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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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mich im Sitz, damit ich einen Blick zurückwerfen konnte, während ich mich am Türgriff festhielt. Mira jagte den Wagen durch eine gewundene Straße, sodass ich ständig durchgerüttelt wurde. Noch konnte ich das Verfolgerauto nicht sehen, aber ich spürte, dass sie hinter uns her waren. Sie kamen zwar nicht näher, aber abschütteln konnten wir sie offenbar auch nicht.
    »Da sitzen Naturi am Steuer? Willst du mich verarschen?«
    »Verdammt, Mira, du bist eine Vampirin und fährst schließlich auch Auto!« Ich fragte mich, wer von uns nicht ganz richtig tickte; Mira mit ihren Klischees im Kopf oder ich, weil ich mich überhaupt auf diese Diskussion einließ. Für solche Gedanken hatte ich allerdings keine Zeit mehr, als Mira bei einer scharfen Linkskurve eine Familienkutsche so heftig schnitt, dass der Fahrer mit quietschenden Reifen in die Eisen stieg.
    »Ich weiß! Ich weiß! Aber an den Gedanken muss ich mich erst mal gewöhnen«, schrie sie und wedelte mit einer Hand in der Luft herum.
    »Wo willst du denn hin?«, fragte ich, als ich wieder zu Atem gekommen war.
    »Auf die Autobahn. Ich muss sie von den Lykanern weglocken«, gab sie zurück, indem sie eine Auffahrt nahm, die uns weiter nach Norden bringen würde.
    Ich lehnte mich in den Sitz zurück und starrte nach vorne, während ich mir mit beiden Händen das Haar aus dem Gesicht strich und einen klaren Gedanken zu fassen versuchte. Mira raste immer noch wie eine Irre durch den Verkehr, aber ich hatte genügend Vertrauen in ihre Reflexe, um nicht zu befürchten, dass sie uns gegen die Leitplanke setzen oder unter den Rädern eines Anhängers zermalmen würde.
    »Wie zur Hölle haben die uns bloß gefunden? Naturi können Vampire doch gar nicht spüren. Jedenfalls bis jetzt nicht«, fluchte Mira.
    »Scheiße!«, knurrte ich und konnte mich gerade noch zurückhalten, um nicht mit der Faust gegen die Tür zu donnern. »Ich wette, sie können Menschen aufspüren.«
    »Ja, aber du … «
    »Ich bin immer noch mindestens zur Hälfte ein Mensch.«
    Mira sah mich mit großen Augen an. Immer wenn die Naturi sie aufgespürt hatten, war ich an ihrer Seite gewesen. Sie hatten gelernt, mich zu erkennen, und folgten mir oder beobachteten mich wenigstens aus der Ferne, bis ich mich wieder mit Mira traf. Sie benutzten mich als eine Art Peilsender, um an sie ranzukommen.
    »Wir können uns trennen«, schlug ich vor.
    »Nein!«
    Ich löste den Sicherheitsgurt. Ein Piepton ertönte. »Lass mich raus, dann kann ich sie von dir weglocken.«
    »Ich habe Nein gesagt«, wiederholte sie und unterstrich ihre Bemerkung mit einem bedrohlichen Klack , das von überall her zugleich zu kommen schien. Sie hatte die Zentralverriegelung aktiviert. »Ich habe dir doch nicht in Venedig den Arsch gerettet, um dich jetzt den Naturi zu überlassen. Wenn ich dich irgendwo in der Pampa absetze, werden sie deinen kleinen Trick ziemlich schnell durchschauen. Alleine nützt du ihnen nichts, und dann bringen sie dich einfach um.«
    »Ich kann auf mich aufpassen.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Du weißt, dass wir als Team stärker sind. Also, warum hörst du nicht einfach auf, mir zu widersprechen, und hilfst mir lieber mit einem Plan?« Mira warf mir einen Seitenblick zu, bevor sie sich wieder lang genug der Straße widmete, um zwischen zwei Autos auf eine freie Spur vorzustoßen. »Und schnall dich verdammt noch mal wieder an!«
    Ich ließ sie nicht aus den Augen, während ich den Gurt wieder anlegte und mit leisem Klicken schloss. Die Anspannung stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Ihre Finger öffneten und schlossen sich um das Steuerrad. Sie kämpfte um ihre Selbstbeherrschung, während ihre Angst vor den Naturi immer größer wurde.
    Mir ging es ehrlich gesagt nicht viel besser. Und was noch schlimmer war, das war alles meine Schuld. Je länger ich bei ihr blieb, desto leichter war es für die Naturi, sie aufzuspüren. Aber Mira hatte recht. Zusammen waren wir stärker. Es stimmte zwar, dass ich die Naturi wie ein Peilsender zu ihr lotste, aber ich war zugleich auch ihr einziges Radar dafür, dass sie in der Nähe waren. Vampire konnten Naturi ebenso wenig erspüren wie Naturi Vampire. Bis jetzt hatte dieses Arrangement offenbar für beide Seiten funktioniert.
    »Kannst du sie sehen?«, fragte sie. Sie klang jetzt etwas gelassener.
    Ich drehte mich um, spähte aus der Heckscheibe und ließ den Blick über die hinter uns fahrenden Autos streifen. Anscheinend hatte es niemand

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