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Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 2 - Im Auftrag der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Wäldern versteckt, richtig?«
    »Hab ich keinen gestört, ne. Hab ich nichts kaputtgemacht.«
    Langsam dämmert Feli eine Erkenntnis.
    »Als du noch klein warst, Schnuppel, da ist dir sicher das eine oder andere Missgeschick passiert. Und dann war Mama böse auf dich.«
    Nicken.
    »Und hat gesagt, dass du nicht komisch sein sollst.«
    Nicken.
    »Was ist mit deinen Flügeln passiert?«
    »Hat sie abgerissen, ne. Katze darf nicht fliegen, ne.«
    Sorgsam leckte Feli über die beiden wulstigen Narben auf Che-Nupets Rücken und schnurrte dabei.
    »Tun nicht mehr weh.«
    »Mir schon.«
    Che-Nupet setzte sich auf.
    »Feli, bist du so klug. Was soll ich tun?«
    »Alles, was du bisher auch getan hast. Wer weiß, Schnuppel, vielleicht ist es irgendwann ganz wichtig, dass du so stark bist. Begleite Nefer und mich morgen zu El Rey.«
    Die Ohren richteten sich ein wenig auf, und das Zittern verging. Che-Nupet schnaufte und nieste und schüttelte sich.
    »Mach ich. Und jetzt hol ich ein Rind, ja. Häppchen für mich, Lendchen für dich.«
    »Okay, blutiges Steak.«

41. Spurensuche
    Dieser Finn war eigentlich ganz in Ordnung, stellte Tanguy fest. Am Sonntagmorgen hatten sie sich auf den Weg zum Wohnheim der »Helfenden Hände« gemacht, und dort hatte Finn ihn gebeten, das Zimmer dieses Verrückten zu durchsuchen.
    »Mich kennen sie hier schon, vor allem, weil mein Vater mit Sepp Sebusch bekannt ist.«
    »Und mich werden sie einfach reinlassen?«
    »Sag, dass du Rüdiger Görz besuchen willst, wenn jemand fragt. Der hat das Zimmer neben Sepp. Zumindest stand das auf dem Türschild.«
    »Okay.«
    Finn hatte ihm ein paar dünne Plastikhandschuhe und den Schlüssel gereicht.
    Es war nicht schwer, den Wohnbereich zu betreten, in der Loge saßen zwei Frauen, die ihrem Kaffee und dem Gebäck mehr Aufmerksamkeit schenkten als dem Geschehen um sie herum. In der Gemeinschaftsküche von B2a stank es nach Rauch und vergammeltem Essen, in der Dusche plätscherte es, ein Mann schlurfte über den Gang zur Toilette. Aber auch hier sprach niemand den jungen Mann an. Er öffnete mit dem Schlüssel die Tür und zog sie leise hinter sich zu. Überrascht sah Tanguy sich um. Er hatte ein zugemülltes, unordentliches Zimmer erwartet, doch hier war alles aufgeräumt und geradezu pingelig sauber. Tanguy streifte sich die Handschuhe über und machte sich daran, den Raum zu durchsuchen. In den Schränken hingen einige wenige Kleidungsstücke, alle sauber und ordentlich, in den Schubladen gerollte Socken und Unterwäsche. Nichts anderes. Keine Magazine, keine Bücher, keine Lebensmittel. Außer einer Megapackung Katzensticks. Kopfschüttelnd untersuchte er die Kiste, aber sie verbarg auch nichts Weiteres. Belustigt fragte Tanguy sich, ob der Typ diese Sticks wohl anstelle von Chips fraß. Krümel zumindest hatte er nicht verbreitet, der schäbige Sessel war ebenso sauber wie der Tisch, die beiden Stühle, der abgetretene Teppich und das Schlafsofa. Im Bettkasten befanden sich ebenfalls nur sorgfältig zusammengelegte Decken und ein Kissen. Auf dem Sofa selbst allerdings fand er einige feine Härchen. Vorsichtig zupfte er sie ab. Wenn ihn nicht alles täuschte, waren das Katzenhaare. Nun, das erklärte zumindest die Sticks. Auf dem Bord über dem Waschbecken – das war genauso gründlich geputzt – lagen einige wenige Pflegemittel und ein Rasierapparat. Blieb noch ein Letztes – der Abfalleimer. Angewidert machte Tanguy den Deckel auf. Aber auch da nichts als aufgerissene Verpackungen der Sticks, ein zerknülltes Taschentuch, ein paar Kassenzettel.
    Die allerdings erregten seine Neugier.
    Drogeriemarkt – Körperpflegemittel, Katzensticks.
    Supermarkt – Socken und Unterhosen.
    Metzgerei – Steakfleisch.
    Und dann – bingo! Einkaufszentrum – ein Rucksack. Hello Kitty!
    Bedachtsam legte Tanguy das Fundstück oben auf den anderen Abfall. Da mochten die Profis es finden und sehen, was sie daraus machen konnten. Ein letztes Mal sah er sich in dem Raum um, aber abgesehen davon, dass ihm die Sauberkeit auffiel, konnte er nichts Verdächtiges mehr entdecken.
    Vorsichtig lauschte er an der Tür. Auf dem Gang schien noch immer Ruhe zu herrschen. Er huschte aus dem Zimmer und schloss lautlos hinter sich ab.
    Dann schlenderte er, als gehöre er in das Wohnheim, zu den Treppen und durch den schäbigen Eingangsbereich.
    Finn lehnte eine Häuserzeile weiter an seinem Motorrad und sah ihn erwartungsvoll an.
    »Quittung für den Rucksack.«
    »Sauber!«
    »Ja,

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