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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Mira beugte sich vor, lehnte die Stirn gegen das Glas und schloss die Augen. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und verstärkte die Mauern um meine Gedanken. Ich wollte sie nicht nur aus meinem Kopf fernhalten, nein, auch ihre Gefühle waren in Aufruhr, hatten eine chaotische Färbung, die ich ebenfalls nicht teilen wollte. »Was hat er gesagt?«
    Ich war vollkommen perplex, dass sie überhaupt über Thorne reden wollte. Man hatte uns geschickt, um Thorne zu beschützen, damit er in der Triade den Platz seines Erzeugers einnehmen konnte. Unglücklicherweise wurde er, kurz nachdem wir ihn getroffen hatten, getötet, indem man ihn mit Naturi-Blut vergiftete. Der Anspannung in ihren Schultern nach zu urteilen, ließ ihr dieser Fehlschlag immer noch keine Ruhe.
    »Ryan hat den Hexenzirkel ausfindig gemacht, der Thorne umgebracht hat. Ein Naturi hat sie in jener Nacht kontaktiert und ihnen befohlen, mich zu töten«, sprudelte es aus ihr heraus. »Sie hatten es nicht einmal auf ihn abgesehen. Wahrscheinlich musste er nur sterben, weil die Hexe nicht sicher sein konnte, aus welchem Becher ich trinken würde und deshalb lieber gleich alle vergiftet hat.«
    DasSchuldbewusstseininihrerStimmewarnichtzuüberhören.SiehattesichVorwürfegemacht,dasssieihnbeidererstenBegegnungnichtbeschützthatte,undjetztmachtesiesichVorwürfe,dassernurdeshalbgestorbenwar,weilerzurfalschenZeitamfalschenOrtgewesenwar.TrotzihrerdemonstrativenHerablassunggegenüberdenmeistenDingenimLebennahmsiejedeAufgabe,diemanihrübertrug,ausgesprochenernst.
    Ich für meinen Teil konnte nicht das kleinste bisschen Schuldgefühl wegen des toten Nachtwandlers aufbringen. Abgesehen von der Tatsache, dass er offen als Vampir lebte, wusste ich nicht das Geringste über ihn. Tatsächlich hätte ich ihn, wenn ich ihm vor meiner Begegnung mit Mira über den Weg gelaufen wäre, wohl getötet, einfach wegen der Gefahr, die er für die Menschen in London darstellte.
    »Was ist mit dem Hexenzirkel passiert?«
    »Ryan sagte, dass drei der acht ursprünglichen Mitglieder in der Nacht im Club waren und im Feuer umgekommen sind. Zwei weitere wurden ausgeweidet und ihre Herzen gestohlen«, sagte sie, wobei sie an den Fingern abzählte. Mehr musste sie mir gar nicht erklären. Die letzten beiden waren von den Naturi, denen sie dienten, umgebracht worden, und die Herzen hatte man ihnen entnommen, um sie für magische Zwecke einzusetzen.
    »Und die übrigen drei?«, fragte ich, als sie in Schweigen verfiel.
    »Getrennt und in alle Winde zerstreut, meint Ryan.«
    Ich lockerte die Arme und schob die Hände in die Hosentaschen. »Du jagst ihnen also nicht hinterher?«
    Mira wölbte eine Braue und wandte mir langsam den Kopf zu, ohne die Stirn von der Fensterscheibe zu lösen. Auf ihren Lippen lag ein grimmiges Lächeln. »Wozu die Mühe? Die Naturi werden sich schon um sie kümmern. Sollen sie doch durch die Hand ihrer Herren sterben.«
    Sie überging geflissentlich, dass die Naturi, welche Todesqualen sie ihren Opfern auch bereiten mochten, auf jeden Fall gründlich und schmerzvoll zu Werke gehen würden. Konnten wir mehr verlangen?
    »Danaus?« Der Klang meines Namens von ihren Lippen lenkte meinen prüfenden Blick wieder auf ihr Gesicht. Einen Augenblick hörte sie sich zögerlich und sogar ein wenig verloren an. So kannte ich sie gar nicht. Bei allem, was sie tat, strahlte Mira Stärke und Selbstsicherheit aus, selbst wenn sie eigentlich nicht die geringste Ahnung hatte, und ihre Schwäche weckte in mir den Wunsch nach einem Messer, damit ich sie gegen jede Gefahr verteidigen könnte, die das kaum merkliche Beben ihrer Stimme verursacht haben mochte.
    »James meinte, dass du unterwegs warst und in Europa Naturi gejagt hast«, sagte sie und hielt dann plötzlich inne, als wollte sie meine Reaktion abwarten. Sie legte die Hand auf die Fensterscheibe, hob den Kopf und sah angespannt auf die Stadt hinunter.
    »Seit die Pforte geöffnet wurde, sind sie plötzlich überall, und sie ziehen sich keineswegs in die Wälder zurück«, antwortete ich. »Sie dringen langsam in die Städte vor und töten Menschen und Vampire, wo immer sie es ohne großes Aufsehen bewerkstelligen können. Anscheinend wollen sie im Moment noch nicht, dass man auf sie aufmerksam wird.«
    »Aurora zieht immer noch ihre Fäden«, murmelte Mira. »Außer mit mir hat sie es jetzt auch noch mit ihren Schwestern zu tun.«
    Jetzt, da sie wieder frei auf Erden wandelte, hatte die Königin der Naturi einen ganzen Haufen

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