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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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sagte sie.
    Amun Hab blinzelte kurz, prustete einmal und fiel dann vor Lachen vom Ratsstein. Majestätens Schwanz begann zu propellieren, und die restliche Gesellschaft erbebte in stummer Belustigung.
    Nefer fand das nicht so erheiternd, aus seinem blauen Auge schossen gefährliche Blitze.
    »Gefällt dir das nicht?«, gurrte Feli. »Das haben Tija und Seba extra für dich ausgesucht. Ich finde, das Rosa passt wundervoll zu deinem Fell.«
    »Feli!«
    »Würdig, nicht? Mima, lege es ihm an.«
    Mima schien zu verstehen und griff nach dem Tuch. Nefer fauchte. Sie sprang zurück. Amun Hab knallte seinem Sohn die Pfote zwischen die Ohren.
    »Es wird dich Demut lehren«, knurrte er. »Mehr als alles andere. Klug gewählt!«
    Nefer starrte den Weisen an. Der starrte zurück. Beiden stellte sich das Nackenfell auf.
    Feli drehte sich zu dem Rucksack um und suchte in den Tüchern, bis sie das schwarze mit silbernen Streifen fand. Sie trabte zu den beiden, die sich mit dumpfem Gebrumm angrollten, und ließ es zwischen ihnen fallen.
    »Wie wäre es mit dem hier, Nefer? Das habe ich für dich ausgesucht.«
    Das Drohbrummen verstummte.
    Nefers Fell glättete sich, Amun Hab zwinkerte Feli zu.
    »Du magst diesen arroganten Kater offensichtlich.«
    »Ja, Amun Hab. Die Arroganz steht ihm doch, nicht wahr? Genau wie dir.«
    »Grrrrmm.«
    Mima näherte sich wieder bedächtig. Sie faltete das schwarze Tuch geschickt, sodass die Öffnungen für die Ohren übereinanderlagen. Nefer legte sich nieder und ließ es sich von ihr umwickeln. Als er aufstand, wirkte er hoheitsvoll. Beifällige Laute waren zu hören, und geschmeidig sprang er auf den Ratsfelsen, auf dem nun auch Amun Hab wieder thronte.
    Weitere Menschel fanden sich ein, und die Verteilung der Tücher erfolgte in einem einigermaßen reibungslosen Ablauf. Schließlich war nur noch ein bunt geblümtes Taschentuch übrig, und Feli legte es Mima vor die Füße. Die kleine Menschelfrau bekam kullerrunde Augen, nahm es vorsichtig auf und drückte es an ihre Brust. Zustimmend gurrte Feli und leckte ihr über die Wange. Mima legte ihr die Arme um den Hals, und mit einer ganzen Reihe freudiger Worte drückte sie ihren Kopf in ihr Fell.
    »Das sollte nicht Schule machen«, grummelte Majestät missbilligend. »Man verwöhnt seine Menschel nicht hemmungslos.«
    »Genauso wenig wie Menschen ihre Katzen verwöhnen dürfen, meinst du, Majestät?«
    Feli schubste Mima zu dem zweiten Rucksack. Die kleine Frau machte ihn auf und schnupperte. Dann leckte sie sich die Lippen, aber griff nicht in den Rucksack hinein. Das hingegen tat Feli und zerrte die Leberwurst heraus. Mit großer Geste legte sie sie der Königin zu Füßen.
    Majestät sog den Duft durch die königliche Nase ein, gab ein Geräusch wie ein startender Jumbojet von sich. Sie stand auf, ihr Schwanz schoss senkrecht in die Höhe. Mit einem Biss schnappte sie sich die Wurst, sprang kommentarlos vom Ratsfelsen und marschierte eiligst zu ihrer Laube.
    »Na ja, ein kleines Dankeschön wär wohl zu viel erwartet«, murmelte Feli und starrte dem lustvoll gekrümmten, schwarz geringelten Schwanz nach.
    »Kommt noch. Nur teilt sie nicht gerne«, erklärte Amun Hab.
    »Was ist da noch drin?«, fragte Nefer.
    »Leckerchen!« Feli gab Kuri ein Zeichen, und gemeinsam mit Mima zerrten sie den Krug aus dem Rucksack.
    Nefer schnupperte daran und sah sie dann an.
    »Leckerchen. Tatsächlich.«
    »Ja, aber das solltest du dir besser einteilen. Du weißt, was das letzte Mal passiert ist, als du zu viel davon geschlappt hast.« Und zu Amun Hab gewandt sagte sie: »Eierlikör. Eines seiner Laster.«
    Nefer hatte den Krug schon am Henkel gepackt und war damit vom Felsen gesprungen. Auch sein Schwanz war steil nach oben gerichtet.
    Von irgendwoher kam Che-Nupet angewankt, mal ein Vorderbein angewinkelt, mal ein hinteres. Hin und wieder fiel sie dabei auf die Nase. Dann erkannte sie Feli offensichtlich und kam in einem leichtfüßigen Trab angelaufen.
    »Hab ich geguckt, ne«, sagte sie und schaute zu dem Weisen auf.
    »Kommt hoch. Beide.«
    Feli sprang zu ihm auf den Ratsfelsen, Che-Nupet folgte.
    »Was hast du herausgefunden?«
    »Waren zwei zum Jägermond, ne.«
    Feli biss die Zähne zusammen, um ja nichts zu sagen. Sie durfte ja nichts vom Land unter dem Jägermond wissen. Sie überließ es Amun Hab weiterzufragen.
    »Wann?«
    »Heute.«
    »Heiliger Sphinx! Sie haben sie gehen lassen?«
    »Tante hat erlaubt, ne.«
    »Das gefällt mir gar

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