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Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Lierss
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zum Schein auf seinen Vorschlag eingegangen war?
     
    Über eine halbe Stunde lang waren sie schon unterwegs. Die Straßen wurden immer holpriger, bis sie nur noch über Feldwege fuhren. Marquarts Kehle schnürte sich zusammen. Dann hielt der Wagen plötzlich an. Giovanni klopfte von außen auf das Blech des Kastenwagens und befahl ihm auszusteigen. Marquart atmete noch einmal tief durch und machte sich bereit, den Mann im Notfall niederzuschlagen und sich seine Waffe zurückzuholen. Er öffnete die hintere Tür und stieg vorsichtig aus. Als er neben dem Wagen stand, sah er sich um. Ein Stück weiter weg stand ein Helikopter auf einer Wiese neben dem Weg. Der Pilot lehnte daran und schien bereits auf ihn zu warten. Mit einer Handbewegung winkte er Marquart zu sich herüber. Unsicher sah Marquart zu Giovanni.
    »Na machen Sie schon«, blaffte der ihn an. »Der Pilot hat nicht ewig Zeit.« In Marquart keimte Hoffnung auf. Wenn sie ihn kaltmachen wollten, würde es diese Aktion mit dem Hubschrauber nicht geben. Man hätte ihn einfach über den Haufen geschossen und irgendwo verbuddelt. Er begann zu lachen. So schnell er konnte, lief er hinüber zu dem Piloten und stieg in den Helikopter. Mit lautem Brummen startete der Rotor. Der Pilot gab Marquart ein Zeichen, sich anzuschnallen. Die Halme der Wiese unter ihnen wurden vom Luftdruck der Rotorblätter fest an den Boden gepresst. Dann hoben sie ab. Kurz darauf war der Hubschrauber schon fast außer Sichtweite, und Giovanni stieg wieder in seinen Wagen. Marquart saß im Hubschrauber, und beim Blick nach unten rebellierte sein Magen. Fortan starrte er nur noch auf die Instrumente vor sich, und ein böses Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Hier würde bald die Jagd auf ihn beginnen. Nur finden würde man ihn nicht. Niemand würde ihn mehr finden.

51
     
    Zusammen mit Bice und Ferruccio saß Kerner in dem kleinen Salon beim Abendessen. Die Stimmung des Conte hatte sich merklich gebessert. Auf die Frage nach dem Grund seiner guten Laune, gab er Bice zur Antwort, dass sich seine Geschäfte gerade überaus positiv entwickelten. Morgen Abend sollte im alten Jagdhaus eine wichtige Versammlung stattfinden, in der eine Lösung der letzten anstehenden Probleme erwartet wurde. Mit keinem Wort entschuldigte er sein Verhalten vom Morgen. Nachdem sie sich eine ganze Weile über das Gemälde unterhalten hatten, standen sie auf und gingen hinüber in das Kaminzimmer. Von den brennenden Holzscheiten schlug ihnen eine wohlige Wärme entgegen. Bice entschuldigte sich für einen Moment, um noch einmal nach ihrem Vater zu sehen. Kerner saß in einem der lederbezogenen Sessel und musterte den Conte aufmerksam. Er stand mit dem Rücken zu ihm und streckte die Hände in Richtung des Feuers. »Sagen Sie, Mr. Baranow, womit fristen Sie eigentlich Ihr Dasein? Da Sie, wie Sie andeuteten, nur eine Verkaufsprovision von dem Gemälde erhalten, gehe ich davon aus, dass Sie auch weiterhin auf Einkünfte irgendwelcher Art angewiesen sind. Ich frage das, weil mir der vertraute Umgang zwischen Ihnen und meiner Schwester durchaus nicht verborgen geblieben ist.«
    Der Conte drehte sich zu Kerner um. Die schwarzen Augen sahen finster auf ihn herunter. »Ich möchte Sie warnen, Mr. Baranow. Niemals wird es eine Verbindung - welcher Art auch immer - zwischen Ihnen und ihr geben. Sie ist eine Vigiani, und das ist auch schon alles, was es dazu zu sagen gibt.« Obwohl Kerner die maßlose Arroganz dieses Mannes am liebsten auf der Stelle mit einem satten Kinnhaken beantwortet hätte, beherrschte er sich.
     
    »Sollten Sie Ihre Schwester nicht selbst die Entscheidung über ihr Leben treffen lassen? Ich denke, dass sie sowohl alt als auch klug genug ist, um das zu können. Außerdem glaube ich kaum, dass Geld und Macht die einzigen Dinge auf der Welt sind, nach denen es sich zu streben lohnt. Viel wichtiger sind die zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Liebe zueinander, die Sorge füreinander, das Vertrauen auf den anderen, die Freundschaft. Das sind die wirklich wichtigen Dinge. Aber jemand wie Sie wird das vielleicht nicht verstehen können. Ich denke, in Ihrer Welt zählen solche, wenig monetären Aspekte nicht. Ich habe mich ein wenig in Ihrer Bibliothek umgesehen, und es ist mir keineswegs entgangen, mit welcher Art von Literatur Sie sich beschäftigen. Ich kenne viele dieser Werke und auch die Thesen, die darin vertreten werden. Sie sind zutiefst menschenverachtend. Sie sind ohne jede Moral.«
    In den Augen

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