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Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Lierss
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verhindern. 
     
    Es war diese Einsicht, die Kerner absolut ruhig werden ließ. Einen solchen Menschen konnte man nicht durch eine Diskussion von Dingen überzeugen, deren Grundlage ihm vollkommen fehlte. Ferruccio Vigiani war ein Mensch ohne jede Moral und ohne jeden Glauben. Kerner wusste, was das für viele unschuldige Menschen bedeutete, und so würde er tun, was er tun musste, um diese Menschen vor dem Monster, Ferruccio Vigiani, zu beschützen.
    Er lächelte sein Gegenüber an. »Nun Conte Vigiani, wenn ich Ihren interessanten Ausführungen richtig gefolgt bin,- und ich denke, das konnte ich sehr wohl - so wäre es wohl kein Verlust für die Menschheit, wenn sie von Ihnen befreit würde!?« Ferruccio Vigiani starrte Kerner an. Dann kam er langsam auf ihn zu. »Sie sind ein sehr dummer Mensch, Mr. Baranow. Sie haben es immer noch nicht begriffen. Es ist auch das Leben in mir, das seinen eigenen Wert bestimmt, und genau wie Ihr Leben für Sie, ist es unbezahlbar. Es gibt da nur einen kleinen Unterschied zwischen uns beiden. Wenn sich etwas zwischen mich und das Leben in mir stellt, habe ich die Macht, es einfach wegzufegen. Und nun, Mr. Baranow, muss ich Sie leider alleine lassen. Meine Zeit ist eng bemessen. Ich habe eine wichtige Konferenz vorzubereiten.« Der Conte drehte sich zum Gehen und sah Bice, die dort an den Türrahmen gelehnt stand. »Gut, dass Du kommst, Bice. Wir haben gerade ein wenig über das Leben philosophiert. Leider habe ich keine Zeit mehr, unser Gespräch fortzuführen. Zudem denke ich nicht, dass ich mit unserem Mr. Baranow auf einen Nenner kommen kann.«
    Mit einem Kuss auf Bice‘ Wange verabschiedete sich Ferruccio. Bice ging hinüber zum Kamin und setzte sich in einen der Sessel, während Kerner einen großen Schluck von seine m Brandy nahm. »Wie lange hast Du schon an der Tür gestanden?« Bice sah geistesabwesend ins Feuer. »Lange genug, um zu wissen, dass mein Bruder einen Weg einschlägt, der nicht richtig sein kann. Zum ersten Mal bemerke ich, wie sehr er sich verändert hat. Glaub mir Victor, ich messe jedem Leben einen sehr hohen Wert bei, und eine Vigiani zu sein, bedeutet für mich nicht, über anderen Menschen zu stehen. Ich möchte, dass Du mir das glaubst.« Kerner stand auf und ging zu ihr hinüber. Zärtlich legte er seine Arme um sie. »Ich weiß, Bice, ich weiß. Ich könnte niemals eine Frau lieben, die die gleichen schrecklichen Ansichten vertritt wie Dein Bruder. Aber ich liebe Dich sehr, und daher weiß ich auch genau, dass Du anders bist.« Er nahm Bice‘ Gesicht in beide Hände und sah ihr in die Augen. »Bice, ... egal was auch passieren mag, daran darfst Du niemals zweifeln. Versprich mir das.« Lange und leidenschaftlich küsste er sie. Erst nachdem das Feuer im Kamin schon lange verloschen war, gingen sie schlafen. Kerner bemerkte nicht, dass er auf dem Weg zu seinem Zimmer beobachtet wurde. Die Tür zur Bibliothek war nur angelehnt, und zwei Augenpaare beobachteten ihn. Nachdem er die Treppe zum ersten Stock hochgegangen war, schloss sich die Tür wieder.

52
     
    Die Nacht über dem Comer See war neblig. Nachdem Kerner auf sein Zimmer gegangen war, hatte er mit Graf von Löwenberg telefoniert. Er sollte Samuel Rosenbaum den Eintrag aus dem Notizbuch mitteilen. Kerner war sicher, dass Sam etwas damit anfangen konnte. Dann vereinbarte er einen Treffpunkt mit dem Grabritter, an dem dieser ihm die Sachen, die er benötigte, geben konnte. Wie auch schon in der Nacht zuvor nahm Kerner den Weg über die Dachrinne nach unten. Als er wieder bei dem alten Jagdhaus ankam, war alles ruhig. Nur Jupiter und Tacita strichen, wie schon beim letzten Mal, umher. Als sie ihn bemerkten, kamen sie freudig auf Kerner zu. Er hatte schon mit ihnen gerechnet, deshalb befanden sich jetzt in seiner Tasche auch zwei große Stücke Schokolade. Gierig machten sich die beiden über die seltene Leckerei her. Kerner lief hinüber zum nahen Steilhang über dem See.
    Hier war der vereinbarte Treffpunkt. Unter ihm, wo der See sein musste, lag alles im Nebel. Er nahm eine Lampe aus seiner Tasche und gab ein Signal nach unten. Es dauerte ein paar Sekunden, dann konnte er von dort ein schwaches Lichtzeichen entdecken. Er schaltete seine Lampe wieder ein und leuchtete in die Richtung, wo es zu sehen gewesen war. Plötzlich war ein lautes Surren in der Luft. Ein Stück weit hinter ihm fiel etwas ins Gras. Jupiter und Tacita sprangen auf und rannten mit lautem Bellen zu der Stelle hin. So

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