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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Linien nachfuhr, die beim Trockenen der weißen Farbe entstanden waren.
    Er legte mir die Hände auf die Schultern, knetete mit starken Fingern meine verspannten Muskeln und streichelte so die Anspannung vieler Tage fort. Langsam ließ er die Hände meine Arme hinunterwandern und schob dabei den Spitzenschal fort, sodass meine Schultern entblößt waren. „Zusammen waren wir so gut", flüsterte er und drückte mir sanft einen Kuss auf die rechte Schulter. „Weißt du noch, wie viel Spaß wir in Marokko hatten? Ich glaube, wir sind dort fast zwei Wochen lang nicht aus unserer Wohnung herausgekommen." „Oder die Bars nach den Stierkämpfen in Pamplona", ergänzte ich auflachend. „Zu schade um den Matador. Ich glaube, er hat sich nie wieder richtig erholt." „Wie heißt es doch so schön in ,Die Faust im Nacken'? Er hätte ein Champion sein können", gluckste er, während er mir einen weiteren Kuss auf die nackte Haut drückte, nur dass diesmal auch seine Zähne ganz leicht über das Fleisch kratzten. Erst als sein leises Lachen verstummt war, sprach er weiter. Seine Stimme war herzzerreißend sanft, wie die Berührung eines verflossenen Geliebten auf meiner Wange. „Seit du in die Neue Welt gereist bist, bist du nicht ein einziges Mal zu Besuch gekommen."
    „Du hättest auch in die Vereinigten Staaten kommen können", entgegnete ich und drehte mich leicht herum, sodass ich ihm in die Augen sehen konnte. „Du verfügst ja offenbar über Fähigkeiten, die die Reise abgekürzt hätten." „Du hast mich nie eingeladen." Ich zog die Augenbrauen zusammen und verengte die Augen bei diesem merkwürdigen Kommentar. „Meine Domäne ist eine einzige Stadt innerhalb des Landes. Das ist alles. Du brauchst keine Einladung von mir, wenn du mich besuchen willst."
    „Die meisten hätten ihre Zweifel an so einer Aussage von dir. Es ist eine bekannte Tatsache, dass die Nachtwandler dort sich in den meisten Fragen auf dein Urteil verlassen, insbesondere wenn ihnen ihr Dasein lieb ist. Lüg mich nicht an - oder dich selbst. Du weißt doch, dass dein Arm weit über die Grenzen deiner malerischen Stadt hinausreicht." Ich drehte mich ganz um, bis ich Valerio direkt gegenüberstand, und entzog mich seiner Berührung. Das frische Lächeln auf meinen Lippen welkte und starb in nur einem Atemzug. „Ich weiß, was du fragen willst, auch ohne deine Gedanken zu lesen. Will ich den freien Platz im Konvent übernehmen? Ich sage dir genau das Gleiche, was ich allen anderen auch gesagt habe: Nein, ich will den Platz nicht. Ich will mit dem Konvent nichts zu tun haben."
    Valerio warf den Kopf in den Nacken und lachte. Das Geräusch schien noch durch den Raum zu hallen und zu hüpfen, als er zum anderen Ende des Zimmers eilte und sich dort in einen bequemen Sessel fallen ließ. „Mira, mein kleiner Leuchtkäfer, vielleicht solltest du dich mal fragen, warum dir diese Frage so oft gestellt wird", schlug er vor und lachte in sich hinein. „Du hast dir in der Neuen Welt dein eigenes kleines Reich geschaffen." „Meine Domäne besteht nur aus der Stadt Savannah", warf ich ein.
    „Aber du hast in diesem charmanten Land von Küste zu Küste Nachtwandler gejagt und vernichtet, die eine Gefahr für das Geheimnis darstellten", entgegnete Valerio. Er faltete die Hände über dem Bauch, während er den linken Knöchel über das rechte Bein schlug. „Auf Befehl des Konvents." „Aus deinem Mangel an Respekt für dieses Gremium hast du nie ein Geheimnis gemacht. Und jetzt bist du zurück in Venedig, nachdem du mehr als fünfzig Jahre fort warst ..." „Auch das auf Befehl des Konvents", unterbrach ich, aber meine Stimme war nicht mehr ganz so sicher, und meine Finger zitterten. Langsam sah ich alles, was ich getan hatte, in einem neuen, schrecklichen Licht.
    „Mag sein, aber du spazierst mit hoch erhobenem Kopf da hinein, mit einem Nachtwandler-Killer im Schlepptau, der ganz offensichtlich unter deinem Schutz steht." Mir fiel kein Gegenargument ein, also fuhr er fort, während ein Lachen in seiner Stimme mitschwang. „Und dann, wie um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, als pièce de résistance, stiehlst du deiner eigenen Schöpferin eines ihrer Kinder unter der Nase weg und veranstaltest im Thronsaal ein Blutbad, wie ich es seit ein paar Jahrhunderten nicht mehr gesehen habe. Zum Teufel, wahrscheinlich seit deinem letzten Auftritt bei Hofe nicht mehr."
    „Valerio", flüsterte ich, während seine Worte mir den Hals zuschnürten. „Ich will keinen

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