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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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mich vom Trubel der River Street fern und kehrte zu dem einen Ort zurück, von dem ich mir ganz sicher gewesen war, dass ich ihn heute Nacht garantiert nicht noch einmal zu Gesicht bekommen würde: meinem Haus in der Stadt.
    Als ich Danaus verlassen hatte, hatte ich mir geschworen, dass ich vor morgen Nacht nicht wiederkommen würde, dass ich mir mehr Zeit geben würde, mich vom Kampf zu erholen, nachzudenken und Abstand von der Naturi zu gewinnen, die sich nun in meiner Gewalt befand. Auf der Fahrt wurde mir klar, dass es mehr war, was mich zurück zum Haus zog, als nur der Drang, mich mit Cynnia zu unterhalten und mich zu überzeugen, dass meine Gefährten in Sicherheit waren. Ich musste mit Shelly sprechen. Vor dem Tor blieb ich stehen und scannte das Haus. Danaus befand sich im vorderen Wohnzimmer, anscheinend zusammen mit Cynnia.
    Ich verharrte auf meiner Position und schickte meinen Geist auf den inzwischen wohlvertrauten Pfad zwischen meinen Gedanken und denen von Danaus. Je mehr geistigen Kontakt wir hatten, desto leichter wurde es. Sosehr ich mir auch gewünscht hätte, dass es anders wäre, musste ich doch zugeben, wie nützlich es war, mich so mit ihm unterhalten zu können.
    Ist die Naturi bei dir?, meldete ich mich plötzlich in seinem Kopf. Ja. Stimmt was nicht? Die Antwort kam ohne Zögern, als ob er meine geistige Berührung erwartet hätte. Nichts, dachte ich mit einem leisen Seufzer. Wir reden später weiter. Ich war zwar nicht besonders glücklich mit dieser Lösung, aber so war es für alle Beteiligten am besten.
    Lieber hätte ich die Naturi in dem Lagerhaus in der Innenstadt eingesperrt, das mir gehörte, aber das wäre für uns alle ungünstig gewesen. Danaus hätte dann tagsüber dort festgehangen, weil er sie bewachen musste, und ich hätte nicht garantieren können, dass er dort ungestört sein würde. Ich musste mir einfach immer wieder sagen, dass es nur eine vorübergehende Lösung war.
    Shelly wiederum befand sich alleine hinten im Garten. Ich schlüpfte rasch durch das Eisentor und ging ums Haus herum, wo ich sie am Boden sitzend fand, das Gesicht in den Händen vergraben. „Ich habe zu lange gewartet", verkündete sie ins Leere hinein, noch bevor ich mich ihr nähern konnte. Ich war mucksmäuschenstill gewesen, und doch hatte sie mich entdeckt. „Du warst am Ersticken", wandte ich ein, während ich ihren Trick innerlich mit einem Achselzucken abtat. Vielleicht hatte ihr etwas in der Erde mein Kommen angekündigt. Ich betrat den Garten und blieb einige Schritte von der am Boden sitzenden Hexe entfernt stehen.
    „Es tut mir leid", murmelte sie, drehte sich um und sah mich an. Ihre großen Augen waren rot gerändert und das Gesicht tränenverquollen. Scham und Schuldgefühle fuhren mir bei ihrem Anblick wie ein Stich in die Magengrube. Meine innere Stimme hatte mich gewarnt, dass sie für einen Kampf mit den Naturi noch nicht bereit war, aber mein Wunsch nach Verstärkung war mächtiger gewesen als mein gesunder Menschenverstand, und ihre Anwesenheit hatte schließlich alle in Gefahr gebracht. Wenn ich die kommende Schlacht am Machu Picchu überleben wollte, musste ich besser darauf achten, wo die schwachen Stellen in meinem Team waren, und mir weniger über zahlenmäßige Stärke Gedanken machen. Aber andererseits war ich nicht die Einzige, die in dieser Hinsicht noch viel zu lernen hatte.
    „Entschuldige dich nicht bei mir. Dein Zögern und deine Unfähigkeit, mit der Situation umzugehen, haben Tristan und Knox in ernste Gefahr gebracht. Sie hätten bei dem Versuch, dich zu beschützen, getötet werden können, wo es doch ihre Aufgabe war, Amanda zu retten", erklärte ich. „Ich weiß. Das wird nicht wieder vorkommen", bekräftigte Shelly und wischte sich die letzten Tränen vom Gesicht. Sie drehte sich am Boden zu mir herum. „Mit Sicherheit nicht. Deine Unterstützung ist hier nicht länger vonnöten", sagte ich nachdrücklich und schob die Hände in die Taschen meiner Lederhosen. „Es steht dir frei, nach Charleston zurückzukehren, oder wo auch immer Danaus dich gefunden hat."
    „Was? Das verstehe ich nicht." „Ich kann nicht zulassen, dass du meine Leute in Gefahr bringst." Sie löste sich aus dem Schneidersitz und wollte auffahren. „Aber ich dachte, du brauchst mich, damit ich dir dabei helfe, Erdmagie zu lernen. Ich kann dir immer noch helfen", protestierte sie. „Ich muss wissen, wie man solche Magie zum Angriff benutzt, im Kampf. Ich habe nicht den Eindruck, dass du

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