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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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sie sich wieder in der Gewalt hatte. Zugleich brach die Mauer, die ihre Gedanken und Gefühle vor der Welt verbarg, in sich zusammen. Scharf und zittrig sog ich die Luft ein und kämpfte darum, in der tosenden Flut ihrer Gedanken nicht unterzugehen. Mira war verwirrt und wütend über das, was sie sah, aber irgendwie schaffte sie es, diesen einen Gedanken vor mir zu verbergen. Ich drängte sie auch nicht länger, als ich den Hauch von Furcht schmeckte, der die Erinnerung umgab.
    »Zu viel«, stieß sie heiser hervor und lenkte meine Aufmerksamkeit damit wieder auf das, was jetzt vor uns lag. Ich richtete meine Gedanken auf mein Inneres und konzentrierte mich auf den Energiestrom, den ich in sie lenkte. Es war schwierig, den Fluss unter Kontrolle zu halten. Ein tiefer gehendes Gefühl der Wärme durchströmte meine Glieder und nahm noch zu, als ich mehr Kraft zu ihr weiterleitete. Außerdem spürte ich am Rand meines Bewusstseins Erfüllung und Frieden. Ich glaubte, dass dieses wundervolle Gefühl meinen Verstand und meine Seele ganz und gar erfüllen würde, wenn ich einfach losließe, sodass ich mich endlich vollständig fühlen würde.
    Doch im gleichen Maß, wie ich Friede und Erfüllung empfand, verspürte Mira Schmerz. Ich konnte diese unerträglichen Qualen nur ansatzweise nachempfinden, aber mehr war auch gar nicht nötig. Ihre zitternden Glieder und die schmerzerfüllte Miene legten überdeutlich davon Zeugnis ab. So wirksam die Vereinigung unserer Kräfte bei der Vernichtung unserer Feinde auch war, so hatte ich doch den Eindruck, dass es Mira zerreißen würde, wenn ich mich nicht im Zaum hielt. Vor allem dann, wenn sie beschloss, sich gegen mich zu wehren.
    Jetzt, da die Verbindung stand und meine Gedanken freien Zugang zu Miras Geist hatten, tastete ich erneut mit meinen Kräften die Umgebung ab. Langsam durchleuchteten wir die Gegend, erst nur ein paar Häuserblocks und dann viele Meilen im Umkreis. Es gab keine Naturi in der Region.
    »Genug«, sagte ich schroff und entzog Mira die Hand. Sie stolperte einen Schritt vor, konnte sich aber fangen, bevor sie auf die Knie fiel. Ich fasste sie am Arm, um sie zu stützen, hielt mich dann aber zurück. Die Verbindung war noch zu frisch, und ich konnte den Schmerz fühlen, der Miras zitternden Körper durchströmte.
    Die Nachtwandlerin richtete sich auf und schüttelte den Kopf, wie um ihre Gedanken zu klären. Immer noch runzelte sie die Stirn, während ihr Blick ein letztes Mal die Straße absuchte. »Niemand da«, flüsterte sie überrascht.
    »Was hast du denn gesehen?«
    »Ich dachte … ich dachte, da wäre ein Naturi gewesen«, sagte sie und stockte, als könnte allein die Nennung des Namens einen heraufbeschwören.
    »Rowe?«, wollte ich wissen und hatte plötzlich einen Kloß im Hals. Bei dem einäugigen Naturi hatte ich das einzige Mal die Fähigkeit beobachtet, einfach so auf magische Weise aufzutauchen, wo es ihm gefiel. Außerdem hatte er schon zweimal versucht, sich Mira zu schnappen: einmal in Ägypten, das andere Mal in London. Ich zweifelte nicht daran, dass der Naturi immer noch am Leben war und irgendwo Pläne schmiedete, wie er Miras habhaft werden könnte.
    »Nein, er war es nicht«, sagte Mira. Ihre Stimme klang rau und zittrig, während sie die Straße absuchte. Ihre Finger öffneten und schlossen sich nervös, als kämpfte sie gegen den Drang an, noch einmal zu ihrem Schutz ein Feuer zu entfachen.
    »Sollen wir wirklich weitermachen? Falls man uns beobachtet, ist es vielleicht keine so gute Idee, wenn wir uns alle an einem Ort versammeln.« Ein Kampf zwischen Vampiren und Naturi, mitten in der Nacht, in einer verschlafenen Vorstadt wäre ganz und gar nicht gut. Die Zeitungen und Nachrichtenagenturen würden sich tagelang mit nichts anderem beschäftigen. Außerdem würde es die Menschen in Gefahr bringen, die ringsumher friedlich in ihren Betten lagen.
    Mira schüttelte den Kopf und straffte die Schultern. »Nein, wir machen weiter wie geplant.« Ihre Stimme klang jetzt wieder fest und sicher, trotz der Angst, die ich immer noch an ihr spüren konnte. Mit hoch erhobenem Kopf drehte sich Mira auf dem Absatz um und ging auf das Haus zu. »Da war nichts. Nur eine optische Täuschung durch das Licht und die Schatten.«
    Ihre Erklärung jagte mir einen Schauer über den Rücken. Das Sehvermögen eines Nachtwandlers übertraf, unabhängig vom Alter, das jeder anderen nachtaktiven Kreatur. Ich wollte nicht leichtfertig abtun, was Mira gesehen zu

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