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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Moment sind sie vielleicht so nett, noch zu warten, bis wir die Naturi aufgehalten haben", sagte ich mit einem leisen Kichern und hob den Kopf, um ihn anzusehen. „Da haben wir ja noch mal Glück gehabt", meinte Danaus grimmig. „Glaubst du, dass du die nächsten paar Nächte überleben wirst?" „Eigentlich nicht." Unbekümmert zuckte ich mit den schmalen Schultern. „Aber das heißt nicht, dass ich's nicht versuchen werde." „Dann hast du also einen Plan für unsere Ankunft in Venedig", insistierte er.
    Ich lächelte und streckte mit gekreuzten Knöcheln die Beine von mir. Der Ledersitz knarrte und legte sich unter mir in Falten. „Ich hab da ein paar Ideen, aber keinen genauen Plan. Ich arbeite besser, wenn ich improvisiere", sagte ich und sorgte dafür, dass sich seine Miene noch mehr verdüsterte. Ich konnte ihm keinen Vorwurf machen. Schon wieder befanden wir uns in einer Situation, in der er darauf vertrauen musste, dass ich ihn vor meinesgleichen beschützen würde. Keine angenehme Lage, wenn man bedachte, dass er im Laufe seiner außergewöhnlichen langen Karriere als Jäger viele von uns getötet hatte.
    „Du willst versuchen, dem Tod mit Reden von der Schippe zu springen", vermutete Danaus ungläubig, als er an den Rand der Sitzbank rutschte. „Ich habe vor zu täuschen, zu schmeicheln, eine Show abzuziehen und schamlos zu lügen, falls das nötig ist, um meine Haut zu retten", sagte ich lachend und breitete die Arme aus. Einer der mächtigsten Nachtwandler der Welt wollte mich tot sehen. Ich hatte nichts mehr zu verlieren. „Und mich dabei opfern, wenn sich die Gelegenheit bietet", beendete Danaus die Aufzählung und richtete sich auf Ich stand ebenfalls auf und trat auf ihn zu, sodass wir nur durch ein paar Meter voneinander getrennt waren. Es fühlte sich merkwürdig an, dass wir einander so nahe waren, ohne unsere Waffen zu ziehen.
    „Ich habe für die Ältesten nicht viel übrig", sagte ich. „Jabari ist der Einzige, der mal einen Platz in meinem Herzen hatte, und das hat er mir gebrochen, bevor er von Themis fort ist. Du hingegen hast mir mehr als einmal das Leben gerettet. Ich kenne deine Gründe nicht, aber die interessieren mich im Moment auch nicht." Ich sprach schnell zu Ende und hob die Hand, bevor er irgendwelche Gründe, die ihm sicherlich schon auf der Zunge lagen, einwerfen konnte, warum er mein Leben verlängern wollte. Einem Jäger seines Formats stand es einfach nicht besonders gut, durch die Gegend zu laufen und Nachtwandler zu retten.
    „Wir werden gemeinsam nach Venedig gehen und auch gemeinsam wieder rauskommen. Das verspreche ich." Ich streckte ihm die Hand entgegen. Danaus starrte mir lange in die Augen und wog meine Worte sorgfältig ab, bevor er endlich meine Hand ergriff und sie schüttelte, um die Abmachung zu besiegeln. „Und danach?", fragte er eindringlich, während seine Hand die meine immer noch fest gepackt hielt. „Nach Venedig? Angenommen, wir beide überleben tatsächlich, dann widmen wir uns wieder der Aufgabe, uns gegenseitig umzubringen, wie die Natur es vorgesehen hat", spöttelte ich und ließ seine raue, schwielige Hand los. Er verzog einen Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen und setzte sich wieder hin.
    „Alles, was ich verlange, ist, dass du die Klappe hältst und mir vertraust", sagte ich und sah auf ihn hinab. „Das ist keine unmögliche Aufgabe. Du bist doch Jäger. Ich habe keine Zweifel, dass du unzählige Nachtwandler abgeschlachtet hast. Du machst dir nicht gerade viele Freunde." „Darum geht es mir auch nicht im Leben", sagte er mit mürrischer Stimme. „Das glaube ich", murmelte ich, als ich zu meinem Platz zurückkehrte. Ich streckte mich auf der Sitzbank aus und lauschte dem Dröhnen der Triebwerke. Selbst wenn ich lange genug leben würde, um endlich fliegen zu lernen, würde ich immer noch meinen hübschen kleinen Flieger benutzen. Abgesehen von der offenkundigen Bequemlichkeit hörte ich gern dem Dröhnen der Motoren und dem Seufzen der Luft zu, die am Fenster vorbeistrich.
    Während das Flugzeug uns weiter Richtung Italien trug, beugte Danaus sich vor und begann in dem großen, schwarzen Seesack zu seinen Füßen herumzuwühlen.
    Ich konnte das Klirren und Scheppern von Metall auf Metall hören, als er in seiner treuen Waffensammlung herumstöberte. Ich bereute, dass ich das Schwert zurückgelassen hatte, das ich bei Themis benutzt hatte, aber zu dem Zeitpunkt war ich voll und ganz mit Tristan beschäftigt gewesen. Ich hatte

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