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Jägerin des Herzens

Jägerin des Herzens

Titel: Jägerin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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an, während er das Geschehen betrachtete. Lily blickte ihn finster an. Wie unglaublich unhöflich er war. Gentlemen rauchten für gewöhnlich nur, wenn sie zusammen saßen, um über Männerthemen zu reden. Da er kein älterer Herr war, der gemütlich seine Pfeife paffte, sollte Wolverton besser nur rauchen, wenn er allein war und nicht in der Anwesenheit von Damen.
    Feindselig nickte Zachary Alex zu. »Guten Tag, Wolverton.«
    Alex nickte und zog an seiner Zigarre. Als er den Rauch ausblies, verengten sich seine Augen zu silbernen Schlitzen.
    Mürrischer Kerl, dachte Lily finster. Er musste sich bedroht fühlen durch die Anwesenheit eines Mannes, der so ganz anders war als er, ein so charmanter, höflicher Junge, dass alle ihn mochten. Wolverton wurde von niemandem gemocht und wenn er es hundert Jahre lang versuchte. Sie funkelte ihn wütend an und wandte sich dann lächelnd an Zachary. »Komm, setz dich, Zach, und erzähl uns die neuesten Ereignisse aus London.«
    »Es ist unerträglich öde ohne dich, wie immer«, erwiderte Zachary und setzte sich neben sie. »Aber kürzlich war ich auf einer großen Dinnerparty, und mir ist aufgefallen, dass Annabelle prächtig aussieht seit sie Lord Deerhurst geheiratet hat »Das höre ich gern«, sagte Lily. »Sie verdient es, glücklich zu sein, nach den zehn Jahren Ehe mit Sir Charles, dem geilen alten Bock.«
    »Wilhelmina!« Totty keuchte entsetzt auf. »Wie kannst du nur Sir Charles, er möge in Frieden ruhen, so bezeichnen …«
    »Und warum nicht? Annabelle war erst fünfzehn, als man sie zwang, ihn zu heiraten, und er war alt genug, um ihr Großvater zu sein! Und jeder weiß, dass Sir Charles keineswegs nett zu ihr war. Ich persönlich bin dankbar dafür, dass er rechtzeitig dahingeschieden ist so dass Annabelle noch einen Mann finden konnte, der im Alter besser zu ihr passt.«
    Totty blickte sie missbilligend an. »Wilhelmina, du klingst recht herzlos.«
    Zachary tätschelte Lilys Hand, als er ihr zu Hilfe kam. »Du bist zwar ziemlich direkt, meine Liebe, aber alle, die dich kennen, wissen, dass du ein mitfühlendes Herz hast.«
    Lily strahlte ihn an. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass ihre Schwester ganz niedergeschlagen wirkte. Sie konnte es wahrscheinlich kaum ertragen, dass der Mann, den sie liebte, Lily ›meine Liebe‹ nannte. In Lily rangen Mitgefühl und Erheiterung miteinander. Am liebsten hätte sie Penelope gesagt dass dies alles nur ein Spiel war.
    »Ich werde versuchen, meine Zunge im Zaum zu halten«, versprach Lily lachend, »wenn auch nur heute Nachmittag. Erzähl weiter, was es Neues gibt Zach, und ich werde meine schockierenden Ansichten für mich behalten. Möchtest du Tee? Milch, keinen Zucker, richtig?«
    Während Zachary sie mit seinen Geschichten aus London unterhielt zog Alex an seiner Zigarre und beobachtete Lily. Er musste zugeben, dass durchaus die Möglichkeit bestand, dass die beiden an Heirat dachten. Zwischen ihnen herrschte eine Vertrautheit, die von einer langen Freundschaft zeugte. Offensichtlich mochten sie einander und fühlten sich miteinander wohl.
    Die Vorteile einer solchen Heirat lagen auf der Hand. Als dritter Sohn würde Zachary sicher Lilys Vermögen schätzen. Es war weitaus größer als alles, was er jemals erben würde. Und Lily war eine attraktive Frau. Das meergrüne Kleid, das sie heute trug, verlieh ihrer Haut einen rosigen Schimmer, und ihre dunklen Haare und Augen wirkten äußerst exotisch. Kein Mann würde es als lästige Pflicht empfinden, mit ihr ins Bett zu gehen. Und in den Augen der Gesellschaft konnte Lily sich glücklich schätzen, einen so netten Mann aus so guter Familie zu heiraten.
    Vor allem, da sie so lange am Rande der demimonde gelebt hatte.
    Alex runzelte die Stirn bei dem Gedanken daran, dass die beiden zusammen waren. Es stimmte überhaupt nichts daran. Trotz seiner dreißig Jahre war Zachary immer noch ein harmloser Junge. Er würde nie Herr in seinem eigenen Haus sein, nicht mit einer so willensstarken Frau wie Lila. Zachary würde es immer einfacher finden, ihren Wünschen zu gehorchen, als mit ihr zu streiten. Mit den Jahren würde Lily Verachtung für ihren schwachen Ehemann empfinden. Bei dieser Ehe war das Elend schon vorherbestimmt.
    »Mylord?« Lily und die anderen blickten ihn erwartungsvoll an. Alex stellte fest dass seine Gedanken abgeschweift waren und er von, dem Gespräch nichts mitbekommen hatte. »Mylord«, sagte Lily, »ich habe Euch gerade gefragt ob das Loch in Eurem Garten

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