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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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reden«, sagte ich und nickte in Richtung Tür. Ich machte mir nicht allzu große Hoffnungen, dass sie etwas Brauchbares wusste, aber inzwischen war ich für jeden Informationsschnipsel dankbar.
    Ich folgte Daniel in den Verhörraum und entdeckte das Mädchen vom Factors Walk hinter dem Tisch, das sich gerade die Fingernägel säuberte. Sie blickte auf, sah Daniel, verzog das Gesicht – dann bemerkte sie mich. Wie von der Tarantel gestochen sprang sie auf und flüchtete sich auf die andere Zimmerseite.
    »Was zur Hölle machst du denn hier?«, fragte sie und drückte sich in die Ecke.
    Daniel sah mich verwundert an, während ich den Mund verzog. Ich hatte schon gehofft, dass es sich um das Mädchen handelte, mit dem James und ich gesprochen hatten, aber so hatte ich mir unsere Begegnung nicht vorgestellt. Auch die Begrüßung fiel etwas anders aus als gedacht, aber nach der Begegnung mit dem Bori konnte ich kaum etwas anderes erwarten.
    »Wir kennen uns schon. Kann ich einen Moment mit ihr alleine reden?«, fragte ich Daniel, ohne das Mädchen aus den Augen zu lassen.
    »Nein! Bitte nicht!«, schrie das Mädchen und hob schützend die Hand.
    »Ich tu dir nichts«, versprach ich und trat einen Schritt vor. »Ich möchte nur mit dir über das sprechen, was du vor dem Haus gesehen hast.«
    »Warum bist du hier? Du bist doch der Grund, aus dem ich überhaupt gejagt werde!«, brüllte sie weiter.
    »Gejagt?«, fragte Daniel und hob dann gebieterisch die Hand, um uns beiden das Wort abzuschneiden. »Ich denke, ich gehe jetzt besser, bevor ich noch mehr höre. Das war sowieso schon mehr, als ich wissen wollte.« Bevor das Mädchen protestieren konnte, ging Daniel um mich herum und riss die Tür auf, um eilig den Rückzug anzutreten.
    »Was kann ich dafür, wenn du gejagt wirst?«, fragte ich, ohne meinen Standpunkt an der Tür aufzugeben.
    »Keine Ahnung. Aber das Ding weiß, dass ich dich kenne, und es will dich, oder nicht? Oder vielleicht ist es nur scharf auf mich, weil ich zu viel weiß? Ich blicke das alles nicht mehr«, schrie sie und hämmerte die Faust gegen die Wand.
    »Weil du zu viel weißt? Was weißt du denn so Besonderes?«
    »Gute Frage.« Sie zuckte die Schultern und starrte zu Boden. Ihre Fäuste waren immer noch geballt, der Mund ein harter Strich, als wollte sie ihr Geheimnis mit aller Kraft tief in sich einsperren.
    »Was kannst du an mir sehen, das nicht zu einem normalen Menschen passt?«
    »Nichts«, murmelte sie und verschränkte die Arme.
    Stirnrunzelnd griff ich mir einen Stuhl vom Tisch und setzte mich, schön nahe an der Tür, um ihr den Fluchtweg zu versperren. »Wir wissen doch beide, dass das nicht stimmt. Offenbar weißt du viel mehr, als man denken könnte. Du weißt, dass es Vampire gibt. Und was gibt es noch?«
    Sie schnaubte leise und warf mir einen scheelen Blick zu. »Die beschissene Zahnfee.«
    »Red nicht so mit mir!«, knurrte ich. »Du weißt von Vampiren und Werwölfen. Und du erkennst sie, wenn du sie nur ansiehst, stimmt’s? Ich habe gemerkt, wie du mich und meinen Freund James mit Blicken durchbohrt hast. Und genauso hast du auch geguckt, kurz bevor du die Kreatur entdeckt hast, die Abigail Bradford getötet hat. Du kannst Dinge sehen, die sonst keiner sehen kann.«
    Das Mädchen starrte mich bockig an, aber ein wenig von der Anspannung schien aus seinem dürren Körper gewichen zu sein. Sie legte den Kopf schief und musterte mich, aber irgendwie schien es, als betrachtete sie gar nicht mich, sondern irgendetwas knapp über meiner linken Schulter.
    »Undwenndumichanschaust,siehstduauchetwas«,sagteichundbeugtemicheinbisschenvor,umdieArmeaufdieStuhllehnezulegen.»Wasistes?Findestdu,ichseheauswieeinVampir?Ichkanndirsofortbeweisen,dassmirdafürdieEckzähnefehlen.«IchgrinstesiebreitanundzeigtemeinganznormalesGebiss.
    »Nein, es ist schon die Art, wie du aussiehst. Deine … deine Aura ist so ähnlich wie bei einem Vampir«, gab sie schließlich leise zu.
    »Wirklich? Du kannst also Auren sehen. Interessant. Ich habe noch nie eine Auraseherin getroffen. Zumindest keine, die wirklich was getaugt hat«, sagte ich und faltete die Hände.
    »Du glaubst mir?«, fragte sie verblüfft. Sie lehnte sich in die Ecke und schob die Hände in die Jeanstaschen. In dieser Haltung erinnerte sie mich fatal an Mira.
    »Natürlich. Ich habe schon viel absonderlichere Wesen als dich gesehen. Warum sollte ich dir nicht glauben?«
    »Ich bin kein Wesen , ich bin ein Mensch !«, schrie sie urplötzlich

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