Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)
Leiter, Dr. Kurz, persönlich verbinden. Nachdem er ihm das Schreiben des Kommissars bestätigt hatte, ging er zurück. »Bitte verzeihen Sie mein Misstrauen, Kommissar Korte, aber die Vorfälle der letzten Zeit lassen einfach nichts anderes zu.« Korte winkte ab. »Ich wäre wahrscheinlich enttäuscht gewesen, wenn Sie anders reagiert hätten.
Jetzt aber zu dem, warum ich hier bin. Ich weiß, dass Hauptkommissar Kerner verdeckt in einer hochbrisanten Sache ermittelt. Obwohl ich nicht in alle Einzelheiten eingeweiht wurde, bin ich doch damit beauftragt, den Hauptkommissar ausfindig zu machen und ihn in jeder Hinsicht zu unterstützen. Insbesondere soll ich ihn darüber aufklären, dass alle Vorwürfe gegen ihn entkräftet sind. Hinter dieser ganzen Schweinerei stecken Leute aus dem BKA. Der Hauptdrahtzieher in dieser Sache scheint Kriminalrat Dr. Marquart zu sein. Er befindet sich auf der Flucht. Einer seiner Helfer, Kommissar Merten, wurde während der Untersuchungshaft ermordet, noch bevor er reden konnte. Aber ein weiterer Komplize, Kommissar Bange, ist uns gestern Abend ins Netz gegangen. Er wird zurzeit verhört. Zumindest hat er bereits gestanden, sowohl beim Attentatsversuch auf Kriminalrat Herzog als auch an der Ermordung von Christa Berendt und ihrem Sohn beteiligt gewesen zu sein. Seiner Aussage zufolge hat Marquart in beiden Fällen den Auftrag dazu erteilt.
Da ist allerdings noch etwas sehr Interessantes. Kommissar Bange hat ausgesagt, dass er Zeuge einer Geldübergabe an Marquart war. Es waren mehrere zehntausend Euro, die er für die beiden Attentate bekommen hat. Der Mann, der ihm das Geld gegeben hat, sitzt ebenfalls schon in Untersuchungshaft. Nachdem man ihm mit einer Anklage wegen Anstiftung zum Mord gedroht hat, verriet er uns einen weiteren Namen. Alfredo Ragusa, ein Rechtsanwalt aus Rom. Der Mann sagte aus, dass er Marquart das Geld lediglich im Auftrag von Ragusa übergeben sollte. Die italienischen Behörden sind bereits informiert worden. Das alles im Zusammenhang mit der Aussage von Kriminalrat Herzog, der mittlerweile über den Berg ist, reicht, um Marquart lebenslänglich hinter Gittern zu bringen.« In Sams Augen trat ein Blitzen. »Ragusa sagten Sie. Da hat Europol auch noch etwas. Aber dazu kommen wir später.«
Mit einem befreiten Lachen lehnte Sam sich in seinem Sessel etwas nach vorne. »Sie glauben gar nicht, Kommissar Korte, wie froh ich bin, das zu hören. Ganz unter uns gesagt, wären Sie unter anderen Voraussetzungen hier aufgekreuzt, hätte ich für Sie keinen Finger krumm gemacht. Was soll ich also sagen? Ziel erreicht, Kommissar Korte. Sie haben Marcus Kerner gefunden. Sie und ich, wir werden uns in genau einer Stunde im Café Brüssel in der Innenstadt treffen. Ich denke, dass ich innerhalb dieser Zeit Kontakt zu Marcus aufnehmen kann. Anschließend können wir dann in Ruhe besprechen, wie es weitergeht.« Korte stand von seinem Stuhl auf und streckte Sam seine Hand entgegen. »Ich kann Ihnen versichern, Herr Rosenbaum, dass es im BKA auch viele gute Leute gibt. Kaum einer von denen hat geglaubt, dass an den Vorwürfen gegen Hauptkommissar Kerner etwas dran ist. Sie sind also ganz gewiss nicht der Einzige, der sich darüber freut, dass wir den wahren Verräter endlich entlarvt haben.« Sam stand auf und blickte in Kortes Gesicht. Ja, ganz sicher meinte dieser junge Kommissar auch das, was er sagte. Sam nahm Kortes Hand und drückte sie. »Also dann, Kommissar Korte, wir sehen uns in einer Stunde.« Als Korte das Büro verlassen hatte, stand Sam da und fasste sich nachdenklich an sein Kinn. Dann drehte er sich um und ging zum Telefon.
Fast zur selben Zeit, zu der Korte sich mit Sam in dessen Büro unterhalten hatte, telefonierte Graf von Löwenberg mit John Fiz Patric, dem Großmeister der Grabritter. Er berichtete ihm ausführlich über die Ereignisse auf dem Anwesen der Vigianis. Sir John dachte einen Augenblick lang nach. Er erkundigte sich, wie viele der Ritter sich um den See herum aufhielten. Es waren sechzehn. Mit Marcus Kerner zusammen sogar siebzehn Männer, die im Notfall bewaffnet eingreifen konnten. Der Großmeister gab dem Grafen die Anweisung, einen Plan auszuarbeiten, um auf das Anwesen des Conte vorzudringen. Zunächst aber sollten sie mit der Aktion noch warten. John Fiz Patric wollte vorher noch ein Letztes versuchen. Lord Peter Griffin hatte herausgefunden, dass Alfredo Ragusa, der Mann, der den Conte in seinem Hotel in Freiburg aufgesucht
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