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Jägerin des Herzens

Jägerin des Herzens

Titel: Jägerin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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daran gehindert hätte, sich in diesem enthüllenden Kostüm vor so vielen Leuten zu zeigen. Er würde jedoch nichts tun, um sie aufzuhalten.
    Derek warf ihr einen kühlen, vielsagenden Blick zu, drehte sich um und ging weg. »Fröhliche Jagd«, sagte er über die Schulter.
    Lily sah ihm nach, als er wie ein betrogener Liebhaber davonschlich. Sein Anblick weckte Schuldgefühle in ihr, und sie hatte die Empfindung, ihm etwas angetan zu haben, wusste allerdings nicht was. Mit strahlendem, entschlossenem Lächeln reichte sie ihren Umhang einem wartenden Diener und ging in den zentralen Spielsaal. Sie lachte erfreut auf, als sie sah, wie geschickt er dekoriert war. Man kam sich vor wie in einem zerstörten Tempel.
    An den Wänden hingen blaue Tücher, die den Himmel darstellen sollten, und die Säulen waren bemalt damit sie alt wirkten. In den Ecken und an den Seitenwänden standen Statuen und Altäre. Der Hasardtisch war beiseite geschoben worden, damit es Platz zum Tanzen gab. Die Musiker saßen auf den oberen Balkonen, und überall im Spielpalast erklangen süße Weisen. Die Huren waren in Silber und Gold gekleidet trugen nachgemachte Musikinstrumente bei sich und hatten den Part römischer Tanzmädchen übernommen.
    Als Lily erschien, ging ein hörbares Keuchen durch den Raum. Sofort war sie von einer Horde kostümierter Männer umringt – Narren, Monarchen, Piraten, alle Arten von phantasievollen Verkleidungen. Die Frauen blickten aus der Ferne finster und verstohlen herüber, während alle Männer sich gegenseitig zu übertrumpfen versuchten, um Lilys Aufmerksamkeit zu erringen. Sie blinzelte überrascht, als alle gleichzeitig auf sie einredeten.
    »Sie ist es!«
    »Lasst mich durch, ich muss unbedingt mit ihr reden …«
    »Lady Eva, darf ich Euch vielleicht ein Glas Wein bringen …«
    »Ich habe Euch einen Platz in einem der Kartenzimmer freigehalten …«
    »Ein reizendes Geschöpf …«
    Als er den Tumult im Hauptsaal bemerkte, trat Derek zu Worthy. Das Faktotum war als kleiner, bebrillter Neptun verkleidet mit einem langen Dreizack in einer Hand. »Worthy«, murmelte Derek beschwörend, »Ihr hängt Euch an Miss Gypsy und lasst sie nicht aus den Augen. Es wäre ein verdammtes Wunder, wenn sie heute Abend nicht mindestens ein halbes Dutzend Mal vergewaltigt würde. jeder Bastard hier giert danach, ihr an die Wäsche zu gehen …«
    »Ja, Sir«, unterbrach Worthy ihn ruhig und schob sich durch die Menge, wobei sein Dreizack ihm gute Dienste leistete.
    Dereks harte grüne Augen glitten über die Menge. »Wolverton, du Bastard«, sagte er leise und bissig, »wo, zum Teufel, bist du?«
    Alex traf kurz vor Mitternacht auf dem Ball ein, als die Ausgelassenheit bereits hohe Wellen schlug. Spärlich gekleidete Frauen schlenderten durch die Spielsäle, kreischten vor Entsetzen auf, wenn sie Tau sende von Pfund verloren, oder quietschten vor Entzücken, wenn sie gewannen. Versteckt hinter Masken und Kostümen konnten verheiratete Frauen ungeniert flirten, während distinguierte Herren den Damen der Halbwelt den Hof machten.
    Wein floss wie Wasser, und alle schwirrten aufgeregt umher.
    Bei seinem Eintreten wurde Alex mit Jubelrufen und Trinksprüchen begrüßt. Er nahm sie mit einem zerstreuten Lächeln zur Kenntnis. Er blickte sich nach Lily um, sah jedoch ihre kleine Gestalt nirgends. Als er stehen blieb, um den tanzenden Paaren zuzusehen, trat eine Gruppe von Frauen auf ihn zu. Sie lächelten ihn verführerisch an, und ihre Augen hinter den federbesetzten Masken blitzten.
    »Mylord«, schnurrte eine von ihnen, die er an der Stimme als Lady Jane Weybridge erkannte. Die junge, schöne Frau eines alten Barons war als Amazone verkleidet. Das fleischfarbene Mieder verhüllte kaum ihre üppigen Brüste. »Ich weiß, dass Ihr es seid, Wolverton … Eure bemerkenswerten Schultern verraten Euch … ganz zu schweigen von Euren blonden Haaren.«
    Eine der anderen Frauen drückte sich an ihn und lachte kehlig. »Warum kommt mir Euer Kostüm nur so passend vor?«, fragte sie.
    Alex war als Luzifer gekleidet – Jacke, Hose, Weste und Stiefel waren scharlachrot. Eine strenge, dämonische Maske mit zwei gebogenen Hörnern verbarg sein Gesicht und um seine Schultern hing ein leuchtend roter Umhang.
    »Ihr habt Eure teuflischen Impulse wahrscheinlich jahrelang verborgen«, murmelte Lady Jane. »Ich habe schon immer vermutet dass mehr in Euch steckt!« Verwirrt, runzelte Alex die Stirn und schob die Frau weg. Schon früher

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