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Jägerin des Herzens

Jägerin des Herzens

Titel: Jägerin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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toleriert.« Sie schwieg bedeutsam. »Eigentlich, glaube ich, habe ich ihn sogar schon gefunden.«
    »Wovon redest du, Liebes?«, fragte Totty.
    »In ein oder zwei Tagen bekomme ich Besuch. Ein absolut hinreißender junger Mann – und ein Nachbar von Euch, Lord Raiford.«
    Totty zeigte sich entzückt. »Willst du mich necken, Wilhelmina? Ist es jemand, den ich kenne? Warum hast du ihn uns gegenüber noch nie erwähnt?«
    »Ich weiß nicht was es da zu erzählen gibt«, entgegnete Lily kokett. »Und ja, du kennst ihn. Es ist Zachary.«
    »Viscount Stamford?«
    Das Erstaunen ihrer Familie brachte Lily zum Grinsen. »Genau der. Wie Ihr wisst, habe ich mich mit Zach angefreundet, nachdem Harry und ich uns getrennt haben. Mit den Jahren haben wir uns lieb gewonnen. Wir kommen großartig miteinander aus. Und kürzlich ist mir aufgefallen, dass die Gefühle zwischen uns gereift sind.«
    Perfekt, dachte sie voller Stolz. Sie hatte die Neuigkeiten genau im richtgen Tonfall erzählt – beiläufig, fröhlich und ein bisschen geschwätzig.
    Es lag Alex auf der Zunge zu fragen, was der berüchtigte Derek Craven davon hielt aber er schwieg und überlegte stattdessen, was für ein Paar sie wohl abgeben mochten. Stamford war ein harmloser Welpe ohne jedes Rückgrat.
    Lily würde den armen Narren an der Nase herumführen.
    Lily lächelte Penelope entschuldigend an. »Natürlich, liebe Penny, wissen wir alle, dass Zach eine Zeit lang Interesse an dir hatte. Aber in den letzten Monaten hat er mich in einem ganz anderen Licht gesehen. Ich hoffe, die Aussicht auf eine Verbindung zwischen uns beiden enttäuscht dich nicht zu sehr.«
    Auf Penelopes Gesicht lag ein seltsamer Ausdruck – Erstaunen kämpfte mit Eifersucht. Penny hatte ihre Schwester noch nie zuvor so angesehen. Trotzdem gelang ihr ein strahlendes Lächeln. »Es freut mich, wenn du jemanden gefunden hast der dich glücklich macht Lily.«
    »Zach wäre bestimmt ein guter Ehemann für mich«, sann Lily. »Allerdings müssen wir noch ein wenig an seinem Sportsgeist arbeiten. Er ist bei weitem nicht so sportlich wie ich.«
    »Nun«, entgegnete Penelope mit matter Begeisterung, »Lord Stamford ist ein sanftmütiger und umsichtiger Mann.«
    »Ja, das ist er«, murmelte Lily. Penny war leicht zu durchschauen. Der Gedanke, dass der Mann, der sie so heftig umworben hatte, jetzt ihre Schwester heiraten wollte, versetzte sie in lähmendes Entsetzen. Die Dinge fügten sich alle großartig. Zufrieden blickte sie Alex an. »Ihr habt vermutlich keine Einwände dagegen, dass ich Besuch empfange, Mylord?«
    »Ich würde nie im Leben Einspruch dagegen erheben, dass Ihr vielleicht einen Heiratsantrag bekommt Miss Lawson. Wer weiß, wann das wieder der Fall sein wird!«
    »Ihr seid zu freundlich«, gurrte sie und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, als der Diener vortrat um ihren leeren Teller abzuräumen.
    »Miss? Miss, soll ich Euch etwas aus der Küche bringen? Vielleicht eine Tasse Tee?« Lily hörte, wie die Vorhänge zurückgezogen wurden. Sie reckte sich stöhnend, aus tiefem Schlaf gerissen. Das Tageslicht tat ihren Augen weh. Als sie den Kopf drehte, zuckte sie zusammen, so sehr schmerzten die Muskeln an ihrem Nacken. Sie hatte unruhig geschlafen und seltsame Dinge geträumt, irgendetwas über Nicole. Sie war hinter ihrer Tochter hergelaufen, hatte versucht sie zu erreichen, und war durch endlose Korridore in fremden Häusern getaumelt.
    Die Zofe hörte nicht auf, sie mit ihren Fragen zu belästigen. Wahrscheinlich hatte Seine grässliche Lordschaft seine Dienstboten geschickt, damit sie sie zu dieser unchristlichen Zeit weckten. Im Stillen verfluchte Lily Wolverton.
    Sie rieb sich die Augen und setzte sich auf. »Nein, ich möchte keinen Tee«, murmelte sie. »Ich möchte nur im Bett bleiben und ,..«
    Keuchend brach Lily ab, als sie bemerkte, wo sie sich befand. Ihr Herz schlug heftig. Sie war nicht im Bett. Sie war noch nicht einmal in ihrem Zimmer. Sie war … o Gott, sie war unten in der Bibliothek und hatte sich in einen der ledernen Armsessel gekauert. Die Zofe, eine junge Frau mit üppigen roten Locken, die unter der weißen Haube hervorlugten, stand vor ihr und rang die Hände. Lily blickte an sich herunter und stellte fest, dass sie nur ihr dünnes weißes Nachthemd trug und weder Morgenmantel noch Hausschuhe. Sie war gestern Abend in das Gästezimmer, das man für sie vorgesehen hatte, gegangen, und irgendwie war sie dann hierher gelangt.
    Das Problem war nur, sie

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