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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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zurückkehren jedoch wieder ihre hiesige Katzenform annehmen.«
    »Und Menschen?«
    »Dazu komme ich gleich. Es gibt eine zweite, mächtigere Art der Ringe, die Wandlungsringe. Sie befähigen ihren Träger, die Gestalt beliebig zu wechseln. So können große Trefélin-Katzen kleine Normalkatzen werden oder auch als Mensch auftreten, beides in beiden Welten. Auch ein Mensch kann damit zur Katze, groß oder klein werden.«
    »Dann ist das hier ein Wandlungsring?«, fragte Feli und berührte ihr Ohr mit der Pfote, sodass der Ring schaukelte.
    »Nein«, grummelte Majestät.
    »Nicht? Aber …«
    »Che-Nupet.«
    »Ah. Na gut.«
    Nefers Schwanz klopfte ungehalten auf den Felsen. Diese Che-Nupet brachte offensichtlich das gesamte System durcheinander.
    »Weiter, Sohn. Die Traumringe!«
    Nefer seufzte lautlos und fuhr fort.
    »Die höchste Stufe der Ringe, die Traumringe, verschaffen zusätzliche Geisteskräfte wie Gedankenlesen und Vorhersagen, Beeinflussung der Träume anderer, Hypnose. Sie sind äußerst selten und werden nur von den Seelenführern und einigen Beratern der Königin getragen.«
    »Spannend. Was hast du für einen Ring, Nefer?«
    »Wandelring.«
    »Und Shepsi?«
    »Diese miese Zecke hat einen der Traumringe«, knurrte Majestät.
    »Und welcher Art war der von Seba?«
    »Ein einfacher Verständigungsring, wie deiner auch«, antwortete der Weise.
    »Und wer bestimmt, wer welchen Ring bekommt?«
    »Ich!«
    »Natürlich, entschuldige, dass ich gefragt habe, Majestät.«
    »Könnte mir ein Stück Schwanz abbeißen, dass ich dieser Flohmatratze von Shepsi damals einen der Traumringe gestattet habe. Bei Diplomaten können sie wichtig sein.«
    »Warum hast du ihm den nicht wieder abgenommen?«
    »Wollte ich doch, aber da ist der ja abgehauen. Ich weiß, ich weiß, ich habe damit zu lange gewartet.«
    »Wir haben ihn falsch eingeschätzt, Bastet Merit. Auch ich hätte ihm den Ohrring abnehmen lassen können.«
    »Vielleicht verliert er seine Kraft«, gab Nefer zu denken. »Es ist nämlich so, Feli, dass die Ringe im Laufe der Zeit blind und stumpf werden. Womit wir zur Ringzeremonie kommen. Bei jedem Durchqueren der Grauen Wälder schwindet ihre Macht durch die dort wirkenden Nebel. Möglicherweise ist diese Wirkung vom Schwarzen Sumpf verursacht. Auf jeden Fall geht umso mehr Kraft verloren, je länger sich der Ringträger in den Wäldern aufhält. Ein schwacher Ring führt bei den Verständigungsringen zu Vokabelverlusten, bei Wandlungsringen zu körperlichen Deformationen, bei Traumringen zu psychischen Kontrollverlusten.«
    »Und die Ringzeremonie bewirkt was?«
    Nefer nickte Majestät zu.
    »Dazu, Feli, wirst du unsere Königin befragen müssen.«
    »Dann frag mal!«, sagte Majestät und setzte sich auf. Das silberne Ankh an ihrem Hals glänzte im Licht.
    »Majestät, was geschieht bei der Ringzeremonie? Darf ich teilnehmen?«
    »Darfst du. Deiner kann auch eine Auffrischung gebrauchen.«
    »Danke.«
    »Es wird aber iggelig.«
    »Wieso?«
    »Also, da ist der Lind Siron, der Sternsee. Und an den Solstitien und Äquinoktien, wenn die Sterne sich im Wasser spiegeln, lege ich an einer bestimmten Stelle mein Ankh in das Wasser.« Majestät schüttelte sich leicht. »Mit mir selbst dran.«
    »Du tauchst im Wasser unter?«
    »Ja«, grollte es majestätisch.
    »Und dann?«
    »Dann tauchen alle Ringträger ebenfalls ihre Ohrringe ins Wasser. Mit den Ohren dran.«
    Nefer schüttelte sich ebenfalls. Einmal schon hatte er die Zeremonie mitgemacht. Es war eine sehr feuchte Veranstaltung. Einzig den rotohrigen Bewohnern des Sternbergs machte sie nichts aus. Diese abartigen Katzen liebten es zu planschen.
    »Das ist alles?«, fragte Feli.
    »Nein. Es gehört noch eine Menge Gebrumme und Gesumme dazu. Das braucht dich nicht zu interessieren.«
    »Schade. Na, ich werde es ja erleben.«
    »Und tunlichst wieder vergessen. Amun Hab, sorge dafür.«
    »Nein, Majestät.«
    »Nicht?«
    »Wir haben beschlossen, dass wir dieses Menschenkind in unsere Beratungen mit einbeziehen, weil wir uns Erkenntnisse von ihr erhoffen. Sie hat sich als hilfsbereit erwiesen und verdient unser Vertrauen.«
    »Außerdem«, murmelte Nefer, »hatte sie Leberwurst dabei.«
    »Ja, stimmt.« Die königliche Zunge fuhr über die Lippen. »Was weißt du über Schlangen, Feli?«
    »Es gibt sone und solche. Zumindest bei uns. Harmlose und gefährliche. Solche, die Giftzähne haben, andere, die würgen. Hier sind wohl die Giftschlangen aufgetreten.«
    »Was kann

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