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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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gestatten.
    Die drei Mädchen machten sich daran, den Garten zu durchkämmen, und er selbst sprang auf das Polster eines Gartenstuhls und sah ihnen zu. Diese Kristin und die Jenni strahlten eine Panik aus, die beinahe greifbar war. Einige Zeit verstrich, und wieder fingen die beiden an zu betteln, Feli möge ihnen helfen.
    »Meine Mutter bringt mich um, Feli. Die Dinger sind mehrere Tausend Euro wert.«
    Feli schien zu zögern, wurde schwankend und meinte dann: »Gut. Aber erzählt bloß niemandem davon. Nicht, dass die blöde Patty mich wieder in ihren abgedrehten Hexenzirkel zerren will oder unsere heilige Charlotte mir mit Teufelsaustreibung droht.«
    »Nein, großes Ehrenwort. Aber bitte, bitte hilf uns.«
    »Ich brauche einen Faden. Und am besten den anderen Brilli.«
    Kristin drückte ihr das Glitzerding in die Hand.
    »Pass bloß darauf auf!«
    »Ja, ja.«
    Das Mädchen verschwand im Haus, Jenni setzte sich schniefend und schnupfend auf die Gartenbank, und Nefer sprang auf, um sich zu Feli zu gesellen.
    »Was wirst du tun?«
    »Pendeln. Das ist so was …«
    »Du kannst Strömungen fühlen?«
    »Äh – ja.«
    »Nimm das Ankh.«
    Die hübschen braunen Augen sahen ihn erst überrascht und dann plötzlich unendlich wissend an.
    »Oh ja, vermutlich ein guter Tipp«, sagte sie leise und zog das Lederband über den Kopf. Sie schlang es um die Finger der linken Hand, mit der rechten hielt sie den Brillanten umklammert. Dann schloss sie die Augen, und schon begann der Anhänger zu schwingen. Nefer folgt der Richtung. Feli ging ihm nach. Verweilte wieder, drehte sich ein Stückchen nach links. Beruhigte das Pendel, ließ es erneut ausschlagen. Drei Schritte noch. Das Ankh begann zu kreisen.
    Nefer schnüffelte unter einem buschigen Ginster.
    »Hier.«
    Feli beugte sich zu ihm. Der Stecker hatte sich an einem Ästchen verfangen, sodass der Diamant nach unten zeigte. Sie hätten ihn sicher durch ein Glitzern sofort gefunden, wenn er umgekehrt dort gehangen hätte.
    »Kristin, ich hab ihn«, rief Feli, als ihre Freundin auf die Terrasse trat.
    Der Dankesorgie entzog Nefer sich und fing stattdessen eine Maus. Abwechslung auf dem Speisezettel musste auch mal sein.
    »Du bist eine Finderin«, stellte Nefer am Abend fest, als Feli endlich zu Bett gegangen war.
    »Und das willst du dir jetzt zu Nutze machen?«
    Sie hatte das Ankh abgenommen und spielte damit.
    »Ich weiß nicht. Aber vielleicht könntest du die Königin damit finden.«
    »Gute Idee. Es verleiht besondere Kräfte, nicht wahr?«
    »Ich glaube, ja. Aber das ist ein Wissen, das streng gehütet wird.«
    »Ich habe nicht viel Übung damit. Ich habe nur mal bei so einem komischen Spieleabend gemerkt, dass ich mit einem Pendel Dinge finden kann. Aber die Leute haben ziemlich bescheuert darauf reagiert, also habe ich mich nicht weiter damit beschäftigt.«
    »Herzrasen gekriegt?«
    »Mhm.«
    »Heute nicht.«
    Sie schwieg. Dann sagte sie mit einer kleinen Verwunderung in der Stimme: »Nein, heute nicht.«
    »Versuch’s.«
    »Gut.«
    Wieder wickelte Feli sich das Ankh um die Finger und schloss die Augen. Nur hing diesmal der Anhänger unbeweglich nach unten.
    »Tut sich nichts, Nefer.«
    »Vielleicht besser draußen?«
    »Probieren wir es.«
    Aber auch hier war ihr nur ein Misserfolg beschieden.
    »Ich müsste wohl etwas haben, das mich mit deiner Königin in Verbindung bringt. Ein Bild, ein Schnurrhaar oder so was.«
    »Du hast das Ankh.«
    »Ja. Aber wie es scheint, funktioniert das so nicht.«
    Nefer ließ den Kopf hängen. »Ich weiß so wenig darüber«, murmelte er. Ein Eingeständnis, das ihm unsäglich schwerfiel.
    Feli nahm ihn auf den Arm. Erst wollte er sich zappelnd befreien, aber dann kraulten ihre magischen Finger wieder seinen Nacken, und er konnte nicht anders, als sich schnurrend an sie zu schmiegen.
    »Wir finden eine Lösung, Nefer, mein Schöner. Das Land der Katzen soll seine Königin und ihre Ankh zurückbekommen. Versprochen.«
    »Brrrmmmmm.«

26. Ringklau
    Finn lauerte geduckt vor dem Gebüsch. Er hatte inzwischen recht gut gelernt, geduldig seine Beute zu beobachten und dann mit einem kraftvollen Sprung zuzuschlagen. Diese Beute aber wollte er unverletzt.
    Es raschelte ganz leise, ein Blättchen bewegte sich.
    Gleich würde er seine Nase herausstrecken.
    Finn atmete kaum noch, die Augen fixiert auf das Ziel, die Ohren nach vorne gedreht.
    Da, noch ein Rascheln.
    Der Wind stand von vorne; er würde Finn nicht riechen.
    Und sein Opfer war

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