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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Wald herum. Also fragte er: »Was ist eine Dolmen?«
    »Ein steinzeitliches Monument. Vielleicht eine Kult- oder Grabstätte.«
    Das machte die Sache noch weniger erklärbar.
    »Interesting. Ich dachte, das wäre ein Tierbau. Darum habe ich nach Spuren gesucht.«
    Nathan schien diese Erklärung zu akzeptieren, er nickte und wandte sich wieder Rudi zu.
    »Was trieb dich zum Dolmen?«
    »Ich habe einfach einen Rundgang gemacht. Vater will doch, dass ich immer an die frische Luft gehe, wissen Sie?«
    »Und wozu hattest du die Flinte dabei?«
    Rudi hatte den Anstand, rot zu werden, stellte Tanguy fest. Kleiner Angeber, der.
    »Sieht doch gut aus«, nuschelte er. »Ist doch gar nicht geladen.«
    Mann, eine ungeladene Waffe spazieren zu tragen – der war wirklich nicht ganz klar.
    Nathan nahm die Flinte von Tanguy entgegen und meinte: »Okay, ich behalte sie erst einmal hier. Später sorgen wir dafür, dass du lernst, verantwortungsvoll damit umzugehen.«
    Rudi nickte und sah unglücklich auf seine Füße.
    »Ab Samstag gehen wir wieder zusammen ins Revier, dann könntet du und Finn mir zeigen, was ihr inzwischen gelernt habt. Und du, Tan, könntest dich uns auch anschließen.«
    »Wobei?«
    »Ausbildung zum Jäger.«
    »Nate!«
    »Wir sprechen nachher darüber. Rudi, bis Samstag dann. Tan, führ Jeronimo in den Stall.«
    Nachdem er das Pferd versorgt hatte und zurück ins Haus ging, wehte ihm leichter Essensgeruch entgegen. Sein Magen knurrte. Der Ausritt hatte nicht nur den bohrenden Kopfschmerz gelindert, sondern auch Appetit gemacht.
    »Was gibt es?«
    »Suppe und Brot.«
    »Wo sind die Teller?«
    »Im Schrank dort.«
    Tanguy deckte den Tisch, holte die Brötchen aus dem Backofen und die Butter aus dem Kühlschrank. Wortlos füllte Nathan die Teller mit einer dicken Gemüsesuppe und setzte sich zu ihm.
    »Rudi studiert Physik.«
    »Ah, ein Nerd.«
    »Er ist einseitig hochbegabt. Es ist schon in Ordnung, dass seine Eltern darauf achten, dass er nicht nur vor der Kiste sitzt. Aber du hast recht, ein Jäger wird er niemals werden, und ich werde auch dafür sorgen, dass er sich keinem Tier auch nur im Entferntesten mit irgendeiner Art von Waffe nähert.«
    »Wirst du auch bei mir dafür sorgen?«
    »Das ist nicht nötig. Ich weiß, was du kannst.«
    »Und warum muss ich dann den Lehrling spielen?«
    »Weil es hier Vorschriften gibt, wenn man jagen will, und weil ich glaube, dass dir Finn gefallen wird.«
    Tanguy zuckte mit den Schultern. Er hatte seine Freunde verlassen müssen, und sollte er hier welche brauchen, würde er sich schon darum kümmern.
    »Und Felina solltest du ebenfalls kennenlernen.«
    »Nate, ich such mir meine Freunde selber.«
    »Wie du meinst.«
    Tanguy stand auf und holte sich noch einen Teller Suppe. Es war ihm klar, dass er muffig wirkte, aber die Müdigkeit saß ihm inzwischen in den Knochen. Und damit wieder die Angst vor dem Einschlafen. Er riss sich dennoch zusammen und fragte Nathan nach dem Dolmen aus. Der erzählte ihm von den Vermutungen, die es dazu gab, archäologischen Untersuchungen und esoterischem Spinnkram. Letzteren lehnte er zu Tanguys Erstaunen ab.
    »Du glaubst also nicht, dass darin Feen hausen oder in Neumondnächten die darin Begrabenen mit den Ketten rasseln?«
    »Nein. Ich denke nur manchmal, dass früher die Menschen sich bestimmte Orte gesucht haben, um solche Monumente zu errichten. Es war ganz sicher nicht einfach, die Steine aufzurichten und die schwere Deckplatte darauf zu wuchten. Also muss es eine Bedeutung für sie gehabt haben.«
    Tanguy überlegte, ob er den nackten Mann erwähnen sollte, aber dann schwieg er doch darüber. Vielleicht hatte er sich das auch nur eingebildet. In der letzten Zeit konnte er hin und wieder seinen Sinnen nicht ganz trauen. Aber morgen würde er noch einmal zu diesem Dolmen zurückkehren und nachschauen, ob da wirklich ein Beutel mit Kleidern vergraben worden war. Wenn er den Beweis in den Händen hielt, dann würde er mit Nate darüber reden.
    »Tan, du schläfst im Sitzen. Geh zu Bett.«
    »Mhm?«
    »Hoch mit dir.«
    »Okay.«
    Er schlief traumlos bis zur Mitternacht. Dann aber stahl sich das Licht des Vollmonds in sein Zimmer, und sein Geist begann zu wandern. Zum Dolmen zog es ihn. Tief hinein, und am Ende des dunklen Ganges wartete die löwenköpfige Frau.
    Schreiend versuchte er zu entkommen.
    »Tan, wach auf!«
    Jemand rüttelte an seiner Schulter. Benommen schlug er die Augen auf. Nathan saß an seinem Bett.
    »Willst du mir

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