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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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und löste sich von der Wand.
    »Genau wie ich.«
    »Nein«, fauchte sie. »Ein Teil deiner Aura wird von einem schwarzen Schatten verdeckt. Genau so einen Schatten habe ich auch bei den Vampiren gesehen. Vielleicht bist du keiner von denen, aber ein Mensch bist du ganz bestimmt auch nicht.«
    »Ich heiße Danaus. Und du hast recht. Ich bin nur zum Teil ein Mensch. Ich bin fast zweitausend Jahre alt, und ich habe viele Fähigkeiten, die denen eines Vampirs ähneln. Aber ich trinke kein Blut und verbrenne auch nicht im Sonnenlicht.«
    »Wow!«, sagte sie und ließ sich wieder gegen die Wand sinken.
    »Wie ist dein Name?«, fragte ich und versuchte nicht darüber nachzudenken, was sie so beeindruckt haben mochte. Es passte mir nicht, wenn man mich mit der Nase darauf stieß, dass ich ein Freak war. Und dass meine Aura der eines Vampirs glich, schmeckte mir noch weniger. Noch mehr Gemeinsamkeiten mit diesem Volk hatte ich echt nicht nötig.
    »Wicht«, sagte sie und verschränkte die Hände hinter dem Rücken.
    »Und wie heißt du wirklich?«
    »So nennt mich eh keiner«, wiegelte sie ab.
    »Ich würd’s gern wissen. Wicht nenne ich dich ganz bestimmt nicht.«
    Das Mädchen räusperte sich leise und schüttelte sich das dunkelbraune Haar ins Gesicht. »Lily.«
    »Freut mich, dich kennenzulernen, Lily. Möchtest du dich nicht setzen? Du siehst müde aus.«
    »Ich bin nicht müde«, fauchte sie und zwang sich sichtlich, gerade zu stehen.
    »Bistduwohl.IchkanndeineErschöpfungbishierherspüren.DirknickenjedenAugenblickdieKnieein.Esbringtdochnichts,wenndudichzumStehenzwingst,obwohldugenausoguthiermitmiramTischsitzenkannst«,sagteichunddeuteteaufdenStuhlmirgegenüber,aufdemsiegesessenhatte,alswirinsZimmergekommenwaren.»IchmöchtedirnureinpaarFragenüberdiePersonstellen,dieduvordemHausgesehenhast.«
    »Das war keine Person «, sagte sie.
    »Glaube ich auch«, antwortete ich. »Das war kein Mensch, oder?«
    Lily verharrte an der Wand und starrte auf die dreckigen, abgewetzten Turnschuhe. »Irgendetwas an diesem Wesen hat dir Angst gemacht, und zwar so sehr, dass du dir einen Ruck gegeben hast und zur Polizei gegangen bist. Die haben mir gesagt, dass du auf der Straße lebst. Ich schätze mal, du hast inzwischen ganz gut gelernt, selbst auf dich aufzupassen, aber dieses Ding hat dich so verängstigt, dass du Schutz gesucht hast.«
    Lily löste sich von der Wand und kam langsam an den Tisch. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, ließ sie sich auf den Stuhl fallen und legte die Hände auf die Tischplatte. Fast eine Minute lang pulte sie an ihren Fingernägeln herum, bevor sie endlich weiterredete. »Ich weiß nicht, was das war. So etwas habe ich noch nie gesehen. Und die Aura war ganz anders als alle, die ich kenne. Es war ein endloser schwarzer Schatten, der die ganze Welt auffressen könnte.«
    »Und wie hat das Wesen abgesehen von der schwarzen Aura ausgesehen?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf und setzte sich auf. Jetzt sah sie mir doch in die Augen. »Die Aura war nicht schwarz. Da war nur ein Schleier, wie bei deiner Aura. Aber bei dir sehe ich Farben unter dem Schwarz, den Rest von deiner Aura. Die Aura von diesem Ding war ein bodenloses Loch.«
    »Okay, tut mir leid. Abgesehen von dem Schleier auf der Aura, wie hat es ausgesehen?«
    »Wie ein ganz normaler Mann«, sagte sie schulterzuckend. »Dünn, ungefähr eins achtzig groß, blondes Haar. Das einzig Komische an ihm war, dass seine Augen geleuchtet haben, als er hochgeguckt hat.«
    »Und da hat er dich gesehen, oder?«, fragte ich leise, obwohl ich angesichts ihrer zitternden Hände kaum noch daran zweifelte,
    »Hm-hm.«
    »Das Schattenwesen hat den blonden Mann genauso kontrolliert wie den anderen Mann an dem Morgen, als wir uns auf dem Factors Walk getroffen haben«, sagte ich, worauf sie nickte und den Kopf in die Hände legte. »Hat es dich seit diesem Morgen verfolgt?«
    »Nicht ganz. Ich habe es nur aus der Entfernung gesehen, als würde es mich beschatten«, sagte sie mit leiser, zittriger Stimme. »Ich habe versucht, mich in Kirchen und bei Tageslicht in Menschenmengen zu verstecken, aber es geht einfach nicht weg. Es findet mich immer wieder. Ich konnte einfach nichts anderes mehr machen. Ich musste hierherkommen. Immer wieder sage ich Nein, aber es hört mir gar nicht zu. Es ist ihm egal. Ich glaube, es will mich beherrschen, wie diese Männer.«
    »Ist doch ganz normal, dass du zur Polizei gegangen bist, damit sie dich beschützt. Das ist ja

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