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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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kein bisschen. „In meinen Privatgemächern in Wien", sagte er mit einem leichten Achselzucken. „Wien in Osterreich?", schrie ich. „Schick mich auf der Stelle zurück!" Ich raste vor Wut auf ihn und auf mich selbst. Er hatte mich geküsst, damit ich den Sprung durch den Raum nicht bemerkte, und ich hatte es geschehen lassen, weil ich auf einen Augenblick gehofft hatte, der die Erinnerung an Rowes Kuss auslöschen würde. Ich wollte ihn fragen, wann er die Fähigkeit erlangt hatte, wie Jabari über weite Entfernungen hinweg zu erscheinen und zu verschwinden. Das war ein Talent, das er mir noch nie zuvor gezeigt hatte, und es machte mich mehr als nur ein bisschen nervös. Nur die Ältesten besaßen solche Fähigkeiten, und Valerio hatte bis jetzt immer so getan, als sei er höchstens tausend Jahre alt.
    „Wir müssen uns unterhalten, Mira, und in Venedig können wir das nicht", sagte er ruhig. „Ich werde nicht zulassen, dass der Hof Tristan noch einmal wehtut oder dass er Danaus bedroht. Schick mich auf der Stelle zurück", sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen, während ich drohend näher kam. „Erst Nicolai und jetzt du. Ich hätte gedacht, dass die Rolle des Lockvogels unter deinem Niveau ist." „Ich handle nicht im Auftrag des Konvents oder seiner Gespielen", fuhr er ungerührt von meinem Zorn fort.
    „Ich habe die Insel letzte Nacht kurz vor dir verlassen und bin seitdem nicht nach San Clemente zurückgekehrt. Ich habe keine Ahnung, was der Konvent heute mit dir vorhat, aber ich versichere dir, dass ich dich nicht hierhergebracht habe, um den Deinen zu schaden."
    „Dann schick mich zurück", wiederholte ich stur. Mein Zorn verebbte langsam, aber die Enttäuschung schwang immer noch deutlich in meiner Stimme mit. Ich befürchtete, dass Jabari oder ein anderes Konventsmitglied spüren könnte, dass ich nicht mehr in Venedig war. Sie würden die Gelegenheit beim Schopf packen, Danaus und Tristan anzugreifen. Ich musste sie beschützen, aber das konnte ich nicht, wenn ich mehrere Länder weit weg war.
    „Das kann ich nicht. Wir müssen uns unterhalten, und ich glaube, dabei sind wir in Venedig nicht sicher", gab er endlich zu. Ich hielt inne und bemerkte erst jetzt die Anspannung um seine Augenwinkel und wie ungewöhnlich gereizt sein Lächeln wirkte. „Streck deine Fühler aus und berühre Tristans Geist. Überzeug dich, dass er in Sicherheit ist. Berühre den Geist des Jägers."
    Ich runzelte die Stirn, sagte aber nichts. Danaus' Geist zu berühren war nicht so einfach, und ich bezweifelte, dass ich es aus dieser Entfernung konnte. Ich streckte allerdings tatsächlich die Fühler nach Tristans Geist aus und berührte ihn. Er erwachte gerade aus seinem Schlummer während des Tageslichts. Seine Gedanken waren träge und verwirrt, aber er war ruhig.
    Als ich Valerios Blick erneut begegnete, glätteten sich meine Gesichtszüge ein wenig. Der Nachtwandler ließ die Schultern etwas hängen, als ein Teil der Anspannung aus seinem Körper wich. „Glaubst du mir jetzt endlich?", fragte er sanft, und ein leises Lächeln umspielte erneut seine Lippen.
    „Fürs Erste", schnaubte ich und entfernte mich von ihm.
    Die Tür zwischen meinem Geist und Tristans stand immer noch einen Spaltbreit offen. Ich war nicht in seinem Geist und las seine Gedanken, weil ich ihm seine Privatsphäre lassen wollte, aber die ständige Verbindung würde mich alarmieren, sobald etwas nicht stimmte.
    Ich ging zur gegenüberliegenden Wand zurück und zog die Vorhänge vor den drei Fenstern beiseite, sodass sich mir der Ausblick auf die große alte Stadt eröffnete. Es war lange her, dass ich Wien das letzte Mal besucht hatte, und meine Gründe für die Abreise damals waren düster gewesen. Aber die endlos langen Jahre hatten den Schmerz betäubt und die Erinnerungen verblassen lassen. Ich war jetzt eher davon verwirrt, dass der Schmerz, den ich glaubte empfinden zu müssen, nicht mehr als ein leichtes Ziehen war.
    „Ich habe dich nicht angelogen, Mira", fuhr Valerio fort. Das Flüstern raschelnden Stoffs war zu vernehmen, als er zu mir rüberkam. „Ich habe dich vermisst." „Lügen sieht dir gar nicht ähnlich, Valerio. Du hast es immer vorgezogen, einfach ein paar entscheidende Informationen zu verschweigen", sagte ich und machte mir nicht die Mühe, mich zu ihm umzudrehen, sondern starrte weiterhin aus dem Fenster. Meine Hände ruhten auf der glatten hölzernen Fensterbank, wo ich geistesabwesend mit den Fingerspitzen die dünnen

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