Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Lierss
Vom Netzwerk:
dort Dienst tun sollte. Im BKA wusste niemand etwas darüber. Als sich Korte mit Kriminalrat Marquart verbinden lassen wollte, erfuhr er von dessen Sekretärin nur, dass dieser sich gerade außer Haus befände und nicht erreichbar sei. Korte blieb stehen. »Die Sache ist doch oberfaul. Niemand weiß etwas von einer Ablösung, und Marquart ist nicht erreichbar.« Dr. Kurz rieb sich mit der Hand über das Kinn. »Ich habe ein schlechtes Gefühl, Korte. Bleiben Sie hier bei Herzog. Ich werde mich um einen vertrauenswürdigen Mann kümmern, der die Wache übernimmt. Wenn er hier ist, kommen Sie sofort zu mir ins BKA. Ich glaube, es ist an der Zeit, in unserem Laden aufzuräumen.«

50
     
    In dem kleinen Aufenthaltsraum, der für die Angestellten des Lokals gedacht war, saß Marquart auf einem Stuhl und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Durch die offene Tür hörte er das Klappern von Töpfen und Pfannen. Ein paar Männer in Kochkleidung schwirrten hin und her. Auf Marquarts Stirn stand kalter Schweiß.
    Er hatte versucht, Bange dazu zu erpressen, alles auf eine Karte zu setzen. Dieser sollte den zweiten Mann und Herzog erledigen und dann untertauchen. Aber alle Drohungen und Versprechungen hatten Bange nicht dazu bewegen können. Jetzt war allerdings keine Zeit dazu, sich um diesen verdammten Feigling zu kümmern. Er musste so schnell wie möglich weg von hier, weg aus Deutschland, raus aus dem Zugriffsbereich des BKA und der anderen Behörden, die er nun sicher bald im Nacken haben würde. Ihm konnte überhaupt nur noch ein Mann helfen. Im Hinterzimmer der Pizzeria wartete er auf den Mittelsmann, durch den er bei wichtigen Angelegenheiten mit Ferruccio Vigiani in Verbindung treten konnte. Giovanni, ein kantiger kleiner Italiener, der auch der Besitzer der Pizzeria war, kam zu ihm. Er setzte sich Marquart gegenüber und musterte den schweißgebadeten Mann. Ein Handy klingelte. Giovanni meldete sich und wechselte mit dem Anrufer ein paar Worte auf Italienisch. Dann reichte er Marquart das Telefon. In der Leitung war Ferruccio.
     
    »Was gibt es, Dr. Marquart?«, fragte ihn der Conte kurz angebunden. Marquart erklärte ihm, mit sich fast überschlagender Stimme, was vorgefallen war, und bat ihn inständig um Hilfe. Die Antwort des Conte war eisig. Deutlich zeigte sie die Verachtung, die er gegenüber dem pädophilen Kriminalrat empfand. Außerdem, … worin sollte jetzt seine Nützlichkeit noch bestehen?
    Er war verbrannt und allenfalls eine Gefahr für ihre Unternehmungen. »Dr. Marquart, warum sollte ich Ihnen helfen? Sie sind für Ihre Dienste bezahlt worden. Wenn Sie uns nun nichts mehr anbieten können, dann fürchte ich, ist unsere geschäftliche Verbindung ohne einen Nutzen für uns. Sie ist somit beendet, und es ist ihr Problem, aus der Sache heraus zu kommen.« Marquart knöpfte sich sein Hemd auf und zog die Krawatte vom Hals. »Hören Sie Conte, ich kann Ihnen sogar noch sehr nützlich sein. Ich weiß, dass Sie die Rebellen im Kongo mit Waffen versorgen. Ich weiß auch, dass diese Waffen aus Ägypten kommen. Ich habe seit dem Zerfall der Sowjetunion beste Kontakte zu einem der Waffenhändler dort. Es ist ein ehemaliger Oberst der Roten Armee. Vielleicht mögen Sie die Leute nicht, aber die Waffen, die ich von dort beschaffen könnte, sind gut, und um mindestens die Hälfte billiger als bei Ihrem jetzigen Lieferanten. Bei der Menge, die in den Kongo geschafft wird, und ich kenne sehr wohl die Größenordnung, würden sich daraus Millionenbeträge ergeben, die sich für Sie einsparen ließen. Ich will dafür nichts weiter, als von einem für mich sicheren Ort aus diese Geschäfte für Sie abzuwickeln. Einen sicheren Ort und ein paar kleine Annehmlichkeiten vielleicht, mehr erwarte ich nicht.« Der Conte überlegte. »Also schön, Marquart. Sie hängen an einem hauchdünnen Faden. Sie wissen ... was man mit Fäden macht, die nur noch nutzlos herum hängen!? Sie sollten es nicht vergessen.«
     
    Zwanzig Minuten später saß Marquart zusammengekauert auf der Ladefläche eines kleinen Lieferwagens. Giovanni raste mit ihm über Kopfsteinpflaster und durch Schlaglöcher. Marquart wurde durchgerüttelt und flog von einer Ecke in die andere. Seine Waffe hatte er dem Mann aushändigen müssen. Sein Handy war vernichtet worden. Jetzt war er schutzlos ausgeliefert. Er hatte keine Ahnung, wohin er gebracht werden sollte. Langsam fühlte er, wie die nackte Angst um sein Leben in ihm hochstieg. Was, wenn der Conte nur

Weitere Kostenlose Bücher