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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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vielleicht tatsächlich«, witzelte sie und wurde dann, als wir uns der Gegend am Flussufer näherten, schlagartig wieder ernst. »Mach mal das Handschuhfach auf. Da müsste ein Garagenöffner drin sein.«
    Ich beugte mich vor und öffnete die Klappe. Dahinter lagen nur eine 9-mm-Automatik und eine kleine Fernbedienung für ein Garagentor. Ich nahm die Fernbedienung heraus, ließ das Handschuhfach aber auf. Eine Pistole hatte ich selbst nicht dabei und fühlte mich deshalb bedeutend sicherer, wenn ich die Automatik griffbereit hatte.
    »Drück den Knopf, sobald wir um die Kurve biegen«, befahl Mira.
    Wir fuhren in eine offenbar etwas zwielichtige Gegend voller alter Lagerhallen und Abbruchhäuser. Plötzlich bog sie links ab, und ich drückte den Schalter. Ich sah mich um, um herauszufinden, was ich eigentlich gerade aufgemacht hatte, als ich direkt vor uns auf der Straße ein leises metallisches Quietschen und Rumpeln hörte. Rasselnd hob sich das Rolltor eines Lagerhauses. Mira jagte den Wagen so halsbrecherisch durch die Öffnung, dass das Dach beinahe die Unterkante des Rollladen streifte, während wir uns hineinquetschten.
    »Nicht zumachen!«, befahl sie, als ich im Begriff war, den Knopf erneut zu drücken. »Wenn sie dicht hinter uns sind, könnten sie sehen, wie das Rolltor runterkommt.« Mira trat auf die Bremse und drehte den Motor ab, noch bevor wir vollständig zum Stehen gekommen waren. Das Lagerhaus lag komplett im Dunkeln.
    »Und was jetzt?«, fragte ich.
    »Abwarten«, flüsterte sie. Mira lehnte sich zurück, nahm die Hände vom Lenkrad und legte sie in den Schoß. »Wie nahe sind sie?«
    Ich schloss die Augen und tastete mit meinen Kräften langsam das ganze Stadtgebiet ab. Nachtwandler streunten ohne Eile umher oder drängten sich mit ihren warmen Körpern in geschlossenen Räumen. Überall in der Stadt waren außerdem Naturi verstreut, aber die Vierergruppe, die sich so schnell bewegte, dass sie im Auto unterwegs sein musste, war noch ein Stück entfernt, vielleicht eine halbe Meile. »Nicht sehr nahe. Eigentlich … habe ich das Gefühl, als würden sie sich von uns entfernen.«
    »Waren sie überhaupt so nahe dran, dass sie mein Auto erkennen konnten?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Gut«, sagte Mira mit einem erleichterten Aufseufzen. »Dann warten wir hier einfach einen Moment, bis wir sicher sind, dass sie nicht näher kommen.«
    »Wie?«, fragte ich. Ich schnallte mich ab und drehte mich halb zu der Nachtwandlerin herum. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit, und ich erkannte im schwachen, schmutzigen Licht, das durch die Fenster weit oben und das Deckenlicht fiel, die Umrisse zertrümmerter Holzpaletten und einiger Kisten. Mira blieb ein Schatten in dem dunklen Auto.
    »Als wir in die Stadt kamen, habe ich angefangen, dich abzuschirmen. Ich wollte herausfinden, ob ich dich vor den Naturi verbergen könnte. Und da sie sich jetzt von uns wegbewegen, scheint die Antwort Ja zu lauten.«
    »Und was, wenn sie doch Nein lautet?«
    »Dann kämpfen wir hier drinnen gegen sie, wo niemand anders in Mitleidenschaft gezogen wird.«
    Ich ließ mich wieder in den Sitz fallen und starrte im Dunkeln vor mich hin. Ein Gedanke ließ mich einfach nicht los: Dieses Vorgehen passte ganz und gar nicht zu ihr. Als ich im September in Savannah angekommen war, hatte sie sich eine Verfolgungsjagd mit den Naturi geliefert. Damals hatte sie einen Unfall provoziert und dann den Kampf am Straßenrand gesucht. Und jetzt versteckten wir uns hier. Irgendetwas war mit ihr geschehen.
    »Warum verkriechen wir uns hier?«, wollte ich wissen.
    Mira drehte den Kopf und blickte links aus dem Fenster. »So ist es am besten. Dann wird niemand verletzt.«
    »Aber es bedeutet auch, dass die Naturi in deiner Domäne frei herumlaufen.«
    »Ich habe ja auch nie gesagt, dass mir diese Entscheidung leichtfällt!«, fauchte sie, als kurz ihr Temperament aufflackerte. »Ich habe nur gesagt, dass es so am besten ist.«
    »Was ist denn mit dir los? Normalerweise hätten wir die vier einfach abgefackelt und würden jetzt fröhlich unserer Wege ziehen«, hakte ich nach.
    »Fröhlich unserer Wege ziehen«, wiederholte sie und sah mich an, während sich langsam ein Grinsen über ihr Gesicht breitete. »Könnte mich nicht erinnern, dass wir irgendwann mal besonders fröhlich gewesen wären. Musst du mich bei Gelegenheit dran erinnern.«
    »Lass den Quatsch! Ich mein’s ernst. Was ist los?«
    Das Grinsen verschwand. Sie senkte den

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