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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Eltern von Abigail Bradford zu treffen, erklärte Mira. Er unterstützt sie dabei, die schlechten Neuigkeiten über den Tierangriff zu überbringen, und hoffentlich auch dabei, den Pressezirkus etwas unter Kontrolle zu halten.
    Mit anderen Worten, Miras verlässlicher Stellvertreter war zusammen mit Amanda ausgeschickt worden, um dem Senator und seiner Frau eine Gehirnwäsche zu verpassen, die sie gefügiger und beeinflussbarer machen würde. Die Ermittlungen würden zwar weiterlaufen, aber das unberechenbare menschliche Moment war aus dem Spiel. Die Sache war zu heiß geworden, und wir konnten nur hoffen, dass die Presse den Fall nicht weiterverfolgen würde. Dass jeder an die Geschichte mit dem Hundeüberfall auf Abigail Bradford glauben würde, wagte ich zwar nicht zu hoffen, aber es war die einzig plausible Erklärung, bei der man Vampire, Lykanthropen, Naturi oder Bori außen vor lassen konnte.
    »Bringen wir’s hinter uns«, zischte ich und versuchte mich nicht darum zu scheren, wie viele Nachtwandler die Ohren spitzten.
    »Einverstanden«, sagte Mira, die langsam selbst etwas besorgt klang.
    Ich folgte ihr auf ihrem Weg durch das Labyrinth der Tische in die hinterste Ecke des Clubs. Auf dem Weg spürte ich den Blick Dutzender Augen auf mir. Niemand rührte sich. Die Clubgäste wurden zu bleichen Statuen im Dämmerlicht.
    Die Nische in der Ecke war größer als die andere und bot bequem Platz für sechs Nachtwandler oder Menschen. Ein roter Vorhang vor dem Zugang verbarg sie halb vor neugierigen Blicken. Ganz hinten saß ein Nachtwandler in klassisch viktorianischem Aufzug, mit aufwendig bestickter Weste über einem schneeweißen Hemd und einem Halstuch. Er musterte Mira, bevor er mich mit einem breiten Grinsen begrüßte.
    »Mira.« Er schien fast zu schnurren. »Du hast einen Gast mitgebracht.«
    »Raus mit euch!«, befahl Mira, ohne den Nachtwandler weiter zu beachten. »Ich muss mit Gregor allein sprechen.«
    Die Nachtwandler und die beiden Menschen in der Sitznische standen langsam auf und verdrückten sich, wobei sie peinlich genau darauf achteten, mich nicht zu berühren. Ich ließ mich neben Mira gleiten. Ein niedriges Tischchen trennte uns von dem Nachtwandler namens Gregor. Ich erinnerte mich, dass er mir schon bei der Erstkommunion in Begleitung einer konservativ gekleideten Brünetten aufgefallen war.
    »Was verschafft mir die außergewöhnliche Ehre?«, fragte Gregor mit hinterhältigem Vergnügen, ohne mich auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    »Abigail Bradford«, antwortete ich kalt und bestimmt. Endlich wischte er sich das Grinsen aus dem Gesicht.
    »Ach, diese Geschichte«, murmelte Gregor. Der Nachtwandler lümmelte sich auf seinem Sitz und ließ die Hände schlaff in den Schoß fallen. »Wirklich schade um sie, aber ich weiß auch nicht, wer sie getötet hat. Soll ja eine ganze schöne Sauerei gewesen sein, aber ich kann nur noch mal betonen – wer dahintersteckt, keine Ahnung.«
    »Ich wäre schockiert, wenn du den Mörder kennen würdest«, sagte Mira kopfschüttelnd. »Deshalb bin ich nicht hier.«
    »Aber was könnte dich denn sonst so sehr interessieren, dass du gleich mit deinem neuen Herzblatt im Schlepptau angerückt kommst, damit wir uns bei seinen finsteren Blicken alle ins Höschen machen?«
    Ich biss die Zähne zusammen und verkniff mir jeden weiteren Kommentar. Es hätte uns nichts genützt und Gregor sicher auch nicht auskunftsbereiter gemacht.
    »Ich möchte gerne wissen, ob es einen besonderen Grund dafür gibt, dass ausgerechnet sie überfallen wurde«, sagte Mira geradeheraus und wischte seine spitze Bemerkung einfach beiseite.
    »Du meinst, dass sie die einzige Tochter eines Senators war, reicht noch nicht?«, fragte Gregor. Er hob eine buschige Augenbraue und sah Mira unverwandt an.
    »Da wir gerade davon sprechen, welcher Idiot hat sie eigentlich in unsere Kreise gelassen? Eine wie die hätten wir im Falle eines Falls niemals unauffällig aus dem Weg räumen können«, bemerkte Mira scharf.
    »Ich glaube, es war Everett, der sie offiziell willkommen geheißen hat«, erklärte Gregor und zuckte dann mit den schmalen Schultern. »Oder wenigstens habe ich sie das erste Mal in seiner Begleitung gesehen.«
    »Wie praktisch«, murmelte Mira. Sie ließ sich tiefer in den Sitz fallen und nahm jetzt eine ähnlich schlampige Haltung ein wie Gregor, während sie etwas über die Ironie des Schicksals vor sich hin nuschelte.
    »Kapier ich nicht«, sagte ich. Mira sah zu

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