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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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angezogen. Woher hast du den?«
    Ihr Herz raste. Es hoppelte nicht nur wie ein durchgeknallter Hase, es galoppierte wie eine ganze Herde Wildpferde. Feli schnappte nach Luft und drückte sich die Faust auf die Brust.
    »Hör auf mit dem Scheiß. Du machst dich nur selbst verrückt.«
    Feli keuchte. Ihr wurde schwarz vor Augen.
    Plötzlich fühlte sie den Kater auf ihrem Schoß. Er schnurrte. Er schnurrte, und es dröhnte in ihren Ohren wie ein Jumbo-Jet im Landeanflug.
    Aber es hatte die Wirkung, dass ihr Herz sich allmählich beruhigte.
    »Spinne ich?«, fragte sie sich selbst.
    Dummerweise bekam sie Antwort.
    »Nein. Aber du hast den Ohrring an.«
    Mit einem Satz sprang Feli von ihrem Stuhl auf, Nefer flog auf den Boden. Sie hastete ins Badezimmer und fummelte sich mit fliegenden Fingern den Ohrring wieder aus dem Ohr. Es blutete, darum ließ sie den Stecker lieber weg. Den goldenen Ring aber hielt sie minutenlang in der Hand und starrte ihn an. Dann nahm sie ihn mit und legte ihn ganz vorsichtig auf ihren Schreibtisch.
    »Mirrip?«, sagte Nefer. Feli rieb sich die heißen Wangen. Gut, die Welt war wieder in Ordnung.
    »Mirrip!«
    Nefer sah bedrückt aus und trottete näher.
    »Geh in deinen Korb.«
    Das tat er nicht, er blieb vor ihr sitzen und sah sie geradezu flehentlich an.
    »Okay, du kannst nichts dafür, dass ich Halluzinationen habe«, murmelte sie.
    Er rieb seinen Kopf an ihrem Knie. Sie streichelte ihn und seufzte: »Ob das mit meinem Herzfehler zusammenhängt? Das war doch bestimmt eine Bewusstseinsstörung.«
    »Mirr, mirr.«
    Nefer sprang auf den Schreibtisch und setzte sich neben die Katzenstatue. Mit der Pfote berührte er ganz leicht den Ring in deren Ohr. Und wieder lag ein seltsames Flehen in seinen Augen. Dann stupste er den goldenen Ring in Felis Richtung.
    Sie sah den Kater an, die Statue, den Ohrring.
    Gesa, die mit Melle wie mit einer Freundin gesprochen hatte.
    Gesa, die mit Katzen wie mit Menschen umgegangen war.
    Gesa, die jahrzehntelang Streunerkatzen betreut hatte.
    Großer Gott!
    Feli fasste an das Ankh. Es war warm, geradezu heiß. Verblüfft ließ sie es los.
    Nefer schnurrte.
    Er wollte, dass sie den Ohrring wieder anzog, eindeutiger konnte er es ihr kaum zeigen.
    So viel zu Tier und Bewusstsein und Seele und so.
    Ob sie es wagen sollte?
    Es war der schiere Irrsinn, oder?
    Aber schon hielten ihre Finger die kleine Kreole fest.
    Nefer schnurrte lauter.
    Na gut, dann war es eben der totale Irrsinn.
    Diesmal tat es weh, als sie den Ohrring befestigte, aber kaum war er drin, kam der Kater auf ihren Schoß gesprungen, reckte seinen Hals und leckte mit der weichen Spitze seiner Zunge ihr Ohrläppchen ab. Dann stieg er auf den Schreibtisch und setzte sich so, dass er auf Augenhöhe mit ihr war.
    »Also dann. Noch mal langsam«, sagte sie und sah ihn streng an. »Du kannst sprechen, Nefer?«
    »Schon immer. Aber jetzt kannst du mich verstehen, weil du einen Verständigungsring trägst.«
    »Okay, Verständigungsring. Magie?«
    »Ganz normale Übersetzungs-Software, wie ihr sagen würdet.«
    »Ähm. Davon hab ich ja noch nie was gehört.«
    »Ist hierzulande auch nicht gebräuchlich. Woher hast du den?«
    »Von meiner Großmutter geerbt.«
    Nefer sah aus, als würde er tief in Gedanken versinken. Dann leuchteten seine blauen Augen plötzlich auf.
    »Ich verstehe. Deine Großmutter war die Freundin unserer Königin. Majestät wollte zu ihr, weil sie gehört hatte, dass sie im Sterben lag.«
    »Königin, aha.«
    »Bastet Merit.«
    »Eine grauhaarige Frau im schwarzen Seidenanzug?«
    »Wie sie als Mensch aussieht, weiß ich nicht. Aber sie trug dieses Ankh um den Hals. Weißt du, wo sie ist? Sie ist nämlich nicht zurückgekehrt.«
    Es klingelte an der Tür, und Feli schreckte zusammen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es vermutlich Kristin war, die sie abholen wollte. Aber das Eisessen mit ihren Freundinnen hatte auf einmal jeden Reiz verloren.
    »Entschuldigung, Nefer, ich muss nur gerade mal fürchterliche Kopfschmerzen bekommen. Ich bin gleich zurück.«
    Kristin war nicht ganz so leicht abzuwimmeln, aber schließlich hatte Feli es doch geschafft und lief in ihr Zimmer zurück. Nefer saß noch immer auf ihrem Schreibtisch, allerdings starrte er auf den Bildschirm.
    »Jetzt sag nicht, dass du auch lesen kannst.«
    »Doch, klar. Aber erst meine Fragen, Felina. Wo ist die Königin Bastet Merit?«
    »Keine Ahnung. Sie tauchte auf, verabschiedete sich von meiner Großmutter und verschwand

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