Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
Vom Netzwerk:
braucht nur jemanden, der ihm ein bisschen den Rücken stärkt. Hilf ihm über den ersten Vollmond hinweg! Ein paar gute Tipps, ein bisschen Beistand. Mehr verlange ich nicht.«
    Zu meiner Überraschung überlegte der Lykanthrop nicht lange. »Schick ihn ein paar Tage vor Vollmond zu mir! Das Rudel wird ihm helfen.«
    »Ich tue, was ich kann«, antwortete ich. Mir fiel eine Zentnerlast von den Schultern.
    »Das heißt, du bist dir nicht sicher, ob er kommen wird?«, fragte Barrett. Er klang überrascht.
    »Das ist alles noch ziemlich neu für ihn«, erklärte ich. »Vielleicht sträubt er sich erst mal ein bisschen.«
    »Wie alt ist er?«
    »Ich … ich weiß nicht. Mitte zwanzig, vielleicht.« Ich hatte keine Ahnung, wie alt James war.
    »Er ist achtundzwanzig«, schaltete sich Mira ein. Einen Moment fragte ich mich, woher sie wusste, dass von James die Rede war – dann spürte ich es. Eine Erschütterung der Macht. Sie hatte sich in meine Gedanken gestohlen und unbemerkt gelauscht, während ich mich in Sicherheit gewiegt hatte. Ich hatte mich so sehr darauf konzentriert, James bei Barrett unterzubringen, dass ich meine Verteidigung vernachlässigt hatte.
    »Leicht wird es nicht, aber das Rudel kann ihm helfen. Schick ihn vorbei«, sagte Barrett und stand auf. »Wir werden sehen, was wir tun können.«
    Ich erhob mich zeitgleich mit Barrett und schüttelte ihm die Hand. »Danke für das Treffen – und für deine Hilfsbereitschaft!«
    »Es war mir ein Vergnügen, und, bitte, das Essen geht auf meine Rechnung.«
    »Barrett!«, hob Mira an, aber der Lykanthrop schnitt ihr mit einer Handbewegung das Wort ab.
    »Seht es als eine Art Entschuldigung an«, sagte er schnell und erstickte damit jeden weiteren Protest der Vampirin im Keim. »Ein paar von meinen Leuten hatten kürzlich eine Unterhaltung mit deinem Freund.« Er sah mich aus den dunklen Kupferaugen an und neigte leicht den Kopf. »Für die Umstände, die wir dir gemacht haben. Ich wusste nicht, in welchem Verhältnis du zu Mira stehst.«
    Beinahe hätte ich gesagt, dass ich keineswegs ein Verhältnis mit Mira hatte, es sei denn das zwischen Jäger und Beute, und dass Miras Versuch, mich als ›Freund‹ zu verkaufen, kompletter Blödsinn war. Aber ich hielt den Mund und gab mir Mühe, nicht allzu böse zu gucken. Es war schließlich nicht seine Schuld. Sondern Miras.
    Mira glitt hinter mir geschmeidig aus der Sitzecke, und ich folgte ihr aus dem Restaurant. Erst als wir wieder auf der Straße in der kühlen Herbstluft standen, löste sich meine Anspannung. Ich ließ die Schultern kreisen und den Kopf hin und her pendeln, um die Muskeln zu lockern. Bis wir das Restaurant hinter uns gelassen hatten, war mir gar nicht aufgefallen, wie sehr ich mich während des Gesprächs mit Barrett verkrampft hatte.
    Mira lief neben mir her und klimperte mit dem Schlüsselbund. »Das wäre geschafft«, murmelte sie.
    »Nicht gerade erhellend.«
    »Hätte mich auch gewundert«, antwortete sie und trat an die Fahrertür. Sie betätigte die Fernbedienung, und die Scheinwerfer blitzten auf, als die Türen sich entriegelten. »So wie ich dieses Treffen verstanden habe, war es nur eine Warnung, den Mord zu untersuchen.«
    Ich griff nach der Beifahrertür und hielt inne. Den Kopf leicht geneigt, so als lauschte ich in die Nacht, ließ ich meinen magischen Sinn ausschwärmen. Meine Kräfte breiteten sich nach und nach über die ganze Gegend aus. Das Dutzend Lykanthropen im Restaurant störte mein Bild etwas, aber als ich über sie hinausgriff, bekam ich einen besseren Eindruck.
    »Wir müssen hier weg«, sagte ich und sah Mira über das Autodach hinweg an.
    »Wie viele?«
    »Vier. Und sie kommen rasch näher.«
    Mira warf einen Blick zum schwarzen Nachthimmel hinauf, während sie die Tür aufriss, so als rechnete sie jeden Augenblick damit, dass sie sich von oben auf uns stürzten.
    »Nein«, sagte ich und sprang genau wie sie in den Wagen und warf die Tür hinter mir zu. »Sie kommen über Land. Ich glaube, in einem Auto.«
    »Verdammte Naturi!«

20
    Erst als das Quietschen der Reifen verstummt war und wir den Parkplatz im Eiltempo hinter uns gelassen hatten, versuchte Mira, die Lage zu klären. Der Kampf gegen Naturi war, um es vorsichtig zu formulieren, in jedem Fall eine heikle Angelegenheit.
    »Was heißt das, du glaubst, sie kommen per Auto?«, fauchte Mira und umklammerte mit beiden Händen das Lenkrad. »Naturi? Ist noch jemand bei ihnen?«
    »Nein«, antwortete ich und drehte

Weitere Kostenlose Bücher