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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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packte er mit einem schnellen, festen Biss ihre Kehle und drückte zu. Der Körper der Clanchefin erschlaffte.
    Sarapis begann mit dem Klagegesang, und von überall her auf dem Schlachtfeld stimmten die überlebenden Kämpfer mit ein.
    Traurig und erschöpft trottete Nefer bald darauf neben Sarapis zu dessen Höhle.
    »Sie war autoritär und rechthaberisch, eitel und arrogant, aber sie war die mutigste Kämpferin, der ich je begegnet bin, Sarapis. Selbst als sie schon mehrfach gebissen worden war, hat sie noch zwei weitere Schlangen erlegt.«
    »Sie war ein wenig streitsüchtig, aber sie hat immer für ihren Clan gekämpft. Wir werden ihrer gedenken. Aber nun wirst du zu Bastet Merit laufen. Wir brauchen einen Geomanten, der die Grube wieder verschließt.«
    »Ja, ich mache mich gleich auf den Weg.«
    »Nimm einen Boten mit, dann hast du das Privileg.«
    Nefer beherzigte diesen Ratschlag, und als die Sonne sich dem Horizont zuneigte, raste er hinter dem Kater mit dem geschlitzten Ohr her, dessen Rufe ihnen alle Wege bereiteten. Bis zum Morgengrauen hatten sie den Avos Brug erreicht, den Grenzfluss zu dem Nadelwaldgebiet der fel’Sapin. Der Botenstatus gewährte ihnen das Betreten eines anderen Clanreviers, und auch hier bekamen sie Beute und Schlafplatz. Lange aber ruhten sie nicht unter den hohen Kiefern, am Nachmittag schon liefen sie weiter nach Norden. Noch einen Fluss galt es zu überqueren. Der Avos Yen bildete die Grenze zum Laubental, dem schönsten Gebiet ganz Trefélins. Hier in der weiten, grasbewachsenen Senke blühten die Büsche und Rankpflanzen, die die Lauben und Gänge bildeten. In ihnen lebten die Katzen, die zum Hofstaat der Königin gehörten, oder die Berater und Scholaren des Weisen. Vom Menez Penn, dem letzten hohen Berg des Mittelgrats, rauschte der Wasserfall des Dour Siron in den Sternensee zu Füßen des Gebirges. Um diesen See herum lagen die Lauben der Königin und des Weisen.
    Nefer war erschöpft und überließ es dem Boten, sein Kommen anzukündigen. Er netzte seine geschundenen Pfoten im See und leckte sie dann gründlich ab. Dann angelte er sich eine Forelle und verschlang sie mit wenigen Happen. Langsam machte er sich anschließend auf den Weg zum Sitz der Königin. Ihre Laube leuchtete golden in der untergehenden Sonne. Es wucherte der Goldregen über dem Eingang, giftig zwar, doch atemberaubend in seiner Blütenpracht. Zwei Hofdamen, silbrigweiße Perserinnen mit violetten Kopftüchern, erwarteten ihn. Sie schickte ihn sofort in den hinteren Bereich der Laube, wo Bastet Merit auf einem Moospolster lag und sich die Schnurrhaare leckte. Offenbar hatte Majestät eben gespeist.
    »Nefer, du bringst Nachrichten?«
    »Ja, Majestät. Äußerst schlechte.«
    »Will ich nicht hören.«
    »Wirst du aber müssen.«
    »Wie grässlich. Dann mach zu!«
    »Ja, Majestät. Wir sind auf eine Schlangengrube gestoßen.«
    »Unmöglich, die sind alle versiegelt.«
    »Nephthys ist tot, sechs weitere Grenzwächter fielen ebenfalls im Kampf, eine junge Kätzin und ein junger Kater starben zuvor.«
    Majestätens Kehle entrang sich ein tiefes Grollen. Nefer schwieg, bis sie sich beruhigt hatte. Dann berichtete er von der alten Übergangsstelle und Sarapis’ Verdacht. »Wir brauchen einen Geomanten, um die Stelle neu zu versiegeln«, schloss er seinen Bericht.
    »Kriegt ihr.« Majestät schritt in ihrer Laube auf und ab, und ihr Rückenfell sträubte sich. »Rattenschiss«, fluchte sie schließlich.
    »Wie beliebt?«
    »Zeckenbiss! Mäusekacke!«
    Dann drehte sie sich mit lodernden Augen zu Nefer um.
    »Es ist nicht damit getan, die Stelle am Roc’h Uhel zu versiegeln. Die Biester können überall auftauchen. Sie müssen aus ihren Löchern in den Grauen Wäldern gekrochen gekommen sein.«
    »Dann wird es gefährlich sein, sie zu durchqueren.«
    »Worauf du eine Kröte zerbeißen kannst. Hundescheiße! Und ausgerechnet jetzt ist Che-Nupet bei den Menschen.«
    »Che-Nupet? Was kann die denn ausrichten?«
    »Sie kennt sich in den Wäldern aus.«
    Nefer schluckte seine Angst hinunter und fragte: »Soll ich sie holen?«
    »Nein.«
    Ein kräftiger schwarzer Kater mit leuchtend blauen Augen gesellte sich zu ihnen, nickte Nefer kurz zu und setzte sich auf Majestätens Mooslager.
    »Und?«
    »Schlangen. Sie kommen aus alten Übergängen gekrochen. Schick deine besten Geomanten aus, damit sie die Stellen prüfen.«
    »Wird gemacht.«
    »Gibt ihnen ein paar Kämpfer mit«, fügte Nefer hinzu.
    »So schlimm?«
    Er

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