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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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zu beruhigen. Ihre Kräfte streichelten mich so sacht, dass ich mich gleich darauf fragte, ob ich mir die Berührung nicht nur eingebildet hatte. »Ich habe nicht so lange überlebt, weil ich mächtigen Wesen blind vertraut habe. Mir ist völlig klar, dass Ryan nicht zögern würde, mir in den Rücken zu fallen. Er hat gelernt, dass er in meiner Welt nur so überleben kann.«
    »Ich meine ja nur. Als ich dich vorhin in seinem Büro getroffen habe, da sah es so aus … « Der Satz blieb mir im Hals stecken. Was wollte ich denn sagen? Dass es so ausgesehen hatte, als wäre ich in einen ziemlich intimen Moment hineingeplatzt? Dass es so ausgesehen hatte, als wären sie bereits ein Liebespaar?
    Mira setzte lediglich ein verschmitztes Lächeln auf, als sie zu mir aufsah. »Ja«, schnurrte sie. »Tja, das hatte damit gar nichts zu tun. Keine Sorge, mein schmucker Ritter, ich traue deinem furchtlosen Anführer keinen Millimeter.« Als sie die rechte Hand nach mir ausstreckte, wich ich instinktiv vor ihr zurück. Geduldig wartete sie ab, bis ich mich wieder eingekriegt hatte, und fuhr mir dann langsam durchs Haar, um es mir aus dem Gesicht zu streichen.
    »Du hast dir die Haare wachsen lassen«, sagte sie beinahe geistesabwesend. »Es gefällt mir, aber so sieht man dein Gesicht gar nicht mehr. Ich kann gerne einen Termin bei meinem Stylisten für dich vereinbaren, solange du in der Stadt bist.«
    »Nicht nötig«, presste ich hervor und versuchte, dem Pochen meines Herzens keine Beachtung zu schenken. Wenn sie mich schon wieder auf den Arm nehmen konnte, hatte sich ihre düstere Stimmung offenbar aufgehellt. Ich wich ihrer Berührung aus.
    Mira zuckte die Achseln und schaltete wieder auf ihre gewohnt herablassende Art um. »Wie du meinst.«
    Ein Klopfen an der Tür ließ uns auseinanderfahren. Mira kehrte an ihren Standort am Fenster zurück, während ich nachsehen ging, wer uns unterbrochen hatte. James lächelte mich an, als ich die Tür öffnete. Er trug einen schweren Wollmantel, sodass es für alle Welt aussehen musste, als wollte er heute Abend ausgehen. Ich ließ ihn eintreten und folgte ihm, nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte.
    »Sind wir so weit?«, fragte James unternehmungslustig.
    »Wir?«, fragte ich.
    »Ryan will, dass ich euch begleite. Ich kann euch mit wertvollen Rechercheergebnissen unterstützen«, gab James zurück. Als er sprach, bröckelte sein Lächeln. »Das hat er euch wohl nicht gesagt, wie?«
    »Nein, ist ihm wohl entfallen«, sagte ich stirnrunzelnd. Mein erster Impuls war, dem Forscher den Spaß, mit mir und Mira auf Mörderjagd zu gehen, einfach zu verbieten, aber ich schluckte meinen Ärger runter. Zu Beginn unserer Nachforschungen würden wir uns nur die Wohnung des Mädchens und die Leiche anschauen – und bei beiden Gelegenheiten war die Wahrscheinlichkeit äußerst gering, dass der Mensch in Gefahr geriet. Außerdem musste James mehr Einsatzerfahrung sammeln, daher war es besser, wenn er mich an seiner Seite hatte, als wenn er sich nachts allein auf mit Vampiren verseuchten Straßen herumtrieb.
    »Wahrscheinlich hat er sich zu viele Sorgen wegen des Senators gemacht«, sagte James und sah Mira an, die mit dem Rücken zu uns stand und aus dem Fenster starrte. »Ryan hat sich gefragt, ob du dich persönlich um die Familie des Mädchens kümmern oder jemand anders schicken würdest.«
    »Kümmern?«
    »DerSenatorundseineFrauwirbelnwegendesbedauerlichenTodesihrerTochtereineMengeStaubauf.DaslenktdieAufmerksamkeitzusehraufuns«,sagteMiraundverschränktedieArme.SiedrehtesichzuunsumundlehnteeineSchultergegendieScheibe.»GegendiePressekönnenwirnichtsunternehmen,aberwirkönnendasGedächtnisdesSenatorsundseinerFraumanipulieren,damitsie … gefassteraufdasreagieren,wasderLeichenbeschauerihnenüberihreTochtermitteilenmuss.AußerdemwerdensiesichmehrMühegeben,diePresseindenGriffzubekommen,sodassdieganzeSachebaldgegessenist.«SiehieltinneundblickteeinmalmehrausdemFenster,währendsienachdenklichaufihrerUnterlippeherumkaute.DannrichtetesieihrenkaltenBlickwiederaufJames.»WenndudasnächsteMalmitRyanredest,kannstduihmsagen,dassichjemandenschicke,demichvertraue.IchmussmichjetztganzaufdieErmittlungenkonzentrieren,undderNachtwandler,denichschicke,mussvielleichteinpaarNächtelangbeiderFamiliebleiben.«
    Jemand, dem sie vertraute. In Miras Welt kamen da nicht viele infrage. Ich vermutete, dass sie Knox schicken wollte, ihren Stellvertreter in der Domäne. Er war nicht nur alt genug, um die nötigen

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