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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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wieder hatte Che-Nupet gezittert. »Kann nicht alleine zu den Menschen«, hatte sie leise geflüstert. Feli hatte sich an ihre Flanken gedrückt und Majestät herausfordernd angesehen. Die hatte über ihre königliche Nase hinweg zurückgestarrt und irgendwas von aufsässigen Menschen gegrummelt. Schließlich aber hatte sie genickt und den Blick abgewendet.
    »Komm, wir gehen angeln, Schnuppel. Das kann ich schon einigermaßen.«
    »Ja, krieg ich kleinen Fisch, ne. Musst du aber auch jagen lernen.«
    »Ich weiß nicht. Ich glaube, ich kann das nicht. Kleine Kaninchen totbeißen oder so.«
    »Hat Finn auch gelernt.«
    Ja, sicher, hatte er auch gelernt, aber in Feli sträubte sich alles dagegen. Fische, das ging ja noch, und vielleicht fand sie auch mal ein Vogelnest. Eier waren auch gut.
    »Fang ich dir ein Rind, ja?«
    »Ein Rind?«
    »Essen wir gerne. Ich einen Happen und du den Rest.«
    »Morgen, Schnuppel, heute gibt es noch mal Fisch.«
    »Fischen wir frischen Fisch, fischen frisch Firschen wir. Stimmts, stammts, stummts.«
    Che-Nupet hoppelte dreibeinig voraus, und Feli versuchte, es ihr gleichzumachen. Sie winkelte ein Hinterbein an, es gelangen ihr drei Schritte, dann lag sie auf der Nase. Che-Nupet kicherte.
    »Musst du üben, ne.«
    Während Feli angelte, saß die dicke Katze unter einem Busch und lockte Schmetterlinge an. Dann gönnte sie sich einen Bissen von der Forelle, putzte sich gründlich und streckte sich lang aus, den Bauch nach oben gedreht. Die Sonne strahlte inzwischen wieder durch immer größer werdende Wolkenlöcher, und Feli probierte ebenfalls aus, wie es sich anfühlte, wenn man seinen Bauch lüftete. Es war unerwartet angenehm, und müßig tretelte sie mit den Pfoten in der Luft herum.
    »Gut, ne?«, gurrte Che-Nupet.
    »Mhmrrr.«
    Eine Weile dösten sie zufrieden vor sich hin, dann blinzelte Feli wieder in die Sonne. Sie waren ganz allein, was nicht überraschend war, denn tagsüber ruhten die meisten Katzen in ihren Lauben oder an sonnenwarmen Plätzen.
    »Du, Schnuppel …«
    »Mhm?«
    »Darf ich dich etwas fragen?«
    »Darfst du.«
    »Wie lange hältst du schon in den Grauen Wäldern Wacht?«
    »Ganz lange, ne.« Sie hob die rechte Vorderpfote in die Luft und klickte eine Kralle nach der anderen heraus. »Mach mal acht.«
    »Zweiunddreißig.«
    »Mach weiter.«
    Sie klickte die vier Krallen der linken Pfote raus.
    »Vierundsechzig?«
    Noch mal zwei Krallen zeigten sich.
    »Und sechzehn.«
    »Ja, ja, ne.«
    »Seit achtzig Jahren wachst du dort.« Dass Che-Nupet weit älter war als jede andere Katze, das hatte Feli schon vermutet. Aber achtzig Jahre …?
    »Ist nicht viel, ne. Werden wir älter. Viel älter, ja, ja.«
    »Dann bist du auch noch älter als achtzig Jahre?«
    »Bisschen, ne. Hier, zählst du.«
    Wieder klickten die Krallen, und Feli addierte weitere achtundvierzig Jahre dazu.
    »Hundertachtundzwanzig Jahre«, flüsterte sie. »Und achtzig davon in den Wäldern.«
    »Bin ich seit acht Jahren hier, ne.«
    »Und davor?«
    »Da und dort, ne.«
    Gut, mehr wollte sie nicht verraten. Aber einen kleinen Vorstoß wagte Feli doch noch.
    »Warst du bei Papa?«
    Ein kleines Kichern war die Antwort.
    »Auch, ne.«
    »Und bei den Menschen.«
    »Manchmal. Heimlich, ne. Weißt nur du. Und Minerva.«
    »Minerva war eine römische Göttin«, stellte Feli probeweise fest. Wenn es Sphingen gab, gab es ja vielleicht auch noch Götter irgendwo in diesen seltsamen Bereichen zwischen den Welten.
    Aber wieder kicherte Che-Nupet nur.
    »Ist eine Hofdame. Lebt bei Katharina. Musst du mal hingehen, ja, ja. Ist nett da.«
    »Dann gib mir ihre Adresse.«
    »Musst du suchen. Katharina vom Walde. Findest du, ne. Bist gut im Finden.«
    »Ich liebe solche kryptischen Aussagen.«
    »Ich auch.«
    »Uhhh, Schnuppel!«
    Da Che-Nupet aber nun wieder die Augen schloss, verzichtete Feli darauf, ihr weitere Fragen zu stellen. Das, was sie erfahren hatte, gab ihr genug zu bedenken. Und über dieses Bedenken und das zarte Schnarchen ihrer Freundin schlummerte sie ein.
    Die Dämmerung brachte Betriebsamkeit mit sich. Mehr und mehr Katzen versammelten sich am Ufer des Lind Siron, und wie Feli feststellen konnte, trugen alle, die dazu berechtigt waren, ihre Kopftücher. Nefer, vornehm in Schwarz-Silber, gesellte sich zu ihr.
    »Majestät erwartet dich und Che-Nupet. Kannst du sie überreden, ihr Tuch zu tragen?«
    »Ich versuche es.«
    »Es gibt noch etwas zu regeln.«
    »Und was, Nefer?«
    »Du wirst auch in den See

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