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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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einströmte, noch einen klaren Gedanken zu fassen. Das Ding war schneller als sämtliche Nachtwandler, denen ich je begegnet war. Ich konnte versuchen, meine Kräfte einzusetzen, aber das würde bedeuten, noch einen unschuldigen Menschen zu töten, und selbst dann wäre ich Gaizka immer noch nicht los. Er wäre immer noch mit mir im Haus und könnte mich zermalmen, wenn er sich entschied, dass ich den Ärger nicht länger wert war.
    »Doch, für das Leben, das du haben durftest!«, kreischte er. Diesmal krachte mir seine Faust gegen den Kiefer, und mein Kopf wurde herumgeschleudert, bevor ich dem Schlag ausweichen konnte. Ich war einfach nicht schnell genug. Und ich war nicht stark genug. Meine magischen Kräfte waren zu schwach, um es mit ihm aufzunehmen.
    »Was willst du von mir?«, grollte ich und rieb mir an der Wand lehnend den Kiefer. Hinter meinem Rücken knirschte Glas von dem zerbrochenen Bildträger.
    »Ich will aus meinem goldenen Käfig raus, genau wie die Naturi«, antwortete er und schenkte mir ein bösartiges Grinsen, das mich an die Grimasse der Naturi-Erscheinung erinnerte.
    »Du bist doch schon draußen«, fuhr ich ihn an und deutete auf den menschlichen Körper, den er jetzt bewohnte.
    »Nein, das ist nur vorübergehend«, sagte er. Das Lächeln verfinsterte sich. »Die Energie, die du und diese wunderbare Nachtwandlerin mir geschenkt habt, ist beinahe aufgebraucht. Ich brauche mehr, viel mehr, wenn ich meine Fesseln für immer abstreifen und in diese Welt zurückkehren will.«
    »Warum sollte ich dir mehr Energie schenken?«, fragte ich.
    »Weil du schwach bist«, antwortete er mit einem breiten Grinsen. »Du hast es schon ein paarmal getan, und ich bin mir sicher, dass du es wieder tun wirst.«
    »Wovon redest du überhaupt?«, sagte ich, und schüttelte den Kopf über so viel Unsinn. Ich hatte ihm niemals irgendwelche Energie geschenkt und wäre auch nie dazu bereit.
    »Ach, komm schon, Junge«, kicherte Gaizka. »Seit du mit der Feuermacherin im Bunde bist, warst du ausgesprochen hilfreich. Ich gebe gerne zu, dass ich keine Ahnung habe, wo diese Kreatur herkommt, aber letztendlich spielt das auch keine Rolle. Ihr beide seid das perfekte Paar. Ich habe mich immer gefragt, wie du mir am Ende wohl helfen würdest, aber du hast wirklich den idealen Weg gefunden!«
    »Ich habe dir nie geholfen«, schrie ich und wollte schon aufspringen, als mir einfiel, dass der Bori mich nur auf dem Boden, zu seinen Füßen, in Ruhe ließ.
    »Und wie du mir geholfen hast!«, flüsterte er. Er beugte sich zu mir herunter, packte mich am Haar und riss mir den Kopf zurück, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. Jetzt erkannte ich auch den widerwärtigen Gestank von verbranntem Fleisch, der ihm wie süßliches Parfüm anhaftete. Der Bori im Inneren des Menschen brachte seinen Wirt langsam um, und allzu lange würde dieser Körper nicht mehr durchhalten.
    »Jedes Mal, wenn du deine Macht mit der der Nachtwandlerin vereinigst, um Naturi zu töten, wirfst du mir ihre Seelen in den Rachen«, wisperte er mir ins Ohr und stieß mich dann weg. »Du nährst mich mit der süßesten Macht, die man sich vorstellen kann. Ich labe mich an meinen Feinden, während sie meine Kräfte vermehren.«
    Wie vor den Kopf geschlagen saß ich da und starrte vor mich hin, als er kichernd auf das Sofa zurückkehrte. Mira und ich hatten unsere Macht zum ersten Mal in London vereint, um den Naturi-Trupp zu vernichten, der uns dort überfallen hatte. Wir dachten, wir hätten ihre Seelen vernichtet, aber da hatten wir uns geirrt. Dank meiner Verbindung zu diesem Bori hatten wir die Energie geradewegs an Gaizka weitergeleitet und ihn damit gestärkt. Er hatte einen Weg gefunden, sich mithilfe dieser Energie aus seinem Kerker zu befreien.
    Und plötzlich fügten sich alle Puzzleteile zusammen. »Du hast Abigail Bradford getötet«, murmelte ich. Ich blinzelte ein paarmal, bevor ich den Bori schließlich ansah, der mir gegenübersaß. »Du hast sie ermordet und wolltest es den Naturi in die Schuhe schieben. Du hast Mira mit Visionen von Nerian gequält. Du wolltest uns dazu verleiten, die Naturi zu verfolgen und auszulöschen, damit wir dich mit Energie versorgen.«
    »Du warst immer schon so ein helles Köpfchen«, krähte Gaizka stolz. »Ich wusste, dass du früher oder später darauf kommen würdest, aber ich musste das Risiko eingehen, dass du die Spur bis zu den Naturi verfolgen würdest. Leider bist du vom Pfad abgewichen, den ich für dich

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