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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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bezweifelte, dass er die Nacht überleben würde.
    Seufzend öffnete ich die Tür und betrat das Haus. Das Erste, was ich hörte, war Lilys Lachen, das über den Flur aus dem Wohnzimmer schallte. Ich folgte dem Klang und ertappte die Kleine dabei, wie sie Mira über die Schulter blickte, die auf dem Sofa saß und etwas in den Händen hielt.
    Beim Klang meiner Schritte drehte sich Lily um und lächelte mich strahlend an. »Danaus!«, rief sie und strich sich eine verirrte braune Haarsträhne hinter das linke Ohr. »Guck mal, was Mira mir gekauft hat!«
    Ich kam näher und spähte Mira über die Schulter. Sie hatte ein kleines elektronisches Gerät mit blinkendem Bildschirm in der Hand. »Was ist das denn?«, fragte ich.
    »Eine PSP «, sagte Lily, und ihr Tonfall verriet deutlich, wie sehr ich hinter dem Mond lebte, weil ich das Gerät nicht erkannt hatte. »Eine tragbare Spielkonsole«, erklärte sie, als ich sie immer noch verständnislos ansah.
    »Danaus bleibt eben lieber im Mittelalter«, sagte Mira kühl, als sie das Gerät abschaltete und Lily zurückgab.
    »Ich habe immerhin ein Handy«, protestierte ich.
    »Okay,aberweißtduauch,wiemanesbenutzt?«MirawarfmireinenBlicküberdieSchulterzuundverzogdenMundzueinemGrinsen.Wirwusstenbeide,dasssievollinsSchwarzegetroffenhatte.JameshattefürmichalleNummerneinspeichernmüssen,dieichbrauchte,undmirdanndiewichtigstenFunktionengezeigt.IchunddieTechnikwarennichtgeradeeinTraumpaar.
    »Mira hätte das Geld lieber benutzen sollen, um dir ein paar neue Klamotten zu kaufen statt so ein Spielzeug«, schimpfte ich und versuchte, das Gespräch wieder auf ihre Fehler zu lenken statt auf meine.
    »Hat sie doch auch! Guck mal!«, ereiferte sich Lily. Sie postierte sich vor dem Sofa und wirbelte mit ausgebreiteten Armen herum. Ihre Jeans sahen abgetragen aus, das T-Shirt über dem schwarzen Rollkragenpullover war ausgeblichen.
    »Das sieht aber nicht besonders neu aus.«
    Lily schnaubte verächtlich.
    »Das trägt man jetzt so«, ließ Mira mich wissen. » Distressed heißt das im Modejargon.«
    »Klingt nach Betrug«, murmelte ich. Mira zuckte nur die Achseln, als wollte sie sagen: »Wen kümmert’s?«
    Und eigentlich hatte sie damit ganz recht. Lily war wenigstens glücklich.
    »Wir haben nur ein paar Garnituren gekauft, für mehr hat die Zeit nicht gereicht«, sagte Mira. »Ich dachte, wir könnten vielleicht heute Nacht noch mal losziehen und noch ein paar Klamotten und andere notwendige Dinge einkaufen.«
    Immerhin ein Friedensangebot. Die Blässe ihrer Wangen und die Tatsache, dass sie mit Lily einkaufen war, verrieten mir, dass die Nachtwandlerin heute nicht auf der Jagd gewesen war. Stattdessen hatte sie sich um Lily gekümmert und sich mit dem Kind von dem Schmerz abgelenkt, den ich ihr zugefügt hatte. Ich war mir nicht ganz sicher, ob sie mir wirklich verziehen hatte, aber anscheinend war sie zum Waffenstillstand bereit.
    Und im Augenblick konnte ich mir auch nichts Schöneres vorstellen, als hinter Mira und Lily herzutrotten, während sie auf große Shopping-Safari gingen, bei der die schwierigste Herausforderung darin bestand, sich zwischen zwei Paar Schuhen entscheiden zu müssen. Keine Naturi. Keine Bori. Kein Konvent und kein Ryan. Wir konnten sogar einen Zwischenstopp in einem gemütlichen Restaurant einlegen und nett zusammen essen. Ein ganz normaler Abend. Ein ganz normales Leben.
    »Heute geht das nicht«, sagte ich und löste den Blick von Lilys enttäuschtem Gesicht, um Miras besorgten Blick zu erwidern. »Mira und ich müssen uns noch um ein paar Sachen kümmern.«
    »Es ist dieses Ding, oder?«, fragte Lily und presste sich die Spielkonsole an die Brust, als wollte ich sie ihr entreißen. »Das Monster, das ich gesehen habe. Das das Mädchen getötet hat.«
    »Lily, geh doch mal nach oben und spiel mit deiner neuen … PSP , ja?«, sagte ich. »Ich würde mich gerne mal kurz mit Mira alleine unterhalten.«
    »Hey, ich hab den Bastard zuerst gesehen!«, protestierte sie lauthals. »Ich will auch dabei sein. Ihr könnt mich nicht einfach wegschicken.«
    »Pass mal auf, wie du redest«, antwortete ich ruhig, fest entschlossen, mich von ihrem Ausbruch nicht umstimmen zu lassen. Lily hatte den größten Teil ihres Lebens auf der Straße verbracht. Sie hatte in dieser kurzen Zeit schon genug grauenvolle Dinge miterlebt. Vor den Schrecken unserer Welt wollte ich sie so weit wie möglich bewahren.
    »Nein! Ich gehe nirgendwohin.«
    Mira erhob sich so fließend vom

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