberer war

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