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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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duldete, aber als sie die Gefahr erkannte, war sie bereit gewesen, selbst mit in den Kampf zu ziehen. Die neu gekürte Führerin hingegen schien nicht besonders entschlussfreudig zu sein.
    »Was sonst noch, Bote?«
    »Sarapis ersucht dich, baldmöglichst zurückzukommen.«
    »Natürlich. Läufst du heute noch zurück?«
    Der Kater sah ein wenig schlapp aus.
    »Wenn ich muss.«
    »Du kannst meine Laube haben. Ich spreche mit der Königin und dem Weisen. Möglicherweise begleite ich dich morgen.«
    »Gut.«
    »Frische Fische gibt es im See. Ich lasse dir welche bringen.«
    »Danke.«
    Der Bote streckte sich auf dem Boden aus und fiel sofort in einen erschöpften Schlaf. Nefer eilte über das Grasrund zur königlichen Laube. Unterwegs wies er einen Jungkater an, angeln zu gehen, und ersuchte dann eine der Hofdamen, Majestät zu wecken. Er selbst lief zu seinem Vater. Dabei bemerkte er Feli, die mit einer Kleinkatze herumtollte. Ein tiefes Bedauern packte ihn. Sie war gerade erst angekommen, und er hatte gehofft, einige Tage mit ihr verbringen zu können. Als Mensch war sie schon ein hübsches Mädchen, als Katze aber ausgesprochen niedlich.
    Amun Hab war in philosophische Betrachtungen versunken, kehrte aber aus seiner Meditation augenblicklich zurück, als Nefer ihn ansprach.
    »Ah, Botschaft. Gehen wir zum Ratsfelsen. Wen brauchen wir dazu?«
    »Einen Geomanten vielleicht.«
    Amun Hab begab sich zu dem Lager der Scholaren, um dort Anweisungen zu geben, und drei schlanke Siamesen stoben in unterschiedliche Richtungen davon. Dann schlenderte er zu Feli und sagte etwas zu ihr. Nefer sah, dass sie dem Kätzchen einen freundschaftlichen Patsch auf den Schwanz gab und zum Ratsfelsen lief. Er trabte ebenfalls dorthin. Es wunderte ihn, dass der Weise ausgerechnet Feli in die Beratungen mit einbezog. Zu dem Schlangenproblem konnte sie vermutlich wenig beitragen. Obwohl … In der Menschenwelt gab es noch immer Schlangen.
    Er sprang auf den Felsen und setzte sich neben Feli.
    »Was gibt es?«, fragte sie ihn, und er berichtete von der Botschaft.
    »Ich dachte, ihr hättet die Stellen versiegelt?«
    »Es scheint, dass es neue gibt.«
    Majestät landete gleichzeitig mit dem Weisen auf dem Stein. Eine leichte Aura von Leberwurst umgab sie, und Feli schnüffelte überrascht.
    »Hab’s nicht über mich gebracht, das wegzuputzen. War so lecker«, flüsterte die Königin ihr zu. Nefer unterdrückte ein Grinsen. Auch er hatte sich nach dem Genuss der kleinen Portion Eierlikör nicht besonders gründlich den Bart geputzt.
    »Freut mich, dass es dir gemundet hat, Majestät.«
    »Und was für ein Mäuseschiss steht jetzt an?«
    Nefer wiederholte seinen Bericht und endete: »Sarapis bittet mich, so bald wie möglich zurückzukehren.«
    »Übermorgen. Ich habe eine Ringzeremonie anberaumt. Es sind etliche inzwischen recht matt geworden, und Titi ist neulich in halber Größe stecken geblieben. Ich musste mit dem Ankh nachhelfen.«
    »Was heißt Ringzeremonie?«, fragte Feli.
    »Sohn, beweise dein Wissen«, brummte der Weise.
    »Müssten wir nicht …«
    »Wir warten auf die anderen Ratgeber.«
    Majestät streckte sich gemütlich aus, senkte die Lider halb und musterte ihn darunter aufmerksam. Zeckenbiss, sie wollten ihn prüfen. Feli allerdings schnurrte leise. Ein nettes Geräusch.
    Also gut.
    Nefer schloss sein Auge, um sich auf die Aufgabe zu konzentrieren.
    »Die Ohrringe und das Ankh stammen noch aus der Zeit, da die Welt der Menschen und der Katzen eins waren. Es geht der Mythos um, dass die Göttin Bastet selbst sie geschaffen habe, andere vermuten aber, dass besonders begabte Menschen sie geschmiedet haben könnten. Das glaubt man aber nicht gerne.«
    »Immerhin haben die Ägypter zur pharaonischen Zeit ihre Katzen mit dererlei Schmuck beschenkt.«
    »Schmuck, ja. Doch unsere Ringe haben mehr Eigenschaften als einfache Goldringe. Es ist im Grau der Geschichte untergegangen, wer ihnen wirklich ihre Kraft verliehen hat. Wir wissen jedoch, dass es drei unterschiedliche Arten von Ringen gibt. Die Verständigungsringe erlauben uns, die gesprochen Sprache jedweden anderen Lebewesens zu verstehen. Die Verständigungsringe können auch an Menschen verliehen werden, die dann ihrerseits die Sprache der Trefélingeborenen verstehen. Zusätzlich dienen sie dem Übergang zwischen den Welten und der Anpassung an die entsprechende Lebensform.«
    »Was heißt das?«
    »Dass die Träger in der Menschenwelt Hauskatzen oder Menschen werden, wenn sie

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