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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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zwar von den Panthern geträumt, aber diesmal waren sie nur an ihr vorbeigelaufen, ohne sie zu bedrohen.
    Über all das dachte sie nun sachte schaukelnd nach und beobachtete dabei die Katzen bei ihren Spielen im Garten. Davon abgelenkt wurde sie, als auf dem Nachbargrundstück ebenfalls die Terrassentür geöffnet wurde und Kristin mit Tija und Seba hinaustrat. Einen Augenblick lang überlegte Feli, ob sie hinübergehen sollte, aber dann erkannte sie, dass die drei offensichtlich eine Art Modenschau vorhatten. Die beiden Katzenfrauen hatten Körbe voller Tücher mitgebracht, und zusammen mit Kristin wanden sie sie sich auf die unterschiedlichste Weise um die Haare. Feli hatte keine Lust, sich von ihnen aufputzen zu lassen.
    Allerdings fragte sie sich, ob wohl etwas zwischen Finn und Seba vorgefallen war. Kristin hatte erzählt, dass er sich gestern Abend mit ihr im Café Olé hatte treffen wollen. Sein Motorrad aber hatte Feli erst in den Morgenstunden zurückkommen hören.
    War sie eifersüchtig? Sie nagte an ihrem Daumennagel.
    Vielleicht. Ein bisschen. Andererseits – eigentlich wollte sie nichts von ihm.
    Sie schaukelte noch ein wenig hin und her, und Pu-Shen schlich sich zu ihr.
    »Hochkommen?«, fragte sie, und mit einem Satz landete der Kater auf ihrem Schoß. Er schnurrte zufrieden und rollte sich zusammen.
    Nebenan flatterten farbenprächtige Tücher durch die Luft, Laute des Entzückens schallten zu ihr herüber, Chip und Che-Nupet balgten sich ein bisschen zwischen den Lavendelbüschen, eine Hummel brummelte vorbei.
    Feli wurde allmählich ruhiger und beobachtete einfach das Geschehen. Irgendwann bemerkte Kristin sie und winkte auffordernd. Aber Feli schüttelte nur den Kopf.
    Kurz darauf betrat auch Nerissa die Szene, und wie es schien, war sie von den jungen Frauen und ihren Kopftuchkreationen hellauf begeistert. Sie würde Tija und Seba vermutlich überreden, an dem Model-Contest teilzunehmen. In so etwas war Kristins Mutter richtig gut.
    Und dann war Feli wohl eingedöst.
    »Ich hab dir ein Dutzend Mal gesagt, du sollst dich nicht mit Kord treffen, verdammt noch mal!«
    Feli schreckte auf. Die Sonne war weitergewandert und warf einen Baumschatten vor ihre Füße. Nebenan war wieder Gezänk ausgebrochen. Sie blinzelte und hörte, wie Finn sich wütend gegen Nerissas Vorwürfe verteidigte. Kristin, Tija und Seba waren verschwunden, Pu-Shen strich am Zaun entlang, Che-Nupet lüftete ihren Bauch mitten auf der Wiese.
    Feli reckte sich und sah auf die Uhr.
    Es war noch immer mitten am Tag. Ein schrecklich fauler Tag. Und Faulenzen lag ihr eigentlich nicht so. Irgendwas sollte sie wohl unternehmen. Zum Beispiel Finn von weiteren Streitereien mit Nerissa abhalten. Ja, das war eine gute Idee. Das würde ihr helfen, die Langeweile zu vertreiben. Auf jeden Fall würde Finn ihr dankbar sein, wenn sie ihn aus Nerissas Krallen befreite. Und ein bisschen aufziehen konnte sie ihn auch.
    Sie schlenderte zum Nachbarhaus und drückte auf die Klingel. Zweimal musste sie das wiederholen, bis Finn schließlich auftauchte, rot vor Wut und mit einer Miene, als wolle er sie gleich anfallen.
    »Friede, Finn, Friede. Ich bin es nur.«
    »Oh, ja, sicher. Du. Ist was?«
    »Nichts Besonderes. Ich war nur neugierig.«
    »Worauf?«
    »Darauf, was Seba dir gesagt hat.«
    Finn wurde noch röter und grollte: »Das geht dich gar nichts an.«
    Feli lächelte.
    »Nein, das nicht. Das kann ich mir denken. Aber du wolltest sie wegen der …« – sie tippte an ihr Ohr – »… fragen.«
    Finn schüttelte den Kopf, als könne er damit seine Gedanken in eine bessere Ordnung bringen, dann wurde er plötzlich ruhiger.
    »Entschuldigung«, murmelte er. »Ich hab mich nur wieder aufgeregt. Komm, wir fahren zum Fluss runter.«
    Das Motorrad schien Finns schlechte Laune zu verscheuchen, und als sie kurz darauf eine Bank an der Uferpromenade gefunden hatten, erzählte er ihr auch von dem, was er von Seba über die Ringe erfahren hatte. Feli steuerte ihre neuen Erkenntnisse über das Land unter dem Jägermond bei.
    »Wenn uns jemand zuhören würde, müsste er uns für völlig durchgeknallt halten«, meinte Finn schließlich. »Ich weiß immer noch nicht, was das alles soll. Manchmal denke ich, es wäre wirklich besser, sie hätten uns die Erinnerung daran genommen.«
    »Dann würdest du entweder weiter Erdbeeren pflücken oder Jura studieren. Und ich würde immer noch bei allen möglichen Herzspezialisten herumhängen und Französisch oder so was

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