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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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erstattete noch einmal Bericht, und Amun Hab nickte.
    »Es ist noch ein Namenloser in den Grauen Wäldern«, murmelte er dann. »Einer, der die Wege kannte und die Kräfte besaß.«
    Majestät knurrte.
    »Genau, was ich dachte.«
    »Rattenbiss!«, entfuhr es jetzt auch Nefer. »Kann er sich möglicherweise wieder erinnern?«
    »Vielleicht. Ich hätte ihn überwachen lassen sollen. Che-Nupet hat es geraten. Vor allem, weil Shepsi noch immer verschwunden ist. Ich hätte auf sie hören sollen.«
    Der Schwanz von Majestät fegte wütend hin und her.
    »Kann man ihr eine Botschaft schicken, Majestät? Du hast erzählt, dass es ginge, als du bei dem Förster warst. Dieser Nathan könnte als Vermittler dienen.«
    Amun Hab zwinkerte ihm anerkennend zu.
    »Nefer hat damit eine gute Idee, Majestät. Vor allem, da dieser Menschenmann einen der hohen Ringe trägt. Versuch es, den Shaman zu rufen.«
    »Und dann?«
    »Soll er alle warnen, die auf der anderen Seite sind. Die Grauen Wälder werden von einer neuen Gefahr heimgesucht.«
    Bastet Merit, Königin von Trefélin, stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus.
    »Was ist, Majestät?«
    »Nichts, ach nichts.« Und dann: »Arme Che-Nupet.« Sie legte ihr Kinn auf die Vorderpfoten und sann vor sich hin. Schließlich hob sie den Kopf. »Gut, ich schaue in den See. Heute Abend. Aber ob ich was bei Schwarzmond erreiche, ist fraglich. Verschwindet.«
    Nefer schloss sich dem Weisen an, der gemächlich zu seiner mit blauen Wistarien bewachsenen Laube wanderte.
    »Und, Sohn?«
    »Es war grauenvoll.«
    »Ich denke es mir. Du hast nichts dazu gesagt, wie Nephthys gestorben ist.«
    »Ich werde auch nichts weiter dazu sagen.«
    Amun Hab blieb stehen, drehte sich zu Nefer um und schlappte ihm mit der Zunge über die Nase. »Ist gut.«

22. Zwietracht
    Die Vorbereitungen waren abgeschlossen, und nun galt es, das Ergebnis abzuwarten. Er beglückwünschte sich zu seiner Umsicht. Menschen waren so einfach zu durchschauen. Besitzgier, Neid, Missgunst, Selbstherrlichkeit bestimmten ihr Leben. Mit ein klein wenig Nachhilfe konnte man sie zu allem überreden. Ja, sie glaubten sich sogar im Recht und brüsteten sich mit ihrer Rechtschaffenheit. Je niedriger ihre Triebe, je höher die Überschätzung ihrer jämmerlichen Persönlichkeit, desto eifriger waren sie bemüht, ihm zu Willen zu sein.
    Der großmäulige Kord war sehr entgegenkommend, der Hass auf seine Frau saß tief. Dass er sich derzeit noch um seinen Sohn bemühte, störte nicht besonders. Wenn es an der Zeit war, würde er da auch Zwietracht säen.
    Der hohlköpfige Georgie hatte auch so seine eigenen Wahnvorstellungen, ein Handlanger, nützlich, wenn auch wenig verlässlich. Charlene, die so gerne die Erleuchtete spielte – ein sehr williges Opfer. Nerissa, die Eitle, selbst sie war berechenbar, genau wie ihre Tochter. Es hatte ihm Genugtuung bereitet, ihren Vorhaben zu lauschen.
    Ach ja, Menschen, in ihrem einzigen Körper gefangen. Alberne Geschöpfe.
    Es würde ein Leichtes sein, Tod und Vernichtung über sie zu bringen. Immerhin hatten sie sich recht praktische Techniken dazu ausgedacht.
    Müßig spielte er mit dem Handy.
    Morgen war es so weit. Und wenn er die Ringe an sich gebracht hätte, würde er für eine Weile aus dieser Welt verschwinden. Es würde der Löwenköpfigen gefallen, wenn er ihr von seinem Erfolg berichtete.
    Und der Namenlose würde sein willenloser Sklave werden.
    Rache, kühl genossen, war ein erhebendes Gefühl.

23. Unfall
    Pu-Shen hockte mit betrübtem Blick vor seinem Futternapf und maunzte traurig. Che-Nupet saß neben ihm und starrte das leere Sahneschälchen an.
    »Was ist denn mit euch beiden?«, fragte Feli und beugte sich vor, um dem Kater über den Kopf zu streicheln.
    »Mag er nicht. Schmeckt ihm nicht.«
    Feli betrachtete das Katzenfutterdöschen. Iris hatte ganze Stapel davon gekauft, es war wohl ein Sonderangebot gewesen. Wahrscheinlich hatte sie es gut gemeint, aber in allen war Wild in Gelee enthalten.
    »Du magst Wild nicht, Pu-Shen?«
    Der kleine Kater sah sie an. Feli hatte sich angewöhnt, direkt mit ihm zu sprechen, und irgendwie machte er den Eindruck, als gäbe er sich große Mühe, sie zu verstehen.
    »Ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht ganz sicher, ob das Zeug gut schmeckt. Riechen tut es nicht besonders. Wie siehst du das, Che-Nupet?«
    »Ist Matsch. Aber macht satt. Pu-Shen mag Fisch.«
    »Fisch. Dann schauen wir mal.«
    Es fanden sich zwei Tüten mit der Aufschrift »Forelle und

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