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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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man gegen sie tun?«
    »Nicht stören, nicht reizen, dann tun sie nichts. Aber sie verstecken sich gut, und wenn man sie übersieht und drauftritt, werden sie fies.«
    »Sie riechen nicht«, warf Nefer ein. »Weshalb man sie leicht übersieht.«
    »Ja, das ist wahr. Aber – nicht jeder Schlangenbiss führt zum Tod. Also zumindest bei uns nicht.«
    »Habt ihr ein Heilmittel dagegen?«
    »Ja, das gibt es. Und Möglichkeiten, einen Biss zu behandeln. Ich habe das einmal in der Praxis miterlebt.«
    »Können unsere Heilerinnen das lernen?«
    »Ich werde mit Anat darüber sprechen.«
    »Sehr gut.«
    Am Ratsfelsen trafen drei weitere Kater ein, die von Amun Hab nach oben gebeten wurden. Geomanten, wie Nefer feststellte, und sie berichteten über Verwerfungen in den Erdströmen, Versiegelungen und Bruchstellen. Das war ein Gebiet, auf dem er wenig Erfahrung hatte, das Talent, diese Art von Schwingungen aufzunehmen, fehlte ihm. Feli hingegen lauschte aufmerksam. Während die Ratgeber dozierten, theoretisierten, Lösungen diskutierten, überlegte er selbst andere Möglichkeiten.
    »Kurzum«, fasste Amun Hab schließlich zusammen, »auf irgendeine Weise ist dieses Siegel über den Schlangengruben gebrochen, entweder, weil die Zeit vorüber ist, sich die Energiebahnen verschoben haben oder weil sich jemand daran mit dem entsprechenden Wissen zu schaffen gemacht hat.«
    »So sieht es aus.«
    »Dann liegt die Ursache auf jeden Fall in den Grauen Wäldern.«
    »So muss man es sehen.«
    »Dann untersucht das da!«
    »Majestät!«
    Dreifach erklang das Schaudern in den Stimmen der Ratgeber. Und auch Nefer fühlte sein Fell zucken. Das grenzte an einen Selbstmordauftrag.
    »Es reicht ja offensichtlich nicht, hier in Trefélin die Löcher zu versiegeln, aus denen die Schlangen gekrochen kommen, oder?«
    »N… nein, Majestät.«
    »Also kümmert euch darum!«
    Mit einer herrischen Pfotenbewegung wischte Bastet Merit die Einwände weg und scheuchte die drei vom Ratsfelsen.
    Nefer beneidete sie nicht.
    »Die Ursache muss gefunden werden«, sagte Amun Hab nun, auch er wirkte nicht besonders glücklich. »Aber die Auswirkung muss ebenfalls bekämpft werden. Ihr habt bereits große Verluste gehabt im Clan der fel’Landa. Es ist an der Zeit, andere um Hilfe zu bitten.«
    »Wen schlägst du vor, Amun Hab?«, fragte Nefer, der sich darüber auch schon Gedanken gemacht hatte. »Anhor könnte einen Teil seiner Grenzwächter schicken …«
    Feli richtete sich neben ihm auf.
    »Bei uns haben Schlangen auch natürliche Feinde. Wie weit gibt es hier andere – mhm – Völker, die euch helfen können?«
    »Hunde sind feige«, grummelte Majestät.
    »Nein, sind sie nicht«, erwiderte Feli. »Aber vielleicht nicht die richtigen Verbündeten für euch. Gibt es hier Mungos?«
    »Mungos? Ja, im Sonnengau gibt es welche. Was können sie tun?«
    »Es heißt, dass sie geübt darin sind, Schlangen zu töten. Aber vielleicht haben sie es hier verlernt, wenn es schon seit Jahrhunderten keine mehr gibt.«
    »Wir werden es prüfen«, sagte Amun Hab und fuhr sich mit der Pfote über die Ohren. Dann sagte er: »El Rey!«
    »Vater!«, entfuhr es Nefer.
    »Doch, Sohn. Besuche ihn. Zusammen mit Feli. Und bitte ihn um Hilfe.«
    »Wer ist El Rey?«, fragte sie.
    »Der König der Adler«, antwortete Nefer.

39. Männergespräche
    »Ja, Feli hat mir von dem Anschlag berichtet«, sagte Nathan. Er hatte Finn konzentriert zugehört. Sie saßen auf der Terrasse des Forsthauses, an die sich ein Grundstück mit einigen Obstbäumen anschloss. Finn sah zu den hohen Bäumen hin, die das Anwesen mitten im Wald umschlossen. Inzwischen empfand er es entspannend, in das üppige Grün zu schauen. Und Nathan war ein guter Zuhörer, darum spann er seine Gedanken laut weiter.
    »Tija und Seba stammen aus Trefélin, Nathan. Ich weiß, es ist für dich noch immer schwer, das zu akzeptieren.«
    »Nein, Finn, das ist es nicht. Ich habe selbst eine beunruhigende Botschaft empfangen, die mich veranlasst hat, schneller zurückzukommen, als ich vorhatte.«
    »Botschaft?«
    »Ein Gefühl, ein Bild, die Warnung vor einer Bedrohung.«
    »Ein Bild?«
    »Von einer schönen grauen, schwarz gefleckten Katze.«
    Finn lächelte.
    »Majestät.«
    »Majestät. Ich habe sie in ausgesprochen lebendiger Erinnerung, das mag geholfen haben, dass sie mich erreicht hat. Meine Führerin hingegen hat sich schon seit dem vergangenen Jahr nicht mehr gezeigt.«
    »Che-Nupet. Sie war hier, Nathan. Und nun ist sie

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