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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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herausragenden Persönlichkeiten verliehen wurden. Oder die die Botschafter trugen, wenn sie die Grauen Wälder durchquerten. Was genau es mit diesen Ringen auf sich hatte, das hatte weder Gesa gewusst, noch hatte Feli selbst es herausgefunden. Nur eines war ihr klar: Wenn sie eine Katze aus Trefélin traf, die ebenfalls einen solchen Ring im Ohr trug, dann konnte sie sie verstehen. Leider wirkte diese Kraft nicht bei normalen Katzen wie Pu-Shen und Chipolata.
    Der winzige Ohrring im Ohr der Statue schaukelte, als sie ihn berührte.
    Bastet Merit hatte das Ankh, aber keinen Ohrring getragen. Und dennoch hatte sie die Grauen Wälder durchquert und sich in eine Hauskatze und einmal sogar in eine Frau verwandelt.
    Und plötzlich wurde Feli klar, warum Che-Nupet ihren Kopf unter dem Tuch versteckt hielt.
    Che-Nupet war anders als die anderen Katzen.
    Sie hatte weder Ankh noch Ohrring benötigt, um durch die Grauen Wälder zu ihr zu kommen und zu einer kleinen Katze zu werden.
    Und sie wollte nicht, dass die anderen es bemerkten.
    Ein Stückchen ihres Geheimnisses lag in dieser Fähigkeit.
    Sacht stellte Feli die Figur auf den Nachttisch und fasste an ihr Ohr. In dem einen steckte Gesas Ring, in dem anderen hatte sie eine sehr ähnliche kleine Kreole befestigt. Diese knispelte sie heraus und betrachtete sie.
    »Che-Nupet, ich glaube, ich habe eine Lösung für dein Problem.«
    »Hab ich Problem, ja?«
    »Ich denke schon. Du magst anderen deine Ohren nicht zeigen, stimmt’s?«
    Schwupps – der Schwanz verschwand, der Katzenkopf erschien über dem Korbrand. Waldseegrüne Augen blinzelten.
    »Hast du nachgedacht, ne. Kannst du noch immer gut, ja, ja.«
    Feli ließ den Ohrring auf ihrem Zeigefinger tanzen.
    »Es wird ein bisschen pieken, wenn ich ihn in deinem Ohr befestige.«
    Wusch!
    Che-Nupet war aus dem Korb und das Bücherregal hoch.
    »Darf ich nicht. Darfst du nicht!«
    »Schnuppel, es ist ein ganz billiger Menschenring. Nicht mal richtig aus Gold, sondern nur vergoldet. Ich hab ihn, genau wie diesen Anhänger, in der Bijouterie gekauft. Als Erinnerung an ein paar gute Freunde.«
    Zögerlich turnte die Katze die Borde runter und sprang auf das Bett. Feli legte den Ohrring auf die flache Hand und reichte ihn ihr. Sie beschnupperte ihn, berührte ihn mit den Schnurrhaaren.
    »Ja, ist Lösung. Mach.«
    Che-Nupet setzte sich aufrecht hin, die Ohren gespitzt.
    »Ich piek ein Löchlein und desinfiziere es. Und dann bekommst du deinen Ohrring.«
    Die kleine Operation war schnell durchgeführt, und vorsichtig strich sich Che-Nupet mit der Pfote über das Ohr und leckte das Tröpfchen Blut ab.
    »So, und jetzt erzähl mir endlich, warum die drei Clowns und du hergekommen seid.«
    »Sind wir mit zwei Hofdamen hier, müssen Kopftücher besorgen. Auftrag von Majestät, ne. Die Kater sollen Prüfung machen, und ich … meint Bastet Merit, soll ich Erfahrung sammeln. Brauch ich nicht. Will sie aber.«
    »Tja, und was Majestät will, das tut man, stimmt’s?«
    »Manche.« Che-Nupet kicherte.
    »Du eigentlich nicht. Verstehe. Und warum doch?«
    »Hat Nefer gesagt, soll ich zu dir kommen.«
    Feli konnte nicht anders, sie hob Che-Nupet hoch, setzte sie auf ihren Schoß und begann sie zu kraulen.
    Das Schnurren brachte das Bett beinahe zum Wackeln.

9. In den Witterlanden
    Der Mond stand noch beinahe ganz voll am Himmel über den Witterlanden. Auf den flachen Ausläufern des Gebirges, dem Mittelgrat, war der Boden noch mit der blühenden Winterheide bedeckt, aus deren Blüten der typische süße Duft entströmte, dem das Land seinen Namen verdankte. Die Heidelandschaft zog sich eben und nur ein bisschen wellig zwischen den beiden großen Flüssen, dem Avos Brug und dem Avos Vegro bis an die Grenze zum Anderland hin. Einige niedrige Gehölze, Stechginster, der bald in gelber Blüte ausbrechen würde, vereinzelte, von Regen und Wind glatt geschliffene Gesteinsformationen warfen ihre Schatten über den krautigen Boden, schmale, ausgetretene Pfade durchkreuzten das Gelände, hier und da sammelte sich in den Senken das Wasser der Bachläufe zu kleinen Seen. Nefer hatte sich auf einer steinigen Anhöhe niedergelassen und blickte über das nächtliche Land. Seit einem Monat lebte er hier, und gerade heute war er nicht besonders glücklich. Der Mond war schuld daran. Silbermond – die Zeit, in der man die Welten wechseln konnte. Gestern mussten seine Freunde aufgebrochen sein, und ein gewisser Neid nagte an ihm. Sem, Pepi und Ani würden

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