Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jägerin des Herzens

Jägerin des Herzens

Titel: Jägerin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
hatten ihm Frauen nachgestellt ihm verführerische Blicke zugeworfen und versucht mit ihm zu flirten – aber so einen direkten Angriff hatte er noch nie erlebt. Es erstaunte ihn, dass ihr Interesse offensichtlich durch sein Spiel mit Lily geweckt worden war. Eigentlich hätte sein skandalöses Benehmen sie abstoßen müssen! »Lady Weybridge«, murmelte er und zog ihre Hand weg, die unter seine Weste geglitten war und jetzt um seine Taille lag, »entschuldigt mich, aber ich suche jemanden …« Kichernd warf sie sich ihm an den Hals. »Ihr seid ein gefährlicher Mann«, flüsterte sie ihm ins Ohr, wobei sie sein Ohrläppchen mit den Zähnen streifte.
    Alex lachte verwirrt auf und zog rasch seinen Kopf weg. »Ich versichere Euch, ich bin vollkommen harmlos. Wenn Ihr mich jetzt bitte …«
    »So harmlos wie ich«, konterte sie verführerisch und presste sich an ihn. »Ich habe gehört was Ihr gestern Abend getan habt. Wir wussten ja gar nicht dass Ihr so ein böser, rachsüchtiger Mann seid!« Sie schürzte die roten Lippen und flüsterte: »Ich könnte Euch viel mehr Lust bereiten als Lily Lawson. Kommt zu mir, und ich beweise es Euch.«
    Irgendwie gelang es Alex, sich aus ihrem Griff zu befreien. »Danke«, murmelte er und trat einen Schritt zurück, »aber ich bin beschäftigt«, flunkerte er und vollendete den Satz unbehaglich: »… mit einer bestimmten Sache.
    Guten Abend.«
    Hastig wandte er sich ab, wobei er fast eine schlanke Frau, die als Milchmädchen verkleidet war, umrannte. Als er sie festhielt damit sie nicht umfiel, erzitterte sie. Blaue, seelenvolle Augen betrachteten ihn durch eine Maske, die mit Rosenknospen besetzt war. »Mylord«, flüsterte sie furchtsam, »Ihr kennt mich nicht, aber … ich … ich glaube, ich liebe Euch.«
    Alex starrte sie benommen an. Bevor er antworten konnte, warf sich ihm eine als Kleopatra verkleidete Verführerin in die Arme – an ihrem runden Gesicht und ihrer hohen Stimme konnte man sie unschwer als die Gräfin von Croydon erkennen. »Spielt um mich!«, rief sie. »Ich gebe mich in Eure Hand, Mylord! Lasst das Schicksal über Eure Leidenschaft entscheiden.«
    Mit einem gequälten Aufstöhnen drängte sich Alex durch das Zimmer, verfolgt von einem Schwarm eifriger Frauen. Er eilte zur Tür, wo gerade Derek Craven auftauchte. Für einen Mann, der eigentlich den Gott der Ausschweifung darstellte, wirkte er ziemlich verdrießlich. Sein Gesicht unter dem Kranz von Weinblättern war mürrisch und säuerlich. Sie warfen sich einen finsteren Blick zu, und Derek zog ihn beiseite, wobei er den Frauen den Weg versperrte.
    Mit gezwungenem Lächeln sagte Derek zu den aufgeregten Damen: »Beruhigt Euch, Liebchen. Es tut mir Leid, aber der Fürst der Dunkelheit und ich wollen uns unterhalten. Geht jetzt!«
    Ungläubig sah Alex zu, wie die Frauen gehorsam verschwanden. »Danke«, sagte er kopfschüttelnd. »Nach gestern Abend sollte man eigentlich meinen, dass sie mich für einen Schurken halten.«
    Derek verzog spöttisch die Mundwinkel. »Stattdessen seid Ihr jetzt der preisgekrönte Zuchtbulle Londons!«
    »Das war nie meine Absicht«, murmelte Alex. »Frauen … Der Himmel weiß, was in ihren Köpfen vorgeht.« Ihm war egal, was andere Frauen von ihm hielten. Er wollte nur Lily. »Ist Lily hier?«
    Derek musterte ihn mit kühlem Sarkasmus. »Das könnte man so sagen, Mylord. Sie sitzt nackt an einem Spieltisch mit glotzenden Bastarden und versucht ihnen fünftausend Pfund aus der Tasche zu ziehen.«
    Alex blickte ihn verständnislos an. »Was?«
    »Ihr habt mich ganz gut verstanden.«
    »Und Ihr habt nicht versucht sie aufzuhalten?«, fragte Alex wütend. »Wenn Ihr sie in Sicherheit bringen wollt«, entgegnete Derek mit zusammengebissenen Zähnen, »dann solltet Ihr Euch jetzt um sie kümmern. Ich habe es satt, Ärger von ihr fern zu halten – das ist als wollte man eine Taube melken.«
    »Welcher Kartensaal?«, fragte Alex. Er riss seine Maske ab und warf sie ungeduldig zu Boden.
    »Zweiter links.« Derek lächelte bitter und verschränkte die Arme über der Brust während er Alex nachsah.
    »Ich nehme zwei«, sagte Lily ruhig und nahm die beiden Karten vom Stapel. Gegenüber gestern Abend hatte sich ihr Glück wesentlich gebessert. In der letzten Stunde hatte sie einen kleinen Berg von Geld angehäuft, auf den sie jetzt aufbauen konnte. Die fünf Männer am Tisch spielten ungeschickt, weil ihre gierigen Blicke dauernd über ihr durchsichtiges Kostüm glitten. Man sah

Weitere Kostenlose Bücher