Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter
meine Eckzähne zu entblößen, und lächelte sie an, bevor ich sie quer durch den großen Saal schleuderte.
Mit einem knochenzerberstenden Krachen landete sie nahe der Mitte des Saals, nicht weit vom Fuß des Podiums entfernt. Das Geräusch ihres splitternden Schlüsselbeins beim Aufprall spaltete die Luft, gefolgt vom leisen Quietschen ihrer Haut, als sie ein paar Schritte über den glänzenden Marmorboden schlitterte.
Ich hielt inne und betrachtete das Spalier der Vampire, die ringsum standen und den Kampf beobachteten. Sie hatten sich von den Sitzen erhoben und starrten mich durchdringend an, während sie abzuschätzen versuchten, ob ich sie als Nächstes anspringen oder zuerst mein augenblickliches Opfer fertigmachen würde. Ich knurrte aus tiefster Kehle, um sie davor zu warnen, sich einzumischen. Ein paar antworteten zischend, zogen sich aber einige Schritte zurück, um mir genügend Platz zu lassen. Valerio beobachtete mich von seinem Platz aus mit eindringlich fragenden Augen.
„Elizabeth wird dich vernichten!", kreischte Gwen hysterisch. Ihr Kiefer war bereits so gut verheilt, dass sie mich beschimpfen konnte. „Wo ist sie denn, Gwen?", fragte ich und tänzelte wieder auf sie zu, während sie verzweifelt aufzustehen versuchte. Der Schmerz in der linken Schulter, wo sie auf den Boden aufgeschlagen war, verlangsamte ihre Bewegungen.
Nachtwandler hatten die Gabe, sich mit unglaublicher Geschwindigkeit zu heilen, aber das bedeutete nicht, dass wir qualvolle Schmerzen nicht ebenso gut wie jedes andere Lebewesen spürten. „Mittlerweile muss sie doch wissen, dass du Schmerzen leidest. Ich warte, bis du sie gerufen hast."
Ich stand über ihr und tat so, als würde ich meine Fingernägel begutachten. Mit einem Schrei ungezügelter Wut stieß sie sich mit der Rechten vom Boden ab und stürzte sich auf mich. Sie bewegte sich schneller, als ich erwartet hatte, und riss mich zu Boden, wo sie auf mir zu liegen kam. Sie fuhr mir mit den langen Nägeln durchs Gesicht und riss mir ein großes Stück Fleisch aus der Kehle. Ich versetzte ihr einen Schlag mit dem rechten Handrücken und schüttelte sie ab, sodass ich mich auf die Knie rollen konnte.
„Sie hat dich deinem Schicksal überlassen", höhnte ich und stand leichtfüßig auf, während sie sich aufrappelte. Sie hatte sich an Tristan gestärkt, aber sein Blut war nicht kräftig genug, um sie zu heilen. Sie hätte sich an ein oder zwei Menschen stärken sollen, bevor sie mir gegenübertrat, anstatt ihre Nacht mit ihm zu verschwenden. Die gebrochenen Knochen verlangsamten sie, und ich hatte ihr durch den Schlag mit dem Handrücken den Kiefer ausgerenkt. Die Linke presste ich fest gegen meinen Hals, als ich wieder neben sie trat. Das Blut sickerte mir durch die Finger und tropfte mit auf die Brust, wo es in mein Hemd sickerte. „Ich habe dich gewarnt."
Ohne zu zögern, ging ich vor ihr in die Knie und zielte auf ihre Brust. Meine Hand durchdrang Haut und Muskeln und zerschmetterte ihr das Brustbein. Es kostete mich nur eine Sekunde, die Hand in ihrer Brust zu öffnen und die Finger um ihr regloses Herz zu schließen. Sie hatte gerade noch genug Zeit, mit den Lippen das Wort Nein zu formen, bevor ich es ihr aus der Brust riss. Ihr Körper sank leblos zu Boden, und die Überreste ihrer Seele strichen an mir entlang, als sie sich in den Äther verflüchtigten.
Ich quetschte ihr Herz mit der Rechten, bis mir das Blut den rm hinunterlief und vom Ellenbogen tropfte. Der lauwarme Muskel wurde in meiner Faust zu Brei und quoll mir zwischen den Fingern hervor. Ein breites Lächeln zerschnitt mir das bleiche Gesicht, als ich das Herz auf Elizabeths Thron legte, ein Geschenk von mir für den Konvent. Das Monster brüllte in meiner Brust, und der Klang ließ die Seele in meiner schwachen körperlichen Hülle erzittern. Das gleiche Gefühl, das mich in der Londoner Gasse erfasst hatte, spannte die Muskeln meiner schmalen Gestalt und schrie nach Erlösung. Ich war nicht hungrig, aber die Luft war von Blutgestank gesättigt. Meine Gliedmaßen waren davon befleckt, und das einzige Geräusch in dem riesigen Saal war das weiche Plätschern des Blutes, das von meinen Fingerspitzen auf den glänzenden schwarzen Marmorboden tropfte.
Aber es war mehr als das. Gwen zu töten hatte etwas in mir aufgeweckt, das jetzt nach mehr verlangte. Eine unerwartete Wärme durchfuhr mich, so als sei ich immer noch am Leben und würde mich nackt in der Sommersonne räkeln. Meine Eckzähne
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