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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Wasser und die Anhöhe hinauf, wurde aber sofort von Danaus' langem Messer aufgehalten. Er hatte sich nach vorn in die Hocke geworfen und kauerte nun über Cynnia, während er mir das Messer an die Kehle drückte, um mich in Schach zu halten. Ich hatte einfach instinktiv auf den abscheulichen Vorschlag reagiert, ohne dass mir auch nur ein klarer Gedanken durch den Kopf gegangen wäre. Ich war keine Naturi. Es gab keinen Teil von mir, der auch nur ein Fitzelchen Naturi in sich trug.
    „Mira?", fragte Danaus, und seine ruhige Stimme half mir dabei, den Schleier der Wut beiseitezuschieben, der sich bei dem bloßen Gedanken um mich gelegt hatte. Mir war klar, dass es ihm nur recht wäre, falls es sich als wahr erweisen sollte. Dann hätte auch ich ein dunkles Geheimnis, ebenso wie mein lieber Danaus mit seinen Kräften. „Das ist unmöglich." „Vieles an dir ist unmöglich", sagte er mit leiser Stimme. „Warum sollte das jetzt eine Ausnahme sein?"
    Ich biss die Zähne zusammen und ging wieder die Anhöhe hinunter, bis ich erneut im Wasser stand, wo die Kälte meine Wut abkühlte und die Anspannung vertrieb, die meinen Körper erbeben ließ. Auf einen Wink mit beiden Händen hin erschienen die fünf Feuerbälle wieder in der Luft. Diesmal waren sie allerdings ein Stück größer und prasselten etwas lauter, als wollten sie meine anhaltende Verärgerung zeigen.
    „Wenn auch nur ein Tropfen Naturi-Blut in meinen Adern wäre, hätte es die Nachtwandler umgebracht, die mich erschaffen haben", erklärte ich, während ich durch das logische Nachdenken meine Gefühle langsam wieder unter Kontrolle bekam. „Naturi-Blut ist giftig, selbst wenn es extrem verdünnt wird. Außerdem würde deine Vermutung bedeuten, dass Naturi und Menschen miteinander Kinder bekommen können, was nicht nur höchst unwahrscheinlich, sondern unmöglich ist.Gestaltwechsler sind doch das, was einem Naturi-Halbblut am nächsten kommt, oder?'
    „Das stimmt", stimmte Cynnia leise zu und senkte die Augen auf das Gras zu ihren Füßen. „Die ganze Sache ist wirklich so gut wie unmöglich, aber du musst schon zugeben, dass die Übereinstimmung ziemlich verblüffend ist." „Verblüffend", knurrte ich und kickte einen Stein beiseite. „Aber doch unmöglich. Ich kannte meine Eltern. Sie waren beide Menschen." „Dann ist es einfach irgendeine Genmutation", schlug Shelly in dem merklichen Bemühen vor, die Wogen zu glätten.
    Ich biss mir auf die Lippe und verkniff mir eine weitere ätzende Bemerkung. Sie wollte nur nett sein, aber die Unterstellung, ich sei irgendeine Missgeburt, machte es auch nicht gerade besser. „Ich bin keine Naturi. Dann wären meine Schöpfer gestorben, als sie mich zur Nachtwandlerin gemacht haben." Sadira, Jabari und Tabor wären auf der Stelle von meinem Blut vergiftet worden, was zu ihrem Tod geführt hätte. Aus mir wäre nie eine Nachtwandlerin geworden.
    Ich strich mir das Haar aus der Stirn, indem ich mit beiden Händen hindurchfuhr, und wandte mich wieder meinen Gefährten zu. „Aber wir kommen vom Thema ab. Meine Abstammung hat nicht das Geringste damit zu tun, was ich heute Nacht vorhabe. Zeigt mir, wie man Erdmagie einsetzt. Zeigt mir, wie man die Energie kontrolliert, die aus der Erde emporströmt." „Kannst du die Erdenergie jetzt in diesem Moment fühlen?", fragte Cynnia und schlitterte langsam wieder den Abhang hinunter, jetzt, da ich mich wieder wie ein vernünftiges Wesen aufführte. „Nein." „Zieh die Schuhe aus", befahl sie.
    Mit einem genervten Aufstöhnen watete ich ans Ufer und setzte mich auf den matschigen Boden, ohne mich darum zu kümmern, dass ich mir dabei Schlamm auf das Hinterteil meiner Lederhosen schmierte. Ich zuckte angesichts der Kälte des Wassers an meinen nackten Füßen zusammen, als ich in den Bach zurückkehrte. Ich schloss die Augen und streckte meine geistigen Fühler aus. In der Nähe spürte ich Danaus und Shelly. Da waren auch andere Menschen, viele Meilen weit weg, und im Osten, in meiner Domäne, gab es eine Ansammlung von Nachtwandlern. Aber ich spürte keine Energie, die mit dem vergleichbar war, was ich auf Kreta empfunden hatte. Das Einzige, was zu meinen Füßen strömte, war das kalte Wasser des Baches.
    „Ich spüre immer noch nichts", seufzte ich und schloss die Augen, als ich mich stärker konzentrierte, aber da, wo Energie hätte sein sollen, war nur das blanke Nichts. „Wie wäre es, wenn ich etwas Erdenergie in dich fließen lassen würde?", fragte Shelly. Bei

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