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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Augen und betrachtete ihre Hände, während ihre langen Finger nervös mit der Eisenkette spielten, die die beiden Handschellen verband.
    „Und hatten sie recht?", kam mir Danaus mit der Frage zuvor. „Nein! So war es nicht!", rief sie, und ihr Kopf schnellte empor, um uns wieder anzusehen. „Wie dann? Wie bist du hierhergekommen, wenn du doch in der anderen Welt gefangen warst?" „Aurora hat in den letzten Jahren entdeckt, dass die Mauern zwischen unseren Welten langsam dünn und brüchig wurden. Ein paar von unseren Zauberwebern ist es gelungen, für kurze Zeit eine Bresche in die Barriere zu schlagen. Wir schafften es, ein oder zwei Leute durchzuschicken, aber wir waren nicht sicher, ob sie es wirklich hierhergeschafft haben", erklärte sie.
    „Also bist du alleine gekommen?" „Nein, es gab noch jemanden", sagte Cynnia. Sie ging zum Sessel hinüber und ließ sich schwer auf das dicke Kissen fallen. „Sie war eine Zauberweberin, eine sehr mächtige. Ich habe ihr vertraut. Ich dachte, sie würde einen Weg finden, mir zu helfen, aber das war nichts als Lüge. Sie hat mich bei den Naturi zurückgelassen, bei denen ihr mich dann gefunden habt. Sie hat ihnen befohlen, mich umzubringen." „Aber das haben sie nicht", bohrte Danaus weiter, als sie ins Stocken zu geraten schien.
    Cynnia schüttelte langsam den Kopf. „Das haben sie sich nicht getraut, schätze ich. Immerhin bin ich die Schwester der Königin." „Also haben sie beschlossen, mir die Drecksarbeit zu überlassen", sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das ist eine interessante Theorie, aber das erklärt nur, wie du hierhergekommen bist. Wie steht's mit dem Grund für dein Kommen?" „Ich glaube, dass Aurora im Unrecht ist", flüsterte sie, als befürchtete sie, dass einer von ihren Leuten sie belauschen könnte.
    „Womit?" „Mit diesem Krieg." „Das glaube ich dir nicht", knurrte ich und trat einen Schritt auf sie zu. „Mira.“ setzte Shelly an, aber ich hob die Hand und erstickte die Bemerkung noch in ihrer Kehle. „Das passt alles zu gut zusammen. Eine Naturi, die diesen Krieg beenden will, fällt ganz zufällig der Nachtwandlerin in die Hände, die möglicherweise alle Hoffnungen ihres Volkes auf Freiheit zunichtemachen kann", sagte ich. „Das ist eine Falle." „Bist du sicher?", fragte Danaus zu meiner Überraschung. „Ich lasse sie an mich ran, weil ich ihre rührselige Geschichte glaube, und dann tötet sie mich", erklärte ich, während ich mich dem Jäger zuwandte, der jetzt neben mir stand.
    „Es kann gar keine Falle sein, weil der Plan bereits fehlgeschlagen ist", sagte Cynnia. „Du hättest mich vorhin auf der Insel töten sollen, als du deine Freundin befreit hast." „Dafür ist es noch nicht zu spät", erinnerte ich sie, entlockte ihr damit aber bloß ein Lächeln. „Ja, aber wenn du mich umbringst, kann ich dir nicht mehr helfen." „Warum solltest du das wollen?"
    „Abgesehen davon, dass ich der Überzeugung bin, dass es einen besseren Weg geben muss, um diesen Krieg zu beenden, als alle umzubringen?", fragte sie und hob spöttisch eine dünne Augenbraue. „Ich glaube, dass meine Schwester versucht, mich zu töten." „Und ich soll für dich die Beschützerin spielen?", fragte ich, wobei sich meine Stimme vor Verblüffung überschlug. „Natürlich, du bist doch die Feuermacherin. Dich kann sie nicht besiegen."
    Ich sah zu Danaus hinüber, der sich offenbar nur mühsam das Lachen verbeißen konnte - nicht, dass ich ihm das verübeln konnte. Aber so lächerlich sich das alles auch anhörte, mir blieb im Moment nichts anderes übrig, als mich darauf einzulassen. Ich runzelte die Stirn und war mir mit einem Mal unschlüssig, was ich mit der Naturi machen sollte. Ich glaubte ihr nicht, aber da war immer noch diese Frage, die mir im Hinterkopf herumspukte und mich nicht losließ: Was wäre wenn? Was wäre, wenn es doch die Wahrheit war und ich die Macht hatte, das ganze Volk der Naturi zu vernichten, nur weil diese junge Naturi naiverweise auf eine andere Lösung als Krieg hoffte?
    „Falls ich dir helfe, musst du mit mir zusammenarbeiten", sagte ich langsam. „Ich werde dir nicht dabei helfen, meine Leute zu töten. Ich bin keine Verräterin." Ich lächelte und machte einen Schritt auf sie zu. „Wir müssen sie nicht umbringen, wenn es uns gelingt, ihnen ganz und gar aus dem Weg zu gehen. Wie viele Naturi befinden sich in meiner Stadt?" „Ich weiß nicht genau", sagte sie und hob die Handgelenke. Die

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