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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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gewesen.«
    »Bloß keinen Anfall. Bloß nicht. Dann behalten sie mich gleich da. Und Sem kann das auch nicht bringen. Der hat sowieso eine Höllenangst davor, aus seinem Versteck kriechen zu müssen.«
    »Mach ich Vorschlag, ja?«
    Che-Nupet richtete sich auf und hopste auf den Tisch. Den Rest Sahne beäugte sie sehnsuchtsvoll, drehte sich dann aber davon weg.
    »Wir sind ganz Ohr, Che-Nupet. Was hast du dir überlegt?«
    »Mach ich mit Tija was. Kann ich. Kann ich helfen verwandeln. Braucht ihr nur Katzenkorb, ja. Aber dürft ihr nicht gucken, ne. Versprechen, ja?«
    Feli überdachte diesen unglaublichen Vorschlag und fand ihn schlicht genial.
    »Das wäre super. Dann braucht Sem gar nicht mit ins Krankenhaus zu kommen. Eine kleine Katze kann ich selbst tragen.«
    »Kannst du sie wirklich verwandeln?«, fragte Finn ungläubig.
    »Finn, wenn Che-Nupet sagt, dass sie etwas kann, dann kann sie es. Stimmt’s?«
    »Stammts, stummts!«
    Che-Nupets Schnurrhaare vibrierten amüsiert.
    Finn wirkte noch immer nicht überzeugt, aber Feli dachte schon weiter.
    »Pass auf, Finn, wir brauchen dich dann im Krankenhaus. Was immer Che-Nupet vorhat, können wir nicht im Gebäude selbst machen. Haustiere werden auf den Stationen sicher nicht geduldet. Also muss ich Tija zumindest in den Garten bringen. Und alleine bekomme ich sie nicht aus dem Bett gehoben. Dazu brauchen wir einen starken Mann.«
    »Na gut, wenn du meinst.«
    »Und Ablenkung brauchen wir trotzdem.« Feli stippte noch einmal den Finger in den Sahnerest und schmierte ihn mit einer flinken Bewegung auf die Katzennase.
    Schlupp – weg war er.
    »Bist du so gemein!«, murrte Che-Nupet.
    »Ah, ja, ich kann sooo gemein sein, und darum werde ich im Schwesternzimmer einen Kuchen hinstellen. Das wird sie von unserer Entführung ablenken. Die sind nämlich alle sagenhaft gefräßig.«
    »Wie ich, ne?«
    »Schnuppel, ich habe noch nie eine so genügsame Katze erlebt wie dich. Du achtest doch streng auf deine hübsche Figur.«
    Schnurrrrr.
    Aber das Schnurren brach ab, und Che-Nupet zwinkerte.
    »Sagst du Ronya, soll Kuchen bringen.«
    »Hey, gute Idee. Sie besucht sie laufend, das Personal kennt sie.«
    Finn sah Feli wieder fragend an.
    »Ronya weiß davon? Ich meine …«
    »Finn, die Katzen sind bei ihr eingetroffen, nicht wahr? In ihrer Katzenpension gibt es eine Übergangsstelle, nehme ich an.«
    »Ist richtig. Könnt ihr Tija auch hinbringen.«
    »Aber Sem wird sich weigern, den Wald zu verlassen. Andererseits, die Kater werden den Weg schon alleine finden.«
    Che-Nupet kratzte sich den Nacken.
    »Ist besser, wir gehen zusammen. Hab ich Kribbeln im Fell, ne.«
    »Ich könnte auch mitkommen«, murmelte Finn.
    »Geht nicht. Du musst hier auf Shepsi achten. Und Nathan informieren. Er klang besorgt. Vielleicht sollten Ani und Pepi auch noch einen Monat hierbleiben. Als Kater können sie sicher unauffällig Informationen sammeln.«
    »Denkt sie klug, ne. Sag ich Majestät.«

32. Wandlung und Abschied
    Woher Feli die grüne Jacke besorgt hatte, wollte Finn gar nicht so genau wissen. Er bemühte sich, höchst kompetent auf seinen weichen Sohlen durch die Gänge des Krankenhauses zu eilen, ein Tablett mit Keksen und Kaffee zu balancieren und dabei jedem, dem er begegnete, ein freundliches Lächeln zu schenken. Von der anderen Seite des Ganges kam ihm Feli entgegen, die ebenso kompetent einen leeren Rollstuhl vor sich herschob. Sie blieb an einer Tür stehen, klopfte und trat ein. Finn folgte ihr.
    Tija saß aufrecht in ihrem Bett, die wuscheligen Haare mit einem Band zusammengefasst. Mit ängstlichen Augen sah sie ihnen entgegen. Sie war blass, und ein feiner Schweißfilm lag auf ihrer Stirn. Finn tat sie entsetzlich leid.
    »Hallo, Tija. Nicht mehr lange, und du bist zu Hause«, sagte er leise, und sie versuchte sich an einem Lächeln.
    »Danke, dass ihr mir helft.«
    Feli stand an der Tür und hielt Wache, während er, so vorsichtig es ihm möglich war, die junge Frau aus dem Bett hob und sie auf den Stuhl setzte. Sie stöhnte einmal, und Tränen rannen ihr über das Gesicht. Feli trat zu ihr und schnurrte sie sanft an. Ein wenig entspannte sie sich. Finn legte ihr eine Decke über den Schoß, und als Feli, die wieder zur Tür gegangen war, einen Wink gab, schob er sie in den Gang.
    »Der Aufzug dahinten, Finn!«
    Noch immer leise schnurrend ging Feli neben Tija her. Finn bewunderte sie dafür. Schmerzen ließen sich tatsächlich besser ertragen, wenn man dieses Geräusch

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