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Jägerin des Herzens

Jägerin des Herzens

Titel: Jägerin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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schon gegraben worden ist.«
    Alex überlegte, ob er sie wohl richtig verstanden hatte. »Loch?«, wiederholte er.
    Lily sah äußerst selbstzufrieden aus. »Ja, für den neuen Brunnen.«
    Alex betrachtete sie verständnislos. Schließlich fand er die Stimme wieder. »Wovon, zum Teufel, redet Ihr?«
    Alle schienen über seinen Ausbruch verblüfft zu sein, alle außer Lily. Ihr Lächeln blieb unverändert. »Ich hatte gestern Nachmittag ein nettes Gespräch mit Eurem Gärtner Mr. Chumley. Ich habe ihm ein paar Ratschläge gegeben, wie er den Garten verschönern kann.«
    Alex drückte seine Zigarre aus und warf den Stummel in den Kamin. »Mein Garten braucht keine Verschönerung«, knurrte er. »Er ist noch genauso wie vor zwanzig Jahren.«
    Sie nickte fröhlich. »Genau das habe ich auch gedacht. Ich sagte zu ihm, dass die Gestaltung hoffnungslos altmodisch ist. Alle wirklich modernen Gärten haben mehrere Teiche. Ich habe Mr. Chumley ganz genau gezeigt, wo er ein Loch ausheben muss.«
    Rote Flecken breiteten sich von Alex’ Kragen bis zu seinen Schläfen aus. Am liebsten hätte er sie erwürgt.
    »Chumley würde nicht einen Teelöffel Erde umgraben, ohne mich um Erlaubnis zu fragen.«
    Lily zuckte unschuldig die Achseln. »Er schien begeistert über meinen Hinweis zu sein. Ich wäre nicht überrascht wenn er bereits angefangen hätte zu graben. Ich glaube, die Veränderungen werden Euch gefallen.« Sie lächelte ihn mit schwesterlicher Zuneigung an. »Und immer, wenn Ihr an diesem lieben, kleinen Teich vorbeigeht werdet Ihr an mich denken.«
    Wolvertons Gesicht verzerrte sich. Er gab ein grollendes Geräusch von sich, als er aus dem Salon stürmte.
    Totty, Penelope und Zachary starrten Lily an.
    »Ich glaube nicht, dass ihm meine Idee gefallen hat«, bemerkte sie enttäuscht.
    »Wilhelmina«, sagte Totty erschöpft, »ich weiß, dass du es gut gemeint hast. Ich glaube jedoch nicht, dass du noch weitere Verschönerungsversuche an Lord Raifords Besitz vornehmen solltest.«
    Plötzlich erschien eins der Küchenmädchen mit weißer Schürze und gerüschter Haube an der Tür zum Salon.
    »Lady Lawson, die Köchin möchte mit Euch über das Hochzeitsessen sprechen, sobald Ihr Zeit habt. Sie weiß einfach nicht was sie kochen soll.«
    »Warum denn das?«, fragte Totty verblüfft. »Ich habe mit ihr doch schon alles besprochen, bis ins kleinste Detail.
    Es gibt gar keinen Grund für eine Änderung.«
    Lily räusperte sich. »Mutter, es ist möglich, dass die Köchin mit dir über die Änderungen sprechen möchte, die ich am Hochzeitsmenü vorgenommen habe.«
    »O Gott, Wilhelmina, was hast du getan?« Totty stand auf und rauschte aus dem Zimmer, wobei ihre Löckchen erregt wippten.
    Lily lächelte Zachary und Penelope an. »Nun, wie wäre es denn, wenn ihr beiden euch miteinander die Zeit vertreibt während ich versuche, das Chaos, welches ich angerichtet habe, wieder gutzumachen?« Ohne auf Penelopes schwache Einwände zu achten, schlüpfte sie aus dem Salon und schloss die Tür hinter sich. Zufrieden grinsend rieb sie sich die Hände. »Gut gemacht«, sagte sie zu sich selbst und unterdrückte den Drang zu pfeifen, während sie durch die rückwärtige Galerie schlenderte. Sie öffnete die Glastüren und trat in den Garten.
    Lily genoss den klaren Tag und den leichten Wind, der mit ihren Locken spielte, während sie zwischen den Hecken und den gut gepflegten Bäumen entlang wanderte. Sie achtete sorgfältig darauf, außer Sichtweite zu bleiben, vor allem, als sie Stimmen hörte. Die tiefe Stimme Wolvertons klang wie Donnergrollen. Sie musste sich unbedingt anhören, was da vor sich ging, die Versuchung war einfach zu groß. Lily schlich näher und versteckte sich hinter einer Eibenhecke.
    »… aber Mylord«, protestierte Chumley gerade. Lily konnte sich vorstellen, wie sein rundes Gesicht rot wurde.
    »Mylord, sie hat mir zwar den Vorschlag gemacht, aber so ein bedeutendes Projekt würde ich nie in Angriff nehmen, ohne Euch zu Rate zu ziehen.«
    »Es ist mir egal, was sie vorgeschlagen hat bedeutend oder unwichtig tut es einfach nicht!«, befahl Wolverton »Auf ihre Anregung hin wird kein einziger Zweig abgeknipst und kein Grashalm ausgerissen! Es wird kein Stein entfernt!«
    »Ja, Mylord. Wie Ihr meint.«
    »Wir brauchen keine verdammten Teiche mehr in diesem Garten!«
    »Nein, Mylord.«
    »Und sagt es mir, wenn sie wieder versucht, Euch in Euren Pflichten zu beeinflussen, Chumley. Und sagt auch Euren Leuten Bescheid,

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